Kreis Rappoltsweiler

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Basisdaten[1]
Bundesstaat Reichsland Elsaß-Lothringen
Bezirk Oberelsaß
Verwaltungssitz Rappoltsweiler
Fläche 459 km² (1910)
Einwohner 58.151 (1910)
Bevölkerungsdichte 127 Einw./km² (1910)
Gemeinden 32 (1910)
Lage des Kreises Rappoltsweiler

Der Kreis Rappoltsweiler war von 1871 bis 1920 ein deutscher Landkreis im Bezirk Oberelsaß des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Das Gebiet des Kreises gehört heute zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé des französischen Départements Haut-Rhin.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Elsaß-Lothringen durch den Frankfurter Friedensvertrag an das Deutsche Reich gefallen war, wurde 1871 aus dem bis dahin französischen Arrondissement Ribeauvillé der Kreis Rappoltsweiler gebildet.[2] Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Kreis 1918 von Frankreich besetzt, kam am 17. Oktober 1919 unter französische Verwaltung und gehörte mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 wieder als Arrondissement Ribeauvillé dem französischen Staat an.

Im Zweiten Weltkrieg stand Elsaß-Lothringen von 1940 bis 1944 unter deutscher Besatzung. Während dieser Zeit bildete das Gebiet des Arrondissements Rappoltsweiler den Landkreis Rappoltsweiler.[3] Es wurde nicht im völkerrechtlichen Sinne annektiert, sondern war dem Reichsgau Baden-Elsaß unterstellt. Zwischen November 1944 und Februar 1945 wurde das Kreisgebiet durch alliierte Streitkräfte befreit und an Frankreich zurückgegeben.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreisdirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1871–187200Alexander Halm (1840–1913)
1872–188000Christian Feichter
1880–188200Carl Bergmann
1882–188900Karl Ott († 1923)
1889–189500Wilhelm Dall († 1925)
1895–189800von Blume
1898–190300Karl Sieveking (1863–1932)
1903–190800Heitmann
1908–191800Ottomar Weber († 1928)

Landkommissar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1940–999900Julius Karg (1907–2004) (kommissarisch)

Landräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1940–194300Julius Karg
1943–194400Wolfgang Bechtold (kommissarisch)

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohner 1871 1890 1900 1910
Kreis Rappoltsweiler[4] 67.093 61.848 61.064 58.151

Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern (Stand 1910):[1]

Markirch 11.778
Rappoltsweiler 5.846
Sankt Kreuz im Leberthal 3.602
Urbeis 4.485

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1910 umfasste der Kreis Rappoltsweiler 32 Gemeinden:[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 535–536 (Google Books).
  • Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1882, S. 69–79.
  • Michael Rademacher: Reichsland Elsaß-Lothringen – Landkreis Rappoltsweiler. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  2. Gesetz, betreffend die Einrichtung der Verwaltung vom 30. Dezember 1871
  3. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  4. Michael Rademacher: Els_rappoltsweiler. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.