Kommunalwahl in Nürnberg 2002

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Die Kommunalwahl in Nürnberg 2002 fand, wie in ganz Bayern, am 3. März 2002 statt. Neben dem Nürnberger Oberbürgermeister wurde auch der Rat der Stadt Nürnberg gewählt.

Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlbeteiligung: 56,8 %
 %
50
40
30
20
10
0
43,7
34,3
8,1
3,0
2,9
2,4
1,5
1,3
1,3
1,5
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1990
 %p
   6
   4
   2
   0
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  -4
  -6
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-10
+5,6
−9,4
−0,2
−3,7
+2,9
−1,0
+1,5
+1,3
+1,3
−0,6
Sitzverteilung im Stadtrat
1996 – 2002
       
Insgesamt 70 Sitze

Unter den Sitzen der CSU befindet sich der des Oberbürgermeisters.

Bei der Kommunalwahl in Nürnberg 1996 betrug die Wahlbeteiligung bei 349.787 Stimmberechtigten 56,8 % Prozent. Zum Oberbürgermeister wurde im zweiten Wahlgang in einer Stichwahl gegen den ehemaligen Oberbürgermeister Ludwig Scholz mit 56,0 % Ulrich Maly gewählt. Stärkste Fraktion im Nürnberger Stadtrat wurde die CSU mit 43,7 % der Stimmen (33 Sitze), vor der SPD (34,3 %, 25 Sitze) und den Grünen (8,1 %, 6 Sitze). Da es bei der Kommunalwahl keine 5-Prozent-Hürde gibt, sind auch folgende Parteien vertreten: Die Republikaner (3,0 %, 2 Sitze), Freie Wähler (2,9 %, 2 Sitze), FDP (2,4 %, 1 Sitz) sowie Die Guten (1,5 %, 1 Sitz). Die PDS (1,3 %) und die ÖDP (1,3 %) verfehlten den Einzug jeweils knapp.[1]

Wahl des Oberbürgermeisters[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Großen Kreisstädten Bayerns lautet der Titel des von den Bürgern direkt gewählten ersten BürgermeistersOberbürgermeister“. Den zweiten und dritten Bürgermeister wählt der Stadtrat in Nürnberg aus seinen Reihen. Der amtierende Oberbürgermeister Ludwig Scholz von der CSU wurde hierbei im zweiten Wahlgang abgewählt und durch seinen Nachfolger von der SPD Ulrich Maly ersetzt.

Erster Wahlgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das amtliche Endergebnis des ersten Wahlganges zur Wahl des Oberbürgermeisters am 3. März 2002 lautete wie folgt:[2]

Partei Kandidat Bild Stimmen (absolut) Stimmen (in Prozent)
SPD Ulrich Maly Ulrich Maly 117.770 49,2 %
CSU Ludwig Scholz 50.145 45,9 %
GRÜNE Brigitte Wellhöfer 3.681 1,9 %
REP Walter Beisig 3.413 1,8 %
Die Guten Nikolaus Struck 2.325 1,2 %

Zweiter Wahlgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da im ersten Wahlgang sowohl Ulrich Maly als auch Ludwig Scholz die absolute Mehrheit verfehlten, kam es am 17. März 2002 zu einer Stichwahl zwischen diesen beiden Kandidaten.

Partei Kandidat Bild Stimmen (absolut) Stimmen (in Prozent)
SPD Ulrich Maly Ulrich Maly 102.619 56,0
CSU Ludwig Scholz 80.583 44,0

Wahl des Stadtrates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nürnberger Stadträte sind, wie in Kommunalverwaltungen üblich, ehrenamtlich tätig. Die berufsmäßigen Stadträte (in Nürnberg als Leiter der jeweiligen Referate als Referenten bezeichnet) werden direkt vom Stadtrat für 6 Jahre gewählt. Sie sind Mitglied des Stadtrates und haben Rede-, aber kein Stimmrecht. In der Regel finden die Wahlen der Referenten in Nürnberg kurz vor der nächsten Kommunalwahl statt.[3]

Der Nürnberg Stadtrat besteht aus 70 Mitgliedern. Da es keine 5-Prozent-Hürde gibt, ist es möglich, mit ca. 1,4 % der abgegebenen Stimmen einen Sitz zu bekommen. Anders als auf Bundes- und Landesebene werden auf Kommunalebene nur selten Wahlumfragen gemacht. Deshalb war es nicht möglich, die aktuelle Stimmung in Nürnberg wiederzugeben.

Jeder Wähler hat so viele Stimmen, wie der Stadtrat Sitze hat. Bei der Kommunalwahl in Bayern können die Wähler kumulieren und panaschieren. Jeder Wahlberechtigte hat 70 Stimmen, was der Anzahl der zu wählenden Stadtratsmitglieder entspricht. Es ist möglich, einem Kandidaten bis zu drei Stimmen zu geben. Es können auch Kandidaten von unterschiedlichen Parteilisten gewählt werden, jedoch darf die Gesamtzahl von 70 Stimmen nicht überschritten werden. Es ist ebenfalls möglich, eine komplette Parteiliste anzukreuzen, wobei jeder Kandidat der Liste eine Stimme erhält. Aus der angekreuzten Liste können auch Kandidaten gestrichen werden.

Wahlergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1996Stadtratswahl 2002[4]2008
Wahlbeteiligung: 56,8 %
 %
50
40
30
20
10
0
43,6
39,5
5,8
2,3
2,1
2,0
1,4
1,4
1,2
0,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1996[1]
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
−0,1
+5,2
−2,3
+2,3
−0,3
+0,5
−1,5
−1,6
−0,1
−2,1
Sitzverteilung im Stadtrat
2002 – 2008
         
Insgesamt 71 Sitze

Unter den Sitzen der SPD befindet sich der des Oberbürgermeisters.

Amtliches Endergebnis nach Auszählung aller 428 Stimmgebiete:[4]

Partei Stimmen
(absolut)
Stimmen
(in Prozent)
Veränderung zu 1996
(in Prozentpunkten)
Sitze
CSU 5.472.565 43,6 % −0,1 % 32
SPD 4.959.919 39,5 % +5,2 % 23
GRÜNE 734.720 5,8 % −2,3 % 4
Bürgerinitiative Ausländerstopp 291.309 2,3 % nicht angetreten 1
FDP 264.548 2,1 % −0,3 % 1
Die Guten 255.899 2,0 % +0,5 % 1
Freie Wähler 176.285 1,4 % −1,5 % 1
REP 171 455 1,4 % −1,6 % 1
PDS 155.283 1,2 % −0,1 %
BIL 78.577 0,6 % nicht angetreten
Sitzverteilung im Nürnberger Stadtrat seit 1946 jeweils zu Anfang der Legislaturperiode


Briefwahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu allen Wahlen können die Nürnberger Bürger bereits vor Zugang der Wahlbenachrichtigung die Briefwahlunterlagen online beantragen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Amtliches Endergebnis der Stadtratswahl vom 10. März 1996 [PDF] auf nuernberg.de, abgerufen am 30. Januar 2020
  2. Ergebnis Oberbürgermeisterwahl 2002. Abgerufen am 30. Januar 2020.
  3. Keine spätere Wahl: Kleine Parteien blitzen im Stadtrat ab. 11. April 2019, abgerufen am 13. Juni 2019.
  4. a b Ergebnis Stadtratswahl 2002. 11. März 2002, abgerufen am 30. Januar 2020.