Landratswahlen in Sachsen 2008

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Landratswahlen in Sachsen fanden am 8. Juni 2008 in allen zehn Landkreisen statt. In allen Landkreisen wurden die CDU-Bewerber gewählt. Im Erzgebirgskreis und den Landkreisen Görlitz, Leipzig und Nordsachsen wurde am 22. Juni ein zweiter Wahlgang nötig. Die Amtsperiode für Landräte in Sachsen betrug sieben Jahre.

Wahlsystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Wahlgang ist der Kandidat gewählt, der die absolute Mehrheit, das heißt mehr als die Hälfte der Stimmen, erreicht. Erzielt keiner der Kandidaten diese Stimmenzahl, wird ein zweiter Wahlgang nötig. In diesem ist die relative Mehrheit ausreichend, das bedeutet, dass derjenige gewählt ist, der die meisten Stimmen erhalten hat. Bewerber aus dem ersten Wahlgang können im zweiten Wahlgang erneut antreten oder zurückziehen. Neue, im ersten Wahlgang nicht antretende, Bewerber konnten im zweiten Wahlgang ebenfalls kandidieren.[1]

Wahlberechtigt sind alle Einwohner, die seit mindestens drei Monaten im jeweiligen Landkreis wohnen und das 18. Lebensjahr vollendet haben.[1]

Passiv wahlberechtigt sind Staatsangehörige eines Mitgliedsstaates der Europäischen Union, die das 27. nicht jedoch das 65. Lebensjahr vollendet haben.[2]

Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wahlen 2008 wurden nötig, weil ab dem 1. August 2008 die vorher 22 Kreise und sieben kreisfreie Städte im Zuge der sächsischen Kreisreform zu nur noch zehn Kreisen und drei kreisfreien Städten zusammengelegt wurden. Viele der ehemaligen Kreisräte traten wieder zur Wahl an und konkurrierten zum Teil. Da allerdings die meisten Landräte von der CDU gestellt wurden, mussten viele ehemalige Landräte im Zuge der parteiinternen Vorauswahl ihre Posten aufgeben. In neun der zehn neu gebildeten Kreise wurde ein Landrat eines zuvor kleineren Kreises gewählt.

Von den vorher 22 Landräten stellte die CDU 18, die SPD 1 und die Allianz Unabhängiger Wähler (AUW) 1. Zudem war ein Einzelbewerber, der zuvor für die CDU gewählt wurde, Landrat.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt stellten sich 57 Sachsen zur Wahl, darunter 47 Männer und 10 Frauen.[3] Insgesamt waren 2.313.272 bzw. 983.806 Bürger wahlberechtigt. Ungültige Stimmen finden in den nachfolgenden Ergebnislisten keine Berücksichtigung.

Erzgebirgskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Landrat des Erzgebirgskreises wurde Frank Heinz Vogel mit 55,8 % der Stimmen gewählt. Es wurde ein zweiter Wahlgang nötig. Vogel war der einzige neue Landrat, der zuvor nicht Landrat in einem Vorgängerkreis war. Wahlberechtigt waren 325.663 bzw. 325.972 Erzgebirger.[4]

(Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im 1. Wahlgang im Erzgebirgskreis
(Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im 2. Wahlgang im Erzgebirgskreis
  • Vogel 20–30 %
  • Vogel 30–40 %
  • Vogel 40–50 %
  • Vogel 50–60 %
  • Vogel 60–70 %
  • Vogel 70–80 %
  • Vogel 80–90 %
  • Tischendorf 20–30 %
  • Tischendorf 30–40 %
  • Tischendorf 40–50 %
  • Tischendorf 50–60 %
  • Schmidt 20–30 %
  • Günther 30–40 %
  • Günther 40–50 %
  • Kandidat erster Wahlgang zweiter Wahlgang Politische Unterstützung
    Stimmen (absolut) Stimmen (%) Stimmen (absolut) Stimmen (%)
    Frank Heinz Vogel 64.965 42,9 47.789 55,8 % CDU
    Klaus Jürgen Tischendorf 32.397 21,4 23.081 26,9 Linke
    Johannes Gerlach 12.145 8,0 nicht angetreten SPD
    Mario Löffler 9.638 6,4 3.646 4,3 NPD
    Tino Günther 12.965 8,6 nicht angetreten FDