Kreis Diedenhofen-Ost

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basisdaten[1]
Bundesstaat Reichsland Elsaß-Lothringen
Bezirk Lothringen
Verwaltungssitz Diedenhofen
Fläche 677 km² (1910)
Einwohner 62.980 (1910)
Bevölkerungsdichte 93 Einw./km² (1910)
Gemeinden 76 (1910)
Lage des Kreises Diedenhofen-Ost

Der Kreis Diedenhofen-Ost war von 1901 bis 1920 ein deutscher Landkreis im Bezirk Lothringen des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Das Gebiet des Kreises liegt heute im Wesentlichen im Arrondissement Thionville des französischen Départements Moselle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Elsaß-Lothringen durch den Frankfurter Friedensvertrag an das Deutsche Reich gefallen war, bestand seit 1871 der Kreis Diedenhofen.[2] Dieser Kreis wurde 1901 in die beiden Kreise Diedenhofen-Ost und Diedenhofen-West aufgeteilt. Diedenhofen blieb Kreisstadt für beide Kreise. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Kreis 1918 von Frankreich besetzt, kam am 17. Oktober 1919 unter französische Verwaltung und gehörte mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 als Arrondissement Thionville-Est dem französischen Staat an.

Im Zweiten Weltkrieg stand Elsaß-Lothringen von 1940 bis 1944 unter deutscher Besatzung. Während dieser Zeit bildete das Gebiet des Arrondissements Thionville-Est zunächst den Landkreis Diedenhofen-Ost. Am 1. Dezember 1940 wurde der Landkreis mit dem Nachbarkreis Diedenhofen-West wieder zu einem Landkreis Diedenhofen zusammengeschlossen.[3] Das Kreisgebiet wurde nicht im völkerrechtlichen Sinne annektiert, sondern war Teil des CdZ-Gebiets Lothringen. Dieses war dem Gauleiter für den Gau Saarpfalz (ab 1942 Westmark) in Saarbrücken unterstellt. Zwischen November und Dezember 1944 wurde das Kreisgebiet durch alliierte Streitkräfte besetzt und an Frankreich zurückgegeben. Von Frankreich wurden wieder die beiden Vorkriegs-Arrondissements Thionville-Est und Thionville-Ouest eingerichtet.

Kreisdirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landräte im Reichsland trugen die Amtsbezeichnung Kreisdirektor.

1901–190700Alexander von der Goltz (1832–1912)
1907–191000Richard Schlössingk
1910–191800Chlodwig Ullersperger

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1910 umfasste der Kreis Diedenhofen-Ost 76 Gemeinden.[1] Durch kaiserliche Verordnung vom 2. September 1915 wurde der Name der Gemeinde Fixem amtlich in Fixheim geändert.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  2. Gesetz, betreffend die Einrichtung der Verwaltung vom 30. Dezember 1871
  3. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  4. Peter Paulin: Die Ortsnamenverdeutschung in Elsaß-Lothringen. In: Paul Langhans (Hrsg.): Dr. A. Petermanns Mitteilungen aus Justus Perthes Geographischer Anstalt. 62. Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1916, S. 127.