Isabel Hund

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Isabel Hund, München 2008
Verband Deutschland Deutschland
Geboren 14. Juni 1962
Leverkusen, Bundesrepublik Deutschland
Titel FIDE-Meister der Frauen (1990)
Aktuelle Elo‑Zahl 2000 (Juli 2021)
Beste Elo‑Zahl 2140 (Januar 1994)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Isabel Hund (* 14. Juni 1962 in Leverkusen) ist eine deutsche Schachmeisterin, FIDE-Meisterin der Frauen (WFM), mehrmals Deutsche Meisterin bei der Jugend und den Frauen und nahm an der Schacholympiade 1980 der Frauen in Malta teil[1].

Privates und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isabel Hund ist Tochter von Juliane und Gerhard Hund, sowie Enkelin von Friedrich Hund und Ingeborg Seynsche. Sie besuchte das Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen (Abitur 1981), studierte einige Semester Rechtswissenschaften in Köln, absolvierte eine Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellte und arbeitet bei der Techniker Krankenkasse. Isabel Hund wohnt in Nörvenich.

Sie gehört zu einer international bekannten Schachfamilie[2], hat drei Schwestern, die alle starke Schachspielerinnen sind. Barbara, die Großmeisterin der Frauen (WGM) ist, ist vor Isabel die Stärkste.

Schachlaufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isabel Hund war zunächst in den Schachvereinen Schachfreunde 1959 Bergisch Neukirchen und SV Opladen 1922 e. V. Mitglied. Mit der 8er-Mannschaft der Schachfreunde Bergisch Neukirchen wurde sie Jugend-Mannschaftsmeister 1977 des Schachbezirkes Rhein-Wupper. Sie spielt für den Schachklub Kerpen 64 e. V. in der Liga des Schachverbandes Mittelrhein. Hund hat auch schon in der ersten Frauenbundesliga gespielt, ihre Vereine waren von 1991 bis 1996 der Krefelder Schachklub Turm 1851, in den Saisons 1996/97 und 1998/99 der SV 1920 Hofheim, in der Saison 2006/07 der SV Wolfbusch und in der Saison 2010/11 der SV Mülheim-Nord.[3]

Miguel Quinteros und Isabel Hund, Schacholympiade 1984
Isabel Hund und Anke Koglin, bei der Deutschen Meisterschaft der Frauen 1993 in Bad Mergentheim.[4]

Als kleines schachinteressiertes Mädchen besuchte Isabel Hund 1970 die Schacholympiade in Siegen und 1974 die 2. Internationalen Schachtage in Dortmund[5] und nahm teil an den Deutschen Mädchenmannschaftsmeisterschaften in Meschede 1975, 1976 und 1977[6]. Isabel Hund war 1977[7] und 1978[8] jeweils Zweite bei der Deutschen Mädchenmeisterschaft, hinter ihrer Schwester Barbara. Deutsche Meisterin[9] der weiblichen Jugend wurde sie 1979 in Bechhofen und 1980 in Bitburg. Die ersten vier der Deutschen Meisterschaft 1977 in Adelsheim fuhren im Herbst zu einem 4er-Mannschaftsschnellturniere nach Hamburg. Sie (Barbara und Isabel Hund, sowie Karin Seiffert und Regina Berglitz) spielten unter dem Namen Hamkusmar und konnten sich vor der Mannschaft des Deutschen Schachbundes (Klaus Darga, Sergiu Samarian, Alfred Kinzel und Heinz Hohlfeld) platzieren[10].

Isabel Hund spielte sehr oft bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen[11] mit, war mehr als 10-mal unter den ersten Drei. Ihre internationalen Erfahrungen sammelte sie auf Schachturnieren in Rumänien, der Schweiz, Frankreich, Spanien und bei der Schacholympiade 1980 in Valletta auf Malta.

Sie wurde 1980[12] und 1989 Deutsche Damenmeisterin, 1983 Deutsche Blitzmeisterin der Frauen und 1985 Belgische Damenmeisterin in Gent. Im Jahr 1985 nahm sie am Zonenturnier in Bad Lauterberg teil.[13] Aufgrund ihrer Erfolge erhielt sie die Goldene Ehrennadel des Schachverbandes Mittelrhein.

