Joseph Kiermeier-Debre

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Joseph Kiermeier-Debre (geborener Kiermeier; * 22. September 1946 in Ergoldsbach) ist ein deutscher Literatur-, Theater- und Kunstwissenschaftler, Hochschullehrer, Museumsleiter, Kurator, Programmmacher und Autor. Kiermeier-Debre lebt in Unterthingau, ist verheiratet mit Monika Debre und hat eine Tochter.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joseph Kiermeier-Debre legte das Abitur am Hans-Leinberger-Gymnasium in Landshut ab. Danach studierte er an den Universitäten München und Münster Germanistik, Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie. Nach der Magisterprüfung in München 1975 promovierte er bei Eckhard Heftrich 1978 in Münster über Jean Paul. Nach Tätigkeiten als Assistent in Fribourg (CH) und Gießen bei Peter Horst Neumann und Lehraufträgen in Bamberg folgte 1986 die Habilitation im Fach Neuere deutsche Literatur in Gießen über selbstbezügliches Theater von Harsdörffer bis Handke. Von 1986 an unterrichtete Kiermeier-Debre unterbrochen von Lehrstuhlvertretungen an der Universität Gießen und Freiburg im Breisgau und von einer Gastdozentur an der Universität der Künste in Berlin im Fach „Szenisches Schreiben“ (2006 / 2008) als außerplanmäßiger Professor am Institut für Neuere deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Autor und Herausgeber hat er zur Literatur, im Spezifischen zur Poetik des Dramas und der Oper, zum Theater und zur Kunst vom Barock bis zur Gegenwart zahlreiche Veröffentlichungen und Aufsätze vorgelegt.

Literaturvermittler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den klassischen Forschungsschwerpunkten seiner akademischen Arbeiten begann Kiermeier-Debre theoretisch und praktisch das Thema Literaturvermittlung in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit zu stellen. Das Themenspektrum reicht von Text-Bild-Beziehungen (Alphabet / graphische Literatur) bis zur Literaturausstellung, vom (Vor-)Lesen bis zur textvermittelnden Funktion der Musik bei Lied und Oper (Libretto), vom dramaturgisch-theatralischen Zugriff bis zur lektorierenden Arbeit und kritischen Edition. Nicht zuletzt als Antwort auf die Kanondiskussion und die Rechtschreibreform ist ab 1997 beim Deutschen Taschenbuchverlag unter dem Reihentitel „Bibliothek der Erstausgaben“ ein Editionsprojekt entstanden, das sich in der Folge mit seinen editorischen Grundannahmen bestens bewährt hat.[1] Diese Klassikeredition, so die Akademie der Wissenschaften in Göttingen, schafft „komfortable und ansprechende Voraussetzungen dafür, im schulischen wie im akademischen Bereich mit authentischen Texten zu arbeiten“ (14. April 1997). Alle 80 Bände sind in originaler Orthographie und Interpunktion, alle sind von Kiermeier-Debre als alleinigem Herausgeber verantwortet und betextet (jeweils mit Anhang zur Textgestalt, mit Glossar, Zeittafel und Nachwort).[2][3]

Museumsleiter, Kurator, Ausstellungsmacher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallel zum Studium und zur wissenschaftlichen Arbeit war Kiermeier-Debre auch in praktisch literaturvermittelnder Arbeit an den Stadttheatern Landshut, Ingolstadt, den Kammerspielen München und bei verschiedenen freien Theatergruppen als Schauspieler, Regieassistent, Dramaturg und Regisseur tätig. Später erweiterte sich mit der kuratorischen Betreuung der Ausstellung des Lebenswerks des Schriftstellers Carl Amery im Foyer der Münchner „Stadtbibliothek Am Gasteig“[4][5] das Spektrum praktischer Literaturvermittlung zunehmend in Richtung Ausstellungs- und Museumswesen. Er kuratierte u. a. zusammen mit Fritz Franz Vogel in der Galerie am Leewasser in Brunnen (CH) und im Gelben Haus in Flims (CH) diverse Ausstellungen. Ab dem Jahr 2000 arbeitete Kiermeier-Debre hauptamtlich als Leiter des Antoniter-Museums und des Strigel-Museums in Memmingen. Hier organisierte und gestaltete er Ausstellungen zum Reformator Martin Bucer (2001), zu den Memminger Barockmalern Johann Heiß (2001) und Johann Friedrich Sichelbein (2003); er präsentierte unter dem Titel „FrauenLob“ die im ganzen Allgäu verstreuten Madonnen des spätgotischen Bildhauers Ivo Strigel (2002)[6] und übernahm Ausstellungen aus der Bayerischen Staatsbibliothek (Der Giftschrank/Remota 2002) und der Universitätsbibliothek Eichstätt (Kräuterbücher 2004). 2005/06 folgte zum Namenspatron des Museums, des Hl. Antonius Abbas, eine umfangreiche Schau zum Thema „Die Versuchung des Heiligen Antonius“ (2006).

2005 wurde auf Anregung von Kiermeier-Debre und nach seinen konzeptuellen Vorgaben die „MEWO Kunsthalle“ der Stadt Memmingen in der „Alten Post“ eingerichtet und mit einer Ausstellung eröffnet, die die Bestände des Hauses, die Gemälde und Grafiken von Josef Madlener, Max Unold, Johann Gottlieb Prestel, Maria Katharina Prestel und Wolfgang Niesner präsentierte.[7][8][9][10] Im Anschluss inszenierte Kiermeier-Debre zur Jahreswende 2006/2007 mit den populären Weihnachtsbildern von Josef Madlener in winterlichem Ambiente (verschneiter Winterwald mit Installationen in Tiefkühltruhen) eine vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommene Schau.[11] Die nächste Ausstellung kombinierte 2007 die Riesenformate des Pekinger Starfotografen Wang Qingsong[12] unter dem Titel „China: Past, Present & Future“ mit den Terrakotta-Skulpturen von Cai Guo-Qiang von der 48. Biennale in Venedig.[13][14] Unter dem Titel „ … auch ich in Arkadien“ versammelte die Jahresausstellung 2007 die Aktfotografien des mecklenburgischen Barons Wilhelm von Gloeden zur bisher umfassendsten Retrospektive seines Werkes.[15][16] Es folgten Ausstellungen mit Josef Madleners beliebten Schattenbildern[17] und zum 200. Todestag von Johann Gottlieb Prestel und seiner Frau Katharina Prestel präsentierte die Mewo-Kunsthalle im Jahre 2008 unter seinem Leiter die hauseigene größte Prestelsammlung von Nachstichen berühmter Kunstwerke.[18] Von Wolfgang Niesner zeigte die Kunsthalle in 2009 eine Schau mit über 1000 Porträtzeichnungen,[19] von Peter R. Müller skurrile Schrottplastiken[20] und ab November 2009 eine umfassende Ausstellung zu Körperlichkeit und Tod unter dem Titel „Everybody – Tanz mit dem Totentanz“.[21][22] Die Ausstellung „ORAT“ versammelte über 300 große Tarot-Bilder vor allem aus Russland und Kuba[23] und kombinierte sie mit Werken, die die Möglichkeiten des automatischen Zeichnens und Malens auszuloten versuchen. Zum Abschluss seiner Tätigkeit als Leiter und Kurator der Mewo-Kunsthalle gab es 2011 eine Schau zum Thema Alphabet und Buchstaben,[24][25] die eine bemerkenswerte Resonanz erfuhr. Als Co-Kurator wirkte an vielen Ausstellungen von Kiermeier-Debre der Schweizer Fotohistoriker und Bildwissenschaftler Fritz Franz Vogel mit.

Musikalisch-literarischer Programmmacher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1995 begann Kiermeier-Debre mit Lesungen und musikalisch-literarischen Programmabenden zunächst Ausstellungseröffnungen zu begleiten. Das Format verselbständigte sich und in weit über einhundert von ihm dramaturgisch konzipierten, betexteten und moderierten Salon-Abenden entstand ein weiteres interdisziplinäres Vermittlungsprojekt zwischen Literatur, Kunst und Musik. Im Zentrum steht immer ein Thema, ein Dichter und/oder ein Komponist oder ein Werk, das, begleitet von Sängern und Musikern vorgestellt wird (Eichendorff : Schumann / Schillers Frauen / Mozarts Frauen / Richard Strauss’ Frauen / Franz Liszt geht in die Oper / Chopin : George Sand / Klabund / Kirchenlied / Primadonnen / Louis Moreau Gottschalk / François Villon / Mignon : Suleika / Tiere dick und dünn / Des Knaben Wunderhorn / Die Versuchung des Hl. Antonius / Verdi versus Wagner / und eine ganze Opernreihe: gesungen, gelesen und erzählt etc.).[26][27]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Weise auf den Thron! Studien zum Platonismus Jean Pauls. Klett-Cotta, Stuttgart 1980, ISBN 978-3-12-934320-3.
  • Eine Komödie und auch keine. Theater als Stoff und Thema des Theaters von Harsdörffer bis Handke. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1989, ISBN 978-3-515-05353-2.
  • mit Fritz Franz Vogel: Das Alphabet. Die Bildwelt der Buchstaben von A bis Z. Mit zahlreichen Abb. nebst einem Lexikon der Designer, Formschneider und Drucker. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1995, ISBN 978-3-473-48379-2.
  • Carl Amery – „… ahnen, wie das alles gemeint war“. Begleitbuch zur Ausstellung im Gasteig Münchenö ListVerlag, München 1996, ISBN 978-3-471-79324-4.
  • mit Fritz Franz Vogel Johann Theodor de Bry – Neues künstliches Alphabet (= Reihe Schreibmeister- und Alphabetbücher; dreisprachig). Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1997, ISBN 978-3-473-48392-1
  • mit Fritz Franz Vogel Johann Steingruber – Architekturalphabet (= Reihe Schreibmeister- und Alphabetbücher; dreisprachig). Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1997, ISBN 978-3-473-48394-5
  • mit Fritz Franz Vogel: Antonio Basoli – Alfabeto pittorico (= Reihe Schreibmeister- und Alphabetbücher; dreisprachig). Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1998, ISBN 978-3-473-48391-4.
  • mit Fritz Franz Vogel: Paulus Franck – Schatzkammer allerley Versalien (= Reihe Schreibmeister- und Alphabetbücher; dreisprachig). Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 1998, ISBN 978-3-473-48393-8
  • mit Fritz Franz Vogel: Menschenalphabete. Nackte Models – Wilde Typen – Modische Charaktere. Jonas Verlag, Marburg 2001, ISBN 978-3-89445-285-8.
  • mit Fritz Franz Vogel: Josef Madlener: Mein Kosmos. Text- / Bildband in Farbe; mit acht ausklappbaren Falztafeln. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2007, ISBN 978-3-412-13306-1.
  • mit Fritz Franz Vogel: Wilhelm von Gloeden – auch ich in Arkadien. Ausstellungskatalog der Kunsthalle Memmingen. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2008, ISBN 978-3-412-20065-7.
  • Josef Madleners Schattentheater. Ausstellungskatalog der Kunsthalle Memmingen. Franz Brack Verlag, Altusried 2008, ISBN 978-3-930323-81-4.
  • mit Fritz Franz Vogel: Kunst kommt von Prestel. Das Künstlerehepaar Johann Gottlieb und Maria Katharina Prestel: Frankfurt ǀ London. Werkkatalog der Kunsthalle Memmingen. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2008, ISBN 978-3-412-20249-1.
  • mit Fritz Franz Vogel Wolfgang Niesner. Kopfstücke. Ausstellungskatalog der Kunsthalle Memmingen. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2009, ISBN 978-3-412-20441-9.
  • Schillers Frauen. 42 Porträts aus Leben und Dichtung. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2009, ISBN 978-3-423-13769-0.
  • Goethes Frauen. 44 Porträts aus Leben und Dichtung. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2011, ISBN 978-3-423-14025-6.
  • Goethes Frauen. 44 Porträts aus Leben und Dichtung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2. überarb. Aufl., Darmstadt 2022, ISBN 978-3-534-45012-1.
  • Schillers Frauen. 42 Porträts aus Leben und Dichtung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2. überarb. Aufl., Darmstadt 2022, ISBN 978-3-534-45014-5.
  • Shakespeares Mädchen und Frauen. 53 Porträts aus Leben und Dichtung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2022, ISBN 978-3-534-45016-9.

Reihenherausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • dtv-Bibliothek der Erstausgaben (zeichengenau in Orthographie und Interpunktion sowie mit der Paginierung nach den Originalen). Jeder Band mit einem ausführlichen Anhang von Joseph Kiermeier-Debre (Zur Textgestalt, Glossar, Zeittafel und Nachwort). Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997–2013 (80 Bände) ISBN 978-3-423-02600-0 bis ISBN 978-3-423-02689-5

Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Poetisches Abracadabra. Neuestes ABC- und Lesebüchlein. Eine Anthologie. Mit einem Nachwort und 27 Abb. von Giuseppe Maria Mitelli. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1992, 240 S. (zusammen mit Fritz Franz Vogel) ISBN 978-3-423-02305-4.
  • mit Fritz Franz Vogel: Die Entdeckung der Wollust. Erotische Dichtung des Barock. Eine Anthologie. Mit einem Nachwort und zahlreichen Illustrationen. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1995, ISBN 978-3-423-02360-3.
  • mit Fritz Franz Vogel: Der Volks-Schiller. Gesänge aus der Ludlamshöhle. Pornographische Parodien aus dem Biedermeier. (Paralleldruck mit einem Nachwort und zahlreichen Abb. aus der Sammlung Krenner) Wien: Christian Brandstätter Verlag 1995, ISBN 978-3-85447-563-7.
  • mit Fritz Franz Vogel, Willfried Baatz: Die Klassische Basisbibliothek auf CD-ROM 1 und CD-ROM 2. (Volltextdatenbanken: Drama, Erzählende Literatur, Lyrik (umfasst etwa je 50 Titel)). Verlag Sauerländer, Aarau 1997 ISBN 3-7941-3958-5 / ISBN 3-7941-3959-3.
  • mit Fritz Franz Vogel: Heilige Schriften und unheilige Texte. [Eine Anthologie und ein Glossar.] In: Der Weltuntergang. Mit einem Lesebuch. Beibuch zur gleichnamigen Ausstellung im Kunsthaus Zürich vom 26. August bis 7. November 1999. Hrsg. von Ernst Halter und Martin Müller. Offizin Verlags-AG, Zürich 1999, ISBN 978-3-907496-03-9, S. 155–285
  • Das Mysterienspiel vom heiligen Antonius aus dem Viennois 1503 (Ausgabe in Provençal alpin, Französisch, Deutsch; mit 208 Abbildungen aus dem Codex Antonii von 1426). Verlag der Gesellschaft, München 2002 [= Jahrbuch Antoniter-Forum, hrsg. von Adalbert Mischlewski, Heft 10]. ISBN 3-00-010671-5.
  • Klabund: Das Leben lebt. Gedichte. Mit einem Nachwort. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 978-3-423-20641-9.
  • Friedrich Schiller: Und das Schöne blüht nur im Gesang. Gedichte. Mit einem Nachwort. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 978-3-423-13270-1.
  • Goethe und Schiller: Die Balladen. Mit einem Nachwort. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2006, ISBN 978-3-423-13512-2.
  • Josef Madlener: Das goldene Buch. Brack, Altusried 2006, ISBN 978-3-930323-69-2-
  • Joseph Freiherr von Eichendorff: Schläft ein Lied in allen Dingen. Gedichte. Sonderausgabe zum 150. Todestag. Mit einem Nachwort. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, ISBN 978-3-423-13600-6.
  • Carl Amery: Arbeit an der Zukunft. Essays. Mit einem Nachwort. Sammlung Luchterhand, München 2007, 368 S. ISBN 978-3-630-62123-4

Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fallobst. Büchners Drama „Dantons Tod“ und das „Gleichnis vom verlorenen Sohn“. In: Merkur, Jg. 36, 1982, Heft 2, S. 161–173, ISBN 3-12-974341-3
  • Herakles Söhne im Exil. Zu Peter Weiss’ Roman „Die Ästhetik des Widerstands“. In: Arbitrium, Jg. 1, 1983, Heft 2, S. 204–214, ISSN 0723-2977
  • E.T.- Die perfekte Blasphemie? Die Abenteuer des Außerirdischen auf der Erde: Heilsgeschichte in Naivität getarnt. In: Heyne Science Fiction Magazin 9. München 1983, S. 172–187, ISBN 3-453-30994-4
  • Dichtung und Geschichte. Versuch, über Carl Amerys Romane seriös zu reden. In: Arbitrium, Jg. 2, 1984, Heft 1, S. 90–97, ISSN 0723-2977
  • Stumme Schönheit oder anbetend anbeten. (Die „schöne Griechin“ in Schillers „Geisterseher“) In: Konkursbuch 15 (= Verbot und Verheißung). Tübingen 1985, ISBN 3-88769-215-2, S. 64–86.
  • Wie Bilder laufen lernen. Hogarths Graphikzyklen und ihre poetischen Um-Malungen durch H. v. Hofmannsthal und W.H. Auden. In: Maske und Kothurn. Internationale Beiträge zur Theaterwissenschaft, Jg. 31, 1985, S. 203–218, ISSN 2305-0667
  • „Gespräche in Liedern“. Eine Anregung und ihre Folgen am Beispiel von Arnims Liederspiel „Markgraf Otto von Brandenburg“. Mit einem Anhang: Ludwig Achim von Arnim: „Markgraf Otto von Brandenburg.“ Text nach der Handschrift; Lesarten, Anmerkungen und Beilagen. In: Aurora. Jahrbuch der Eichendorff-Gesellschaft 46, 1986, S. 174–261, ISBN 3-7995-1946-7
  • „Diese Geschichte vom untergehenden Schiff, das ein Schiff und kein Schiff is".“ Hans Magnus Enzensbergers Komödie vom „Untergang des ‚Untergangs der Titanic‘“. In: Apokalypse. Endzeitvorstellungen in der modernen Literatur. Hrsg. von G.E. Grimm, W. Faulstich, P. Kuon. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1986 (= suhrkamp taschenbücher materialien Nr. 2067), ISBN 978-3-518-38567-8, S. 222–245.
  • Besser ein Schrecken ohne Ende als ein Ende mit Schrecken? Botho Strauß „Die Fremdenführerin“. In: Arbitrium, Jg. 5, 1987, Heft 2, S. 208–216, ISSN 0723-2977
  • Verweigertes Ende oder Die Zukunft der Oper aus dem Geiste einer szenischen Hermeneutik am Beispiel von Richard Strauss’ und Clemens Krauss’ Oper „Capriccio“. In: Richard Strauss-Blätter. Hrsg. von der Internationalen Richard Strauss-Gesellschaft Wien, Neue Folge, Heft 18, Dezember 1987, S. 40–96 [Teilabdruck im Programmheft der „Deutschen Oper am Rhein“ Spielzeit 2002/03 zur Neueinstudierung der Oper Capriccio; Premiere am 30. November 2002 in Duisburg; Teilabdruck im Programmheft des Staatstheaters Meiningen Spielzeit 2015/16 zur Neueinstudierung der Oper Capriccio; Premiere am 16. Oktober 2015 in Meiningen] ISBN 3-7952-0538-7.
  • „Fluch allen Umarbeitungen!“ Hugo von Hofmannsthals Libretto für Richard Strauss’„Ariadne auf Naxos“ zu spielen nach dem „Bürger als Edelmann“ des Moliere. In: Richard Strauss-Blätter. Hrsg. von der Internationalen Richard Strauss-Gesellschaft Wien, Neue Folge, Heft 21, Juni 1989, ISBN 3-7952-0591-3, S. 28–54.
  • „...was bloß erzählt und nicht geschehen...“. Dichtung und Geschichte: Achim von Arnims Poetik im Einleitungstext zu seinem Roman „Die Kronenwächter“. In: Grenzgänge – Studien zu L. Achim von Arnim. Hrsg. von Michael Andermatt. Bouvier, Bonn 1994 [= Modern German Studies, hrsg. von Peter Heller]. ISBN 978-3-416-02520-1, S. 117–146.
  • „Das Ende der Welt mit anschließender Diskussion“ oder Die raunende Beschwörung der vollendeten Zukunft in der literarischen Apokalyptik. In: Der Weltuntergang. Mit einem Lesebuch. Beibuch zur gleichnamigen Ausstellung im Kunsthaus Zürich vom 26. August bis 7. November 1999. Hrsg. von Ernst Halter und Martin Müller. Offizin Verlags-AG, Zürich 1999, ISBN 978-3-907496-03-9, S. 61–73.
  • Die andere Aufklärung. Erziehung durch Erfahrung: der Roman „Thérèse philosophe“ von Jean-Baptiste de Boyer Marquis d’Argens. In: Der „Giftschrank“: Erotik, Sexualwissenschaft, Politik und Literatur; „Remota“: Die weggesperrten Bücher der Bayerischen Staatsbibliothek. Hrsg. von Stephan Kellner. Bayerische Staatsbibliothek, München 2002 [= Bayerische Staatsbibliothek. Ausstellungskataloge. Nr. 73], ISBN 978-3-9802700-9-0, S. 22–33.
  • Carl Amery. Die Wiederherstellung der natürlichen Dinge: ante oder post festum. In: Hans-Rüdiger Schwab: Eigensinn und Bindung. Katholische deutsche Intellektuelle im 20. Jahrhundert. Butzon & Berker, Kevelaer 2009, ISBN 978-3-7666-1315-8, S. 547–563.
  • Das Bild ist die Musik. Etwas über Chor und Orchester als Massen und Gruppen. In: Fritz Franz Vogel: Soooooooooooo oooooooooooo oooooooooooo viele!!! Text- / Bildband zur Ausstellung in der Kunsthalle Memmingen vom 5. Februar bis 5. August 2012. Edition Lammerhuber, Baden bei Wien 2012, ISBN 978-3-901753-48-0, S. 232–249.

Artikel in Lexika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das lyrische Werk von Johann Wolfgang von Goethe. In: Kindlers Neues Literatur Lexikon. Hrsg. von Walter Jens. Kindler-Verlag, München 1989, Band 6, S. 432–441, ISBN 3-12-974341-3.
  • Jean Paul (Überarbeitung, Ergänzung bzw. Neufassung sämtlicher Werkartikel). In: Kindlers Neues Literatur Lexikon. Hrsg. von Walter Jens. Kindler-Verlag, München 1990, Band 7, S. 669–693, ISSN 0723-2977.
  • Das lyrische Werk von Eduard Mörike. In: Kindlers Neues Literatur Lexikon. Hrsg. von Walter Jens. Kindler-Verlag, München 1991, Band 8, S. 809–813, ISBN 978-3-463-43200-7.
  • Dramaturgie (Stichwort). In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Band I, A – G. Begründet von Paul Merker und Wolfgang Stammler. Dritte, völlig neu konzipierte Auflage; bearbeitet und hrsg. von H. Fricke, K. Grubmüller, J.-D. Müller und K. Weimar. de Gruyter, Berlin 1997. S. 401–402, ISBN 978-3-11-010896-5.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiermeier-Debre erhielt zusammen mit Fritz Franz Vogel 1992 und 1995 Preise der Stiftung Buchkunst Frankfurt für vorbildliche Gestaltung und Layout im Wettbewerb der schönsten deutschen Bücher für die Titel

  • Poetisches Abracadabra. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1992.
  • Das Alphabet. Die Bildwelt der Buchstaben von A–Z. Otto Maier Verlag, Ravensburg 1995.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Hübner: Bibliothek der Erstausgaben. In: Fachdienst Germanistik. Band 10/1997, S. 12.
  2. https://www.dtv.de/autor/joseph-kiermeier-debre-2960/
  3. Stefan Dosch: Wenn die Literatur debütiert. Joseph Kiermeier-Debre gibt die Bibliothek der Erstausgaben heraus. In: Augsburger Allgemeine. 3. Juli 2013.
  4. Ulrike Leuschner: Carl Amery und sein Werk. Zur Ausstellung „…ahnen, wie das alles gemeint war“. In: München. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Nr. 26, 29. März 1996 (in Beilage).
  5. vgl. ferner die Besprechungen der Ausstellung u. a. in der Süddeutschen Zeitung vom 23. Februar 1996, in der Neuen Zürcher Zeitung vom 11. März 1996, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 29. März 1996
  6. Volker Klüpfel: Madonna auf dem Laufsteg. In: Allgäuer Zeitung vom 15. Oktober 2002.
  7. Volker Klüpfel: Aus Alter Post wird neuer Musentempel. In: Allgäuer Zeitung vom 24. November; ferner die Ausgaben vom 26. November und vom 29. November 2005.
  8. Eröffnung der Mewo-Kunsthalle 2005
  9. Martina Scherf: Der Berggeist lebt. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. Januar 2006.
  10. Julia Voss: Tolkien trug den bunten Berggeist als Urlaubspostkarte herum. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. Februar 2007
  11. Ein Weihnachtsbaum kommt 2006. Website der Stadt Memmingen.
  12. Offizielle Website von Wang Qingsong
  13. China: Past, Present & Future 2007
  14. Volker Klüpfel: Goldene Zeiten im Land ohne Lächeln. In: Allgäuer Zeitung vom 3. Februar 2007
  15. Wilhelm von Gloeden 2008
  16. Sabine Buchwald: Gruß aus Arkadien. In: Süddeutsche Zeitung vom 24. Januar 2008; Hans Kratzer, Roman Deininger: Nackte Jünglinge erregen Anstoß. In: Süddeutsche Zeitung vom 16./17. Februar 2008
  17. Madleners Schattentheater 2008. Website der Stadt Memmingen.
  18. Kunst kommt von Prestel. 2008 Website der Stadt Memmingen.
  19. Niesner: Kopfstücke. 2009 Website der Stadt Memmingen.
  20. Die Entstehung der ARTen. 2009 Website der Stadt Memmingen.
  21. Everybody - Tanz mit dem Totentanz. 2009 Website der Stadt Memmingen.
  22. Michael Schreiner: Der Tod gewinnt immer. In: Augsburger Allgemeine vom 21. November 2009.
  23. ORAT = er, sie, es spricht / betet / zeichnet / malt. 2010 Website der Stadt Memmingen.
  24. Das Alphabet von A bis Z 2011
  25. Sabine Buchwald: Gezeichnet, gedruckt und gekackt. Eine opulente Ausstellung in der Mewo-Kunsthalle in Memmingen beschäftigt sich mit dem ABC und seinen Darstellungen. In: Süddeutsche Zeitung vom 2. Mai 2011.
  26. https://www.memmingen.de/1934.html Website der Stadt Memmingen.
  27. Klaus-Peter Mayr: Ein Tausendsassa der Kultur. In: Allgäuer Zeitung vom 7. November 2006 und Klaus Schmidt: Literaturprofessor brennt für die Oper. In: Allgäuer Zeitung vom 22. März 2017