Internationale Friedensfahrt 1966

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
19. Internationale Friedensfahrt 1966
Prag–Warschau–Berlin
logo
Austragungsland Tschechoslowakei Tschechoslowakei
Polen Polen
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Austragungszeitraum 09. bis 25. Mai 1966
Etappen 15 Etappen
Gesamtlänge 2340 km
1965 1967

Die 19. Internationale Friedensfahrt (Course de la paix) war ein Radrennen, das vom 9. bis zum 25. Mai 1966 ausgetragen wurde. Das 2340 Kilometer lange Etappenrennen für Amateure führte von Prag über Warschau nach Ost-Berlin und war in 15 Etappen gegliedert. Die Fahrerwertung gewann der Franzose Bernard Guyot, die Sowjetunion siegte in der Mannschaftswertung und das Violette Trikot des aktivsten Fahrers eroberte sich Axel Peschel aus der DDR.

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

102 Fahrer aus 17 Ländern gingen in Prag an den Start. Gegenüber dem Vorjahr waren die Mannschaften aus England, Italien, Marokko und Norwegen wieder mit dabei. Die vorjährigen Exoten Kuba und Mongolei fehlten diesmal. Im Einzelnen hatten folgende Radsportverbände gemeldet:

Der Radsport-Verband der DDR hatte folgende sechs Fahrer nominiert:

Rennverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrtroute war nur unwesentlich länger als bei der Vorjahrestour und hatte die gleiche Anzahl von Etappen. Der längste Tagesabschnitt betrug 246 Kilometer zwischen Schwerin und Potsdam. Zielort war das Ernst-Thälmann-Stadion. Es gab diesmal vier Bergetappen, die alle auf dem Gebiet der Tschechoslowakei bewältigt werden mussten. In Wismar wurde erstmals ein Kriterium ausgetragen. Das Gelbe Trikot des Spitzenreiters wechselte nur dreimal, am dritten Tourtag eroberte es sich Bernard Guyot, der es bis zum Ziel in Ost-Berlin verteidigte. Um das Blaue Trikot der schnellsten Mannschaft entbrannte ein Zweikampf zwischen der Sowjetunion und Polen, die bis zur letzten Etappe nie weiter als drei Minuten auseinander lagen. Erst auf der Schlussetappe, dem Einzelzeitfahren von Strausberg nach Ost-Berlin, verloren die sowjetischen Fahrer fast drei Minuten auf die Polen, konnten den Gesamtsieg aber noch mit sechs Sekunden Vorsprung retten. Die DDR musste nach vier Jahren erstmals auf ihren Kapitän Klaus Ampler verzichten und musste nach der neunten Etappe auf den verletzten Neuling Bernd Patzig verzichten. Trotzdem erreichte sie in der Mannschaftswertung noch den dritten Platz, auf dem Axel Peschel auch in der Einzelwertung landete. Das beste Team, das nicht mit Staatsamateuren antrat, war wie im Vorjahr Frankreich, das sich diesmal dank des überragenden Guyot um einen Rang auf Platz vier verbesserte. Von den 107 Teilnehmern erreichten 88 das Ziel Ost-Berlin.

Streckenplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etappenübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etappe Start – Ziel Etappensieger Etappen-
länge
Zeit (h) km/h
01 Rund um Prag Axel Peschel (DDR) 117 km 2:57:44 40,1
02 Prag – Liberec Pietro Guerra (Italien) 130 km 3:18:18 40,0
03 TanvaldHradec Králové Bernard Guyot (Frankreich) 125 km 2:52:30 44,0
04 Hradec Králové – Brünn Jan Kudra (Polen) 144 km 3:26:20 42,1
05 Brünn – Otrokovice Antal Megyerdi (Ungarn) 130 km 3:14:14 40,0
06 GottwaldovKattowitz János Juszkó (Ungarn) 209 km 5:12:12 40,4
07 Kattowitz – Łódź Günter Hoffmann (DDR) 205 km 5:04:47 40,3
08 Rund um Warschau André Desvages (Frankreich) 108 km 2:30:00 43,2
09 KutnoPosen Willy Van Neste (Belgien) 176 km 3:51:14 45,9
10 Posen – Stettin Pietro Guerra (Italien) 228 km 5:20:21 42,8
11 Stettin – Rostock Jan Smolík (ČSSR) 205 km 5:24:33 37,8
12 Wismar (Kriterium) Antonio Paolo Albonetti (Italien) 093 km 2:09:36 42,8
13 Rostock – Schwerin Alexei Petrow 180 km 4:57:03 36,6
14 Schwerin – Potsdam Ján Wenczel[1] (ČSSR) 246 km 6:13:18 39,9
15 StrausbergOst-Berlin
(Einzelzeitfahren)
Jan Magiera (Polen) 044 km 0:54:54 47,8

