Janusz Kaczmarek

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Janusz Kaczmarek im Jahr 2007

Janusz Kazimierz Kaczmarek (* 25. Dezember 1961 in Gdynia) ist ein polnischer Jurist und Politiker. 2005 bis Anfang 2007 war er Generalstaatsanwalt und von Februar bis August 2007 polnischer Innenminister.

Die Vorgänge im August 2007[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaczmarek wurde am 8. August 2007 nach sieben Monaten aus dem Amt des Innenministers entlassen. Der Premier Jarosław Kaczyński warf Kaczmarek vor, er habe eine Geheimaktion gestört und damit verhindert, dass der Samoobrona-Führer und damalige Landwirtschaftsminister Andrzej Lepper der Korruption überführt werden konnte.[1] Ein Tag nach seiner Demissionierung ließ die Staatsanwaltschaft seine Wohnungen und Büroräume durchsuchen.

Am 13. August 2007 wurde er von LPR und Samoobrona RP als Kandidat auf den Ministerpräsidentenposten vorgeschlagen, den er nach einem Misstrauensvotum gegen Jarosław Kaczyński, bekommen sollte. Janusz Kaczmarek stimmte seiner Kandidatur zu. Am 30. August wurde Kaczmarek im Morgengrauen in der Wohnung des Regisseurs Sylwester Latkowski verhaftet. Kaczmarek wurde Untersuchungsbehinderung[2] und Falschaussagen vorgeworfen. Am 31. August wurde er aus der Haft entlassen. Kaczmarek hatte seinerseits behauptet, die Regierung habe in den letzten Monaten systematisch Freunde und Feinde abhören lassen.[3] Das Verfahren gegen ihn läuft noch und wurde am 11. März 2008 in zwei Verfahren aufgeteilt. Der Vorwurf der Falschaussage wird von der Staatsanwaltschaft Warschau bearbeitet, die Staatsanwaltschaft Białystok befasst sich hingegen mit dem Vorwurf des Amtsgeheimnisverrates.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Janusz Kaczmarek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bleibender Schatten. In: Der Spiegel. Nr. 37, 2007 (online10. September 2007).
  2. sueddeutsche.de: Abhör-Skandal in Polen, Artikel vom 30. August 2007 (Memento des Originals vom 14. April 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sueddeutsche.de, abgerufen am 14. Mai 2009.
  3. Konrad Schuller: Erst entlassen, dann verhaftet (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.faz.net, Artikel vom 30. August 2007 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, abgerufen am 14. Mai 2009.