Depression (Geologie)

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Eine Depression im Sinne der Geologie ist eine tektonisch verursachte Senke auf dem Festland, die tiefer liegt als der Meeresspiegel.[1][2][3][4]

Definitionen und Bedingungen

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Der sogenannte Salton-Trog in Kalifornien ist eine geologische Depression. Ein tektonisch aktives Dehnungsbecken das bis ca. 84 m unter Meeresspiegelniveau reicht, mit dem Saltonsee, einem 980 km2 großen Salzsee, an seiner tiefsten Stelle.[5][6]

Die Depression ist eine Senke, deren Grund niedriger als der Spiegel des Weltmeeres liegt. Geomorphologische wie auch andere geografische Senken sind von Niederungen zu unterscheiden, die nur teilweise von höherem Gelände umgeben sind, so dass ihr Boden überwiegend über dem Abflusshorizont liegt. Nur in Klimaregionen, wo die Niederschlagsmenge geringer ist als die Verdunstung, können Depressionen als natürlicherweise begehbares Land unter Meeresniveau oberflächlich erkennbar sein. An der tiefsten Stelle haben sie einen Salzsumpf oder Salzsee, dessen Wasserspiegel nicht selten starken jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt.

Befindet sich dagegen tiefer als der Meeresspiegel gelegener Boden unter dem Wasser eines Sees, nennt man das eine Kryptodepression, also verborgene Depression. Begehbare Depressionen gibt es in feuchten Klimaregionen nur durch menschliche Eingriffe. Flächenmäßig am bedeutendsten ist knapp unter dem mittleren Meeresspiegel gelegenes dauernd entwässertes Marschland, Abdämmungsdepressionen wie die niederländischen Polder. Die tiefreichendsten Depressionen in feuchten Regionen sind Tagebaue, die entweder zurzeit ausgebeutet und entwässert werden, oder nach ihrem Auflassen noch nicht vollständig verfüllt oder gewässert worden sind.

Bedeutende natürliche Depressionen

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Tiefste Depressionen an der Erdoberfläche
Land Region Ort Seespiegel Tiefste Stelle
Israel Israel Staat Palästina Palästina Jordanien Jordanien Jordantal Totes Meer −425 m 0.800 m
Israel Israel Syrien Syrien See Genezareth (Süßwasser) −212 m 0.255 m
Dschibuti Dschibuti Assalsee −155 m
China Volksrepublik Volksrepublik China Turfan-Senke Aydingkol-See −155 m
Agypten Ägypten Qattara-Senke 0.133 m
Agypten Ägypten Fayyum-Becken Qarun-See 042 m 0.045 m
Eritrea Eritrea Afar-Dreieck Danakil-Depression 0.110 m
Athiopien Äthiopien Afar-Dreieck Koba-Senke 0.115 m
Argentinien Argentinien San-Julián-Becken Laguna del Carbón 0.105 m
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Death Valley Badwater 0.085,5 m
Russland Russland Iran Iran Kasachstan Kasachstan Aserbaidschan Aserbaidschan Turkmenistan Turkmenistan Kaspische Senke Kaspisches Meer 028 m −1.023 m
Tunesien Tunesien Chott el Gharsa 0.017 m
Australien Australien Eyre-See 011 m 0.017 m

Kryptodepressionen

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Eine Kryptodepression ist eine Depression mit einem See, dessen Spiegel höher als der Meeresspiegel liegt. Ihr Boden liegt verborgen (kryptos, griechisch für „verborgen“) unter dem See.[7] In feuchtem Klima werden Hohlformen bis zum Überlaufen mit Seen ausgefüllt. Daher gibt es hier außer bei künstlicher Entwässerung nur Kryptodepressionen. Diese entstanden besonders häufig als Folge eiszeitlicher Vergletscherung wie rund um die Ostsee und bei den Randseen der Hochgebirge. Bei solchen Fjordseen haben Gletscher die Täler bis unter den Meeresspiegel ausgeschürft. Endmoränen oder Felsriegel oder viele hundert Kilometer Landmasse halten die Seespiegel hoch und Meerwasser fern.

Kryptodepressionen im Alpenraum

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See Seespiegel Tiefe Tiefste Stelle
Gardasee 065 m s.l.m. 346 m -281 m s.l.m.
Comer See 197 m s.l.m. 425 m -228 m s.l.m.
Lago Maggiore 193 m ü. M. 372 m -179 m ü. M.
Iseosee 185 m s.l.m. 251 m -66 m s.l.m.
Luganersee 271 m ü. M. 288 m -17 m ü. M.