Endresultate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelwertung
Fahrer Mannschaft Zeit
01. Bernard Guyot Frankreich 57:49:33 h
02. Aljaksej Dokljakou UdSSR + 1:39 min
03. Axel Peschel DDR + 3:45 min
04. Willy Van Neste Belgien + 3:47 min
05. Pietro Guerra Italien + 4:48 min
06. Alexei Petrow UdSSR + 6:19 min
07. Jan Kudra Polen + 6:24 min
08. Antal Megyerdi Ungarn + 6:58 min
09. Jan Smolík ČSSR + 7:38 min
10. Antonio Albonetti Italien + 9:05 min
11. Dieter Vogelsang DDR + 9:13 min
12. Rajmund Zielinski Polen + 10:20 min
13. Pavel Doležel ČSSR + 10:22 min
14. Jiří Háva ČSSR + 11:11 min
15. Jan Wouters Belgien + 11:29 min
16. Anguel Kirilow Bulgarien + 11:33 min
17. Marian Kegel Polen + 11:33 min
18. Günter Hoffmann DDR + 11:33 min
19. Iwan Bobekow Bulgarien + 12:16 min
20. Wladimir Sharkow UdSSR + 12:48 min
21. Lothar Appler DDR + 13:09 min
0
38. Eberhard Butzke DDR + 24:11 min
0
88. Belkacem Chibane Algerien + 9:17:40 h
u. a. ausgeschieden: Bernd Patzig (DDR)
Mannschaftswertung
Mannschaft Zeit
01. Sowjetunion 173:37:13 h
02. Polen + 0:06 min
03. DDR + 7:55 min
04. Frankreich + 13:09 min
05. Tschechoslowakei + 15.55 min
06. Belgien + 19:52 min
07. Bulgarien + 21:57 min
08. Italien + 25:10 min
09. Ungarn + 30:15 min
10. Jugoslawien + 37:33 min
11. Dänemark + 39:28 min
12. Rumänien + 1:14:05 h
13. Norwegen + 2:46:15 h
14. England + 3:36:04 h
15. Marokko + 5:46:54 h
16. Finnland + 7:27:44 h
17. Algerien + 9:39:05 h
Violettes Trikot
Fahrer Mannschaft Punkte
01. Axel Peschel DDR 48
02. Alexei Petrow UdSSR 39
03. Jan Smolík ČSSR 32
04. Aljaksej Dokljakou UdSSR 32
05. Jan Magiera Polen 29
06. Ján Wenczel ČSSR 29

Fahrerprofile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ján Wenczel → Radsportseiten 44960
    • 1966 – 3. in der 3. Etappe, Teil b der Friedensfahrt
    • 1966 – 2. in der 4. Etappe der Friedensfahrt
    • 1966 – Sieger in der 14. Etappe der Friedensfahrt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Ullrich. Jedesmal im Mai. Sportverlag Berlin, 1987, ISBN 3-328-00177-8. S. 266–272
  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, Ausgaben April/Mai 1966
  • XIX. Internationale Friedensfahrt 1966. Neues Deutschland, Berlin 1966, 32 Seiten
  • Das war die XIX. Friedensfahrt. Neues Deutschland, Berlin 1966, 40 Seiten
  • Die Neunzehnte. Programmheft. Deutsches Sportecho, Berlin 1966, 40 Seiten

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]