Karl Machus

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Karl Reinhold Machus (* 17. Dezember 1884 in Berlin[1]; † 24. Mai 1944 ebenda[2]) war ein deutscher Filmarchitekt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Machus hatte seine künstlerische Ausbildung zum Kunstmaler an der Kunstgewerbeschule seiner Heimatstadt Berlin erhalten, spezialisierte sich anschließend auf Theaterausstattung und das Baufach und war im Jahre 1918 als Maler und Mitarbeiter des Szenenbildners Kurt Richter zum Film gestoßen. An Richters Seite wirkte er an der Herstellung der Kulissen zu zwei der bekanntesten frühen Lubitsch-Großproduktionen (Carmen, Madame Dubarry) mit.

Seit 1919 eigenständiger Filmarchitekt, designte Machus zunächst düstere Nachkriegsdramen aus dem Berliner Milieu (Schieber, Berlin W) aber auch Gesellschaftsmelodramen (Die Nacht der Entscheidung, Der Roman eines Dienstmädchens). Häufig war der frühere Architektenkollege Manfred Noa sein Regisseur. Mit den beiden großangelegten Schauspiel-Verfilmungen Othello und Nathan der Weise nahm Machus 1921/22 erneut an zwei Spitzenproduktionen teil. Anschließend, bis weit in die 30er Jahre hinein, musste er sich allerdings mit Aufträgen zu durchschnittlicher Unterhaltungsware begnügen, die ihn immer wieder mit dem für seinen schnellen Inszenierungsstil bekannten Regisseur Carl Boese zusammenführte.

Ab 1936 entwarf Machus die Kulissen für gediegene Qualitätsinszenierungen (Literaturadaptionen, Dramen, Melodramen) des Unterhaltungsroutiniers Hans H. Zerlett, ab 1939 war er fast ausschließlich für die deutsch-nationalen, pathetischen „Großfilme“ des NS-Günstlings Veit Harlan zuständig. Zwischen Kriegsausbruch 1939 und 1944 bildete Machus mit dem Kollegen Erich Zander ein festes Architekten-Gespann. Das Duo entwarf einige der prestigeträchtigsten Filmbauten jener Zeit, darunter die Dekorationen zu den Historienfilmen Bismarck, Der große König und Kolberg, die zu den umfangreichsten Aufträgen gehörten, die die staatlich gelenkte Filmindustrie des Dritten Reichs im Krieg zu vergeben hatte.

Noch vor der Uraufführung seiner letzten und aufwändigsten Arbeit, des „Durchhaltefilms“ Kolberg, nahm sich Karl Machus das Leben.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 188.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburtsregister Standesamt Berlin 2, Nr. 1320/1884
  2. Sterberegister Standesamt Berlin-Friedrichsfelde, Nr. 1961/1944