KV Mechelen

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KV Mechelen
Logo
Basisdaten
Name Yellow Red Koninklijke
Voetbalclub Mechelen
Sitz Mechelen, Belgien
Gründung 1904
Farben gelb-rot
Präsident Luc Leemans
Website kvmechelen.be
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Fred Vanderbiest
Spielstätte AFAS Stadion
Plätze 16.672
Liga Division 1A
2023/24 8. Platz – Hauptrunde
Heim
Auswärts
Ausweich

Der KV Mechelen ist ein belgischer Fußballverein aus der Stadt Mechelen. Der Verein wurde 1904 gegründet und trägt die Farben gelb und rot.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein wurde viermal belgischer Meister und hatte seine größten Erfolge Ende der 1980er Jahre mit finanzieller Unterstützung von John Cordier. Trainer in dieser Zeit war Aad de Mos. Höhepunkt war der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1988. Das Finale in Straßburg wurde gegen Ajax Amsterdam mit 1:0 gewonnen. Bekannteste Spieler bei diesem Erfolg waren Michel Preud’homme, Graeme Rutjes, Erwin Koeman, Marc Emmers und Lei Clijsters.

2002 bekam der KV Mechelen schwere finanzielle Probleme. Eine Streichung aus dem Vereinsregister konnte durch eine Sammelaktion von Mark Uytterhoeven, Piet den Boer und Fi Van Hoof verhindert werden. Dennoch stieg der Verein in die Dritte Division ab. In der Saison 2004/05 wurde das Team dort Meister und stieg in die Zweite Division auf. In der Saison 2006/07 belegte der KV Mechelen den 2. Platz in der zweiten Liga und schaffte in der Aufstiegsrunde die Rückkehr in die Erste Division.

Ende Januar 2018 stand der KV Mechelen dort in der Saison 2017/18 in der Tabelle auf den letzten Platz. Als neuer Trainer wurde der Niederländer Dennis van Wijk verpflichtet.[1] Am Ende der Hauptrunde belegte der Verein aufgrund einer um ein Tor schlechteren Tordifferenz, den letzten Platz und stieg daher in die Zweite Division ab.

In dieser hatte Mechelen im Folgejahr am 20. August 2018 nach drei Spielen nur zwei Punkten zum Saisonstart. Im gegenseitigen Einvernehmen trennte sich der Verein von van Wijk als Trainer[2] und verpflichtete Wouter Vrancken als neuer Trainer. Dieser erhielt einen Zweijahresvertrag.[3] Unter seiner Führung belegte die Mannschaft in der ersten Tranche Platz 1 und nahm somit an den Aufstiegsspielen teil. Diese gewann sie gegen den Ersten der zweiten Tranche, KFCO Beerschot Wilrijk, sodass der direkte Wiederaufstieg gelang. Zugleich konnte der Verein in dieser Saison den belgischen Fußballpokal gewinnen. Daraufhin verlängert der Verein den Vertrag mit Vrancken auf unbestimmte Zeit.[4]

In der Saison 2019/20 kämpfte Mechelen am Ende der Hauptrunde mit dem KRC Genk und dem RSC Anderlecht um Platz 6 in der Tabelle, der die Teilnahmeberechtigung an den Meister-Play-offs bedeutet hätte. Bei Abbruch der Saison infolge der COVID-19-Pandemie nach dem 29. Spieltag stand Mechelen auf Platz 6. Allerdings hatte der Verein fünf Punkte weniger als Platz 5, der die Teilnahmeberechtigung an der Europe League gebracht hätte.

In der Folgesaison erreichte der Verein, nachdem er weitgehend in der unteren Tabellenhälfte gestanden hatte, am Ende der Hauptrunde mit einem Punkt Vorsprung Platz 8, der zur Teilnahme an den Europa-Play-Off berechtigte. Eine Qualifikation zur Conference League gelang aber nicht, nachdem das letzte Play-off-Spiel gegen den KAA Gent verloren wurde. Ein Remis hätte Mechelen erreicht. In der Saison 2021/22 erreichte Mechelen in der Hauptrunde den 7. Platz und nahm somit an den Europa-League-Play-off teil. Dort hatte man aber bereits nach dem 3. Spiel keine Chance mehr, Platz 1 der Play-off und damit das Entscheidungsspiel um den letzten Qualifikationsplatz zu erreichen. Verein und Trainer Wouter Vrancken vereinbarten eine Beendigung der Zusammenarbeit zum Saisonende, was sie eine Woche vorher bekanntgaben.[5] Anfang Juni 2022 wurde Danny Buijs als neuer Trainer verpflichtet.[6]

Nachdem Mechelen nach dem 12. Spieltag der Saison 2022/23 Platz 14 von 18 belegte und nur einen Punkt Vorsprung vor den Abstiegsplätzen hatte, wurde beschlossen, Buijs als Trainer zu entlassen und den bisherigen Co-Trainer und früheren Spieler von Mechelen Steven Defour zum neuen Haupttrainer zu befördern.[7] Die Saison wurde schließlich auf Platz 12 mit 13 Punkten Vorsprung vor einem Abstiegsplatz beendet.

In der Saison 2023/24 stand der Verein nach zwölf von 30 Spieltagen auf Platz 14, was zum Saisonschluss die Teilnahme an den Play-down bedeuten würde. Zudem schied Mechelen im Sechzehntelfinale des Pokals gegen den FC Knokke, einem Verein aus der 1. Division Amateure im Elfmeterschießen aus. Darauf trennen sich Verein und Defour im gegenseitigen Einvernehmen. Die Trainingsleitung übernahm vorläufig der bisherige Co-Trainer Fred Vanderbiest.[8]

Der Verein trägt seine Heimspiele im AFAS-Stadion, das 17.500 Zuschauern Platz bietet, aus.

Aufstieg 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juni 2019 entschied der Beschwerdeausschuss der Belgischen Fußballunion, Mechelen wegen der Manipulation des Spieles KV Mechelen gegen Waasland-Beveren am 11. März 2018 in der Saison 2017/18 der Ersten Division, den Aufstieg in die Erste Division abzuerkennen. Mechelen verbleibt in der Saison 2019/20 in der Division 1B und erhält dort in jeder Tranche sechs Punkte abgezogen. Außerdem darf Mechelen nicht an der Europa League teilnehmen und ist in der Saison 2019/20 auch von der Teilnahme am Belgischen Fußballpokal ausgeschlossen. Vier Verantwortliche des Vereins wurden für zehn bzw. sieben Jahre für alle Aktivitäten im Bereich der Belgischen Fußballunion gesperrt. Anstelle von Mechelen steigt der Verlierer der Aufstiegsspiele, der KFCO Beerschot Wilrijk, in die Erste Division auf.[9][10]

Gegen diese Entscheidung hat der Verein am 6. Juni 2019 Beschwerde beim belgischen Schiedsgericht für den Sport eingelegt. Bis zu dessen Entscheidung kann das Urteil nicht vollzogen werden.[11] Am 10. Juli 2019 entschied das Schiedsgericht, dass die Aberkennung des Aufstiegs keine zulässige Sanktion darstellt. Somit spielt Mechelen in der Saison 2019/20 in der Ersten Division. Zu den weiteren Sanktionen äußerte sich das Schiedsgericht noch nicht.[12]

Bereits bevor dieses vorläufige Urteil des Schiedsgerichtes vorlag, entschlossen sich Olivier Somers als einer der beiden Hauptaktionäre sowie Sportdirektor Stefaan Vanroy am 1. Juli 2019, alle Ämter beim KV Mechelen niederzulegen.[13]

Nachdem am 16. Juli 2019 die UEFA entschieden hatte, den KV Mechelen vorläufig für die Gruppenphase der Europa League zuzulassen,[14] sprach das belgische Schiedsgericht am 17. Juli 2019 sein Urteil. Es verbleibt beim Aufstieg in die Division 1 A ohne Punktabzug. Allerdings ist Mechelen in der Saison 2019/20 vom belgischen Pokal und von der Europa League ausgeschlossen.[15]

Vereinsänderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1904: FC Malines
  • 1929: Royal FC Malines
  • 1953: KFC Malines
  • 1970: KV Mechelen
  • 2003: Yellow-Red KV Mechelen

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europapokalbilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1987/88 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Rumänien 1965 Dinamo Bukarest 3:0 1:0 (H) 2:0 (A)
2. Runde Schottland FC St. Mirren 2:0 0:0 (H) 2:0 (A)
Viertelfinale Sowjetunion FK Dinamo Minsk 2:1 1:0 (H) 1:1 (A)
Halbfinale Italien Atalanta Bergamo 4:2 2:1 (H) 2:1 (A)
Finale Niederlande Ajax Amsterdam 1:0 1:0 in Straßburg
1988/89 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Luxemburg FC Avenir Beggen 8:1 5:0 (H) 3:1 (A)
2. Runde Belgien RSC Anderlecht 3:0 1:0 (H) 2:0 (A)
Viertelfinale Deutschland Bundesrepublik Eintracht Frankfurt 1:0 0:0 (A) 1:0 (H)
Halbfinale Italien Sampdoria Genua 2:4 2:1 (H) 0:3 (A)
1989/90 Europapokal der Landesmeister 1. Runde Norwegen Rosenborg Trondheim 5:0 0:0 (A) 5:0 (H)
2. Runde Schweden Malmö FF 4:1 0:0 (A) 4:1 (H)
Viertelfinale Italien AC Mailand 0:2 0:0 (H) 0:2 n. V. (A)
1990/91 UEFA-Pokal 1. Runde Portugal Sporting Lissabon 2:3 0:1 (A) 2:2 (H)
1991/92 UEFA-Pokal 1. Runde Griechenland PAOK Thessaloniki 1:2 1:1 (A) 0:1 (H)
1992/93 UEFA-Pokal 1. Runde Schweden Örebro SK 2:1 2:1 (H) 0:0 (A)
2. Runde Niederlande Vitesse Arnheim 0:2 0:1 (A) 0:1 (H)
1993/94 UEFA-Pokal 1. Runde Schweden IFK Norrköping 2:1 1:0 (A) 1:1 n. V. (H)
2. Runde Ungarn MTK Budapest FC 6:1 5:0 (H) 1:1 (A)
3. Runde Italien Cagliari Calcio 1:5 1:3 (H) 0:2 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 37 Spiele, 18 Siege, 11 Unentschieden, 8 Niederlagen, 49:26 Tore (Tordifferenz +23)

Kader Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 21. Dezember 2023[16]

Nr. Position Name
1 Belgien TW Gaëtan Coucke
4 Belgien AB Toon Raemaekers
5 Indonesien AB Sandy Walsh
6 Belgien AB Jannes Van Hecke
7 Belgien MF Geoffry Hairemans
8 Guinea-a MF Mory Konaté
10 Israel ST Yonas Malede
11 Belgien MF Nikola Storm
15 Belgien TW Yannick Thoelen
16 Belgien MF Rob Schoofs
17 Algerien AB Rafik Belghali
19 SchwedenSchweden ST Kerim Mrabti
20 Deutschland ST Lion Lauberbach
21 Belgien AB Boli Bolingoli
Nr. Position Name
22 Belgien AB Elias Cobbaut
23 Belgien AB Daam Foulon
27 Schottland AB David Bates
28 Belgien ST Frederic Soelle Soelle
30 Belgien AB Jordi Vanlerberghe
31 Belgien TW Oskar Annell
34 Belgien MF Ngal'yael Mukau
35 Belgien MF Bilal Bafdili
36 Belgien MF Dirk Junior Asare
37 Belgien MF Bas Van den Eynden
38 Simbabwe ST Bill Antonio
40 Belgien TW Jannes Van Hof
70 Belgien TW Norman Bassette
77 Deutschland MF Patrick Pflücke

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine chronologische Übersicht der Trainer des Vereins seit 1986.