Kryptodepressionen in Norddeutschland

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See Seespiegel Tiefe Lage der tiefsten Stelle
Hemmelsdorfer See 00,1 m unter dem Meeresspiegel 39,4 m 39,5 m unter dem Meeresspiegel
Schaalsee 34,8 m 72 m 36,5 m unter dem Meeresspiegel
Plöner See 21 m 56 m 35 m unter dem Meeresspiegel
Tollensesee 14,8 m 45,6 m 30,8 m unter dem Meeresspiegel
Arendsee 23 m 50 m 27 m unter dem Meeresspiegel
Kummerower See 00,2 m 23,3 m 23,1 m unter dem Meeresspiegel
Ratzeburger See 03,4 m 24,4 m 21 m unter dem Meeresspiegel
Schweriner See 37,8 m 52,4 m 14,6 m unter dem Meeresspiegel
Großer Stechlinsee 59,6 m 70 m 10,4 m unter dem Meeresspiegel
Malchiner See 00,8 m 10,8 m 10 m unter dem Meeresspiegel

Kryptodepressionen in Nordamerika

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See Seespiegel Tiefe Lage der tiefsten Stelle
Cayuga Lake 116 m 133 m 17 m unter dem Meeresspiegel
Großer Bärensee 156 m 446 m 290 m unter dem Meeresspiegel
Großer Sklavensee 156 m 614 m 458 m unter dem Meeresspiegel
Huronsee 176 m 229 m 53 m unter dem Meeresspiegel
Michigansee 176 m 281 m 105 m unter dem Meeresspiegel
Oberer See 184 m 406 m 222 m unter dem Meeresspiegel
Ontariosee 75 m 244 m 169 m unter dem Meeresspiegel
Seneca Lake (New York) 136 m 188 m 52 m unter dem Meeresspiegel

Kryptodepressionen in Südamerika

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See Seespiegel Tiefe Lage der tiefsten Stelle
Lago Argentino 187 m 500 m 313 m unter dem Meeresspiegel
Lago Buenos Aires/General Carrera 217 m 586 m 369 m unter dem Meeresspiegel
Lago Cochrane 153 m 460 m 307 m unter dem Meeresspiegel
Lago O’Higgins/San Martín 250 m 836 m 584 m unter dem Meeresspiegel

Tektonische Kryptodepressionen

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Die tiefsten Kryptodepressionen haben jedoch oft einen tektonischen Ursprung und befinden sich bei Grabenbrüchen: Das tiefste Beispiel weltweit ist der Baikalsee. Ferner ist auch der Tanganjikasee tektonischen Ursprungs.

See Seespiegel Tiefe Tiefster Punkt
Baikalsee 456 m 1642 m 1186 m unter dem Meeresspiegel
Malawisee 468 m 0706 m 238 m unter dem Meeresspiegel
Tanganjikasee 782 m 1470 m 688 m unter dem Meeresspiegel

Abdämmungsdepression

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An flachen Meeresküsten und in manchen Flussmündungen wird durch die Eindeichung und ständige Entwässerung wenig unter dem Meeresspiegel liegendes Land künstlich von Meerwasser frei gehalten und als Kulturland genutzt – hier spricht man von der Abdämmungsdepression. So liegt mehr als ein Viertel der Niederlande tiefer als der Meeresspiegel bei Mittelwasser. Die mit 3,54 m unter NN tiefste Abdämmungsdepression in Deutschland befindet sich in Neuendorf-Sachsenbande im Kreis Steinburg.

Einzelnachweise

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  1. Hermann Wagner: Lehrbuch der Geographie. Zweiter Teil Physikalische Geographie. Hahnsche Buchhandlung, 1921 (online).
  2. Georg Schulz: Lexikon zur Bestimmung der Geländeformen in Karten. Berliner Geographische Schriften 28. Institut für Geographie der Technischen Universität Berlin, Berlin 1989, ISBN 3-7983-1283-4 (online).
  3. Klaus-Peter Konerding, Andrea Lehr (Hrsg.): Linguistische Theorie und lexikographische Praxis: Symposiumsvorträge, Heidelberg 1996. Max Niemeyer Verlag, 1997, doi:10.1075/babel.44.4.17cla (online).
  4. Alexander Supan: Grundzüge der physischen Erdkunde. Veit & Comp., 1884 (online).
  5. James M. Watts et al.: Thermal, mixing, and oxygen regimes of the Salton Sea, California, 1997–1999. In: Hydrobiologia 466, Springer, Dordrecht 2001, S. 159–176 (pdf).
  6. John Grotzinger, Thomas Jordan: Press/Siever Allgemeine Geologie. Springer, 2016, ISBN 978-3-662-48342-8, doi:10.1007/978-3-662-48342-8 (online).
  7. Rhodes W. Fairbridge: Cryptodepressions. In: Geomorphology. Encyclopedia of Earth Science. Springer, Berlin/Heidelberg 1968, S. 231–233.