Isabel Hund (links) beim Simultanspiel von Garri Kasparow 1985 in Hamburg

Am 5. Juni 1985 veranstaltete Der Spiegel in Hamburg ein Simultanspiel des Weltmeisters Garri Kasparow, an dem unter anderen Egon Bahr, Klaus von Dohnanyi, Roswin Finkenzeller, Johannes Gross, Felix Magath und Ulrich Wildgruber, sowie die vier Geschwister Susanne, Barbara, Isabel und Dorothee Hund teilnahmen.[14] Als im Jahr 1990 die BSG Textil Cottbus die Essener Schachgesellschaft 04 besuchte, gewann Isabel Hund (BRD-Meisterin 1989) gegen Kerstin Kunze (DDR-Meisterin 1989).[15]

Isabel Hund gewann die Finale der achten und neunten TeleSchach-Meisterschaft[16][17] und wurde 2004 NRW-Meisterin in Mülheim an der Ruhr[18][19]. Sie gewann mit ihrer Mannschaft jeweils die Deutschen Frauen-Länder-Mannschaftsmeisterschaften[20] in den Jahren 1996, 1997, 2001, 2003, 2006, 2008 und 2009.

Elo-Entwicklung[21]
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Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Isabel Hund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Nachspielbare Schachpartien von Isabel Hund auf 365Chess.com (englisch)
  • Isabel Hund (Memento vom 27. Juni 2021 im Internet Archive) Internetpräsenz von Isabel Hund

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Isabel Hunds Ergebnisse bei Schacholympiaden der Frauen auf olimpbase.org (englisch)
  2. Meyers Schachlexikon. Meyers Lexikonverlag, 1993, S. 129, ISBN 3-411-08811-7.
  3. DWZ-Karteikarte von Isabel Hund beim Deutschen Schachbund
  4. 32. Deutsche Damenmeisterschaft 1993 in Bad Mergentheim auf TeleSchach
  5. 2. Internationale Schachtage in Dortmund
  6. Barbara Hund: Mein Weg zum Erfolg. Rau-Verlag, Düsseldorf 1983, S. 27–30, ISBN 3-7919-0216-4.
  7. 4. Deutsche Meisterschaft der Mädchen, Adelsheim 1977
  8. 5. Deutsche Meisterschaft der Mädchen, Wilhelmsfeld 1978
  9. Uwe Bönsch, Jörg Schulz u. a.: Das silberne Jubiläum - 25 Jahre Deutsche Schachjugend. Kinguin Verlag, 1996, S. 367, ISBN 3-9804955-2-3.
  10. Barbara Hund: Mein Weg zum Erfolg. Rau-Verlag, Düsseldorf 1983, S. 23–24, ISBN 3-7919-0216-4.
  11. Deutsche (Damen- bzw. Frauen-) Einzelmeisterschaften
  12. 26. Deutsche Damenmeisterschaft 1980 in Schwäbisch Gmünd auf TeleSchach
  13. FRAUEN-ZONENTURNIER DER EUROPAZONE IIA 1985 17. - 29. März 1985 in Bad Lauterberg auf DSB
  14. DER SPIEGEL 24/1985, 10. Juni 1985, Betr.: Schach
  15. Erich Krüger: Die Geschichte der Essener Schachgesellschaft 04 Teil II: 1967–1993, S. 71–74, Bochum und Essen 2018
  16. TeleSchach in der CyberCity, Turniere, Ergebnisse und Partien
  17. Isabel beim Treffen der CyberCity- und TeleSchach-Freunde, Mai 2004 in der Bundeskunsthalle Bonn
  18. NRW Fraueneinzelmeisterschaft 2004
  19. SBNRW-INFO Informationsblatt des Schachbundes NRW e.V., 2. Ausgabe 2004 Dezember, S. 10.
  20. Deutsche Frauen-Länder-Mannschaftsmeisterschaften ab 1996
  21. Zahlen gemäß Elo-Listen der FIDE. Datenquellen: fide.com (Zeitraum seit 2001), olimpbase.org (Zeitraum 1971 bis 2001)