Amtszeit Nat. Trainer
1986–1989 NiederlandeNiederlande Aad de Mos
1989–1990 NiederlandeNiederlande Ruud Krol
1990–1991 Belgien Fi Van Hoof
1991–1992 Belgien Georges Leekens
1992–1994 Belgien Fi Van Hoof
1994–1995 Belgien Walter Meeuws
1995–1996 Belgien Willy Reynders
1997–1998 Belgien Franky Vercauteren
2002–2003 Belgien Stéphane Demol
Amtszeit Nat. Trainer
2002–2004 Belgien Alexandre Czerniatynski
2014 Belgien Franky Vercauteren
01.2018–08.2018 NiederlandeNiederlande Dennis van Wijk
08.2018–05.2022 Belgien Wouter Vrancken
06.2022–10.2022 NiederlandeNiederlande Danny Buijs
10.2022–11.2023 Belgien Steven Defour
11.2023– Belgien Fred Vanderbiest

Vereinswappenhistorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: KV Mechelen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nieuwe coach Van Wijk is begonnen aan Operatie Redding bij KV Mechelen: “Dit wordt een aartsmoeilijke opdracht”. In: De Standaard. 25. Januar 2018, abgerufen am 19. November 2019 (niederländisch).
  2. Dennis van Wijk niet langer coach van KVM. KV Mechelen, 20. August 2018, abgerufen am 24. November 2022 (niederländisch).
  3. KV Mechelen bevestigt: Wouter Vrancken is nieuwe coach. Gazet van Antwerp, 21. August 2018, abgerufen am 30. Mai 2019 (niederländisch).
  4. Contract Wouter Vrancken wordt opengebroken. KV Mechelen, 28. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019 (niederländisch).
  5. Officieel: Wouter Vrancken verlaat KVM. KV Mechelen, 15. Mai 2022, abgerufen am 16. Mai 2022 (niederländisch).
  6. Officieel: Danny Buijs is nieuwe coach. KV Mechelen, 1. Juni 2022, abgerufen am 14. Juni 2022 (niederländisch).
  7. Danny Buijs niet langer coach, Steven Defour neemt over. KV Mechelen, 17. Oktober 2022, abgerufen am 17. Oktober 2022 (niederländisch).
  8. KVM en Defour uit elkaar. 2. November 2023, abgerufen am 3. November 2023 (niederländisch).
  9. Noah Fajersztajn: La Pro League prend acte. In: sport.be. Jupiler League, 1. Juni 2019, abgerufen am 2. Juni 2019 (französisch).
  10. Matchfixing-Prozess: Mechelen steigt ab, Waasland-Beveren freigesprochen. Belgischer Rundfunk, 1. Juni 2019, abgerufen am 2. Juni 2019.
  11. KV Mechelen in beroep bij het bas. KV Mechelen, 6. Juni 2019, abgerufen am 6. Juni 2019 (niederländisch).
  12. Patrice Sintzen: Le FC Malines et Waasland-Beveren joueront en Jupiler Pro League. In: sport.be. Jupiler League, 7. Oktober 2019, abgerufen am 10. Juli 2019 (französisch).
  13. Olivier Somers en Stefaan Vanroy verlaten KV Mechelen en belgisch voetbal. KV Mechelen, 1. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019 (niederländisch).
  14. KV Mechelen darf auf Europa-League-Teilnahme hoffen. Belgischer Rundfunk, 16. Juli 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.
  15. Noé Fajersztajn: La CBAS prive le FC Malines de la Croky Cup et de l'Europa League. In: sport.be. Jupiler League, 17. Juli 2019, abgerufen am 17. Juli 2019 (französisch).
  16. Kader. KV Mechelen; (niederländisch).