KF Tirana

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Klubi i Futbollit „Tirana“
Vereinslogo
Basisdaten
Name Shoqëria Anonime
"Klubi Futbollit "Tirana""
Sitz Tirana
Gründung 1920
Farben Weiß-Blau
Präsident Refik Halili Albanien
Website kftirana.al/
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Orges Shehi Albanien
Spielstätte Selman-Stërmasi-Stadion
Plätze 12.000
Liga Kategoria Superiore
2022/23   2. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der KF Tirana (offiziell Klubi i Futbollit Tirana) ist ein albanischer Fußballverein aus Tirana. Der Traditionsverein spielt in der höchsten Liga Kategoria Superiore. Mit 26 Meisterschaften (zuletzt 2022) und 16 Pokalsiegen (zuletzt 2017) ist er der erfolgreichste Verein im albanischen Fußball.

Der Verein trägt seine Spiele im Selman-Stërmasi-Stadion aus. Die Vereinsfarben sind Weiß-Blau, weswegen die Mannschaft von den Albanern auch Bardh-e-blu genannt wird. Die Vereinstrikots sind ebenfalls blau-weiß gestreift. VW war früher Sponsor; 2020 ist es Air Albania.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der KF Tirana wurde am 16. August 1920 gegründet. Er gehörte als SK Tirana 1930 zu den Gründungsmitgliedern der ersten Meisterschaft und gewann in den Folgejahren sechs der ersten sieben Meisterschaften. In den 1980er Jahren und insbesondere nach dem Ende des kommunistischen Regimes dominierte der Hauptstadtclub die Meisterschaft.

Auf europäischer Ebene erzielte der KF Tirana in den 1980er Jahren – damals als 17. Nëntori Tirana – einige Erfolge. Im Europapokal der Landesmeister 1982/83 qualifizierten sich die Albaner erstmals fürs Achtelfinale dank eines Siegs über Linfield FC. Das Hinspiel gewannen die Albaner mit 1:0 dank eines Tores von Augustin Kola. Trotz der 1:2-Niederlage auswärts gelang die Qualifikation fürs Achtelfinale dank der Auswärtstorregel. Zu den Spielen gegen Dynamo Kiew traten die Albaner nicht an.[1]

Im Europapokal der Pokalsieger 1986/87 stand KF Tirana dem rumänischen Verein Dinamo Bukarest gegenüber. Im Hinspiel gewannen die Albaner dank eines Tores von Agustin Kola kurz vor Ende des Spiels mit 1:0. Im Rückspiel in Bukarest setzte man sich mit 2:1 durch und siegte damit erstmals bei einem europäischen Wettbewerb auswärts. Als bislang einzige albanische Fußballmannschaft erreichte KF Tirana damit sowohl im Landesmeister- als auch im Pokalsieger-Cup das Achtelfinale. Dort traf die Mannschaft auf Malmö FF aus Schweden. Im Hinspiel verlor man das Spiel in Tirana mit 0:3. Im Rückspiel kam man auswärts nicht über ein 0:0 hinaus.

KF Tirana wurde zur 31. besten Mannschaft der Welt gewählt von der International Federation of Football History & Statistics im UEFA Ranking der Saison 1987.[2][3][4]

Im Europapokal der Landesmeister 1988/89 traf der Hauptstadtverein auf Ħamrun Spartans aus Malta. Das Hinspiel verlor Tirana trotz einer Führung 1:2. Im Rückspiel gelang mit einem 2:0-Sieg die erneute Teilnahme am Achtelfinale. Dort traf man auf IFK Göteborg. In beiden Spielen konnte Tirana sich nicht durchsetzen: Zuhause verlor man 0:3, auswärts mit 0:1.

In der folgenden Saison traf KF Tirana erneut im Europapokal der Landesmeister 1989/90 an. In der ersten Runde trafen sie auf Sliema Wanderers. Im Hinspiel verloren sie mit 0:1 in Malta. Das Rückspiel gewann KF Tirana mit 5:0 und qualifizierte sich somit zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte für das Achtelfinale. Dort traf der Hauptstadtverein auf den Rekordmeister FC Bayern München. Im Hinspiel in München konnte KF Tirana gute Akzente, verlor jedoch letztendlich mit 3:1. Im Rückspiel verlor man mit 0:3 und schied somit im Achtelfinale aus.

Im Jahr 2016/17 musste Tirana erstmals in der Vereinsgeschichte absteigen, gewann aber im gleichen Jahr den Pokal und den Supercup. In der Folge wurde der Brasilianer Zé Maria (José Marcelo Ferreira), ehemaliger Nationalmannschaftsspieler, als Trainer verpflichtet. In der Saison 2018/19 spielte KF Tirana wieder erstklassig, in der darauffolgenden Saison gewann der Verein zum 25. Mal die Meisterschaft. Trainer war Emmanuel Egbo – der Nigerianer war der erste afrikanische Trainer, der eine europäische Meisterschaft im Fußball gewinnen konnte.[5] In der Saison 2021/22 gelang dem KF Tirana den Gewinn der 26. Meisterschaft.

Namensänderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1920 Gründung als Shoqëria Sportive AGIMI Tirana
  • 1927 Umbenennung in SK Tirana
  • 1939 Umbenennung in Shprefeja Tirana
  • 1944 Umbenennung in KS 17. Nëntori Tirana
  • 1949 Umbenennung in Tirana
  • 1950 Umbenennung in Puna Tirana
  • 1958 Umbenennung in KS 17. Nëntori Tirana
  • 1991 Umbenennung in SK Tirana
  • 2005 Umbenennung in KF Tirana

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europapokalbilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1965/66 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Schottland FC Kilmarnock 0:1 0:0 (H) 0:1 (A)
1966/67 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Norwegen Vålerenga IF 1
1969/70 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Belgien Standard Lüttich 1:4 0:3 (A) 1:1 (H)
1970/71 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Niederlande Ajax Amsterdam 2:4 2:2 (H) 0:2 (A)
1982/83 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Nordirland Linfield FC (a)2:2(a) 1:0 (H) 1:2 (A)
2. Runde Sowjetunion Dynamo Kiew 2
1983/84 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Schweden Hammarby IF 2:5 0:4 (A) 2:1 (H)
1986/87 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Rumänien 1965 Dinamo Bukarest 3:1 1:0 (H) 2:1 (A)
2. Runde Schweden Malmö FF 0:3 0:3 (H) 0:0 (A)
1988/89 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Malta Ħamrun Spartans 3:2 1:2 (A) 2:0 (H)
2. Runde Schweden IFK Göteborg 0:4 0:3 (H) 0:1 (A)
1989/90 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Malta Sliema Wanderers 5:1 0:1 (A) 5:0 (H)
2. Runde Deutschland Bundesrepublik FC Bayern München 1:6 1:3 (A) 0:3 (H)
1994/95 Europapokal der Pokalsieger Qualifikation Belarus 1991 Belschyna Babrujsk (a)4:4(a) 1:4 (A) 3:0 (H)
1. Runde Danemark Brøndby IF 0:4 0:3 (A) 0:1 (H)
1995/96 UEFA-Pokal Qualifikation Israel Hapoel Be'er Sheva 0:3 0:1 (H) 0:2 (A)
1996/97 UEFA-Pokal 1. Qualifikationsrunde Kroatien Dinamo Zagreb 02:10 0:4 (A) 2:6 (H)
1998/99 UEFA-Pokal 1. Qualifikationsrunde Slowakei AŠK Inter Bratislava 0:4 0:2 (A) 0:2 (H)
1999/2000 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Island ÍBV Vestmannaeyjar 1:3 0:1 (A) 1:2 (H)
2000/01 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Moldau Republik Zimbru Chișinău 4:6 2:3 (H) 2:3 (A)
2001/02 UEFA-Pokal Qualifikation Zypern Republik Apollon Limassol 4:5 3:2 (H) 1:3 (A)
2002/03 UEFA-Pokal Qualifikation Rumänien FC Național Bukarest 2:3 0:1 (H) 2:2 (A)
2003/04 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Georgien Dinamo Tiflis 3:3
(4:2 i. E.)
0:3 (A) 03:0 n. V. (H)
2. Qualifikationsrunde Osterreich Grazer AK 2:7 1:5 (H) 1:2 (A)
2004/05 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Belarus FK Homel 2:1 2:0 (A) 0:1 (H)
2. Qualifikationsrunde Ungarn Ferencvárosi TC (a)3:3(a) 2:3 (H) 1:0 (A)
2005/06 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Slowenien ND Gorica 3:2 0:2 (A) 3:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Bulgarien ZSKA Sofia 0:4 0:2 (H) 0:2 (A)
2006/07 UEFA-Pokal 1. Qualifikationsrunde Kroatien NK Varteks Varaždin 3:1 1:1 (A) 2:0 (H)
2. Qualifikationsrunde Turkei Kayserispor 1:5 0:2 (H) 1:3 (A)
2007/08 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Slowenien NK Domžale 1:3 0:1 (H) 1:2 (A)
2009/10 UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Norwegen Stabæk Fotball 1:5 1:1 (H) 0:4 (A)
2010/11 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Ungarn Zalaegerszegi TE 1:0 0:0 (H) 01:0 n. V. (A)
2. Qualifikationsrunde Niederlande FC Utrecht 1:5 0:4 (H) 1:1 (A)
2011/12 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Slowakei FC Spartak Trnava 1:3 0:0 (H) 1:3 (A)
2012/13 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Luxemburg CS Grevenmacher 2:0 2:0 (H) 0:0 (A)
2. Qualifikationsrunde Norwegen Aalesunds FK 1:6 1:1 (H) 0:5 (A)
2017/18 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Israel Maccabi Tel Aviv 0:5 0:2 (A) 0:3 (H)
2020/21 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Georgien Dinamo Tiflis 2:0 2:0 (A)
2. Qualifikationsrunde Serbien Roter Stern Belgrad 0:1 0:1 (H)
2020/21 UEFA Europa League Play-offs Schweiz Young Boys 0:3 0:3 (A)
2022/23 UEFA Champions League 1. Qualifikationsrunde Luxemburg F91 Düdelingen 1:3 0:1 (A) 1:2 (H)
2022/23 UEFA Europa Conference League 2. Qualifikationsrunde Bosnien und Herzegowina HŠK Zrinjski Mostar 2:4 0:1 (H) 2:3 (A)
2023/24 UEFA Europa Conference League 1. Qualifikationsrunde Georgien FC Dinamo Batumi 3:2 1:1 (H) 2:1 (A)
2. Qualifikationsrunde Turkei Besiktas Istanbul 1:5 1:3 (A) 0:2 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 83 Spiele, 17 Siege, 13 Unentschieden, 53 Niederlagen, 70:146 Tore (Tordifferenz −76)

1 
Tirana zog Teilnahme zurück. Dadurch kam Vålerenga kampflos in die 2. Runde.
2 
Tirana weigerte sich aus politischen Gründen, in der Sowjetunion anzutreten. Dadurch kam Dynamo Kiew kampflos ins Viertelfinale.

Bekannte ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: KF Tirana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. European Champions’ Cup 1982–1983 – Details. In: RSSSF – The Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. Abgerufen am 19. Juli 2021 (englisch).
  2. https://web.archive.org/web/20140316193258/http://www.panorama-sport.com/ballina/takaj-del-hapur-po-negocioj-me-hamdi-salihin/
  3. https://kassiesa.net/uefa/data/method1/trank1987.html
  4. http://www.panorama.com.al/sport/mobile-home/
  5. Fanol Ajdari, Alain Kunz: Emmanuel Egbo: Das ist der Trainer von YB-Gegner Tirana. In: Blick.ch. 1. Oktober 2020, abgerufen am 1. Oktober 2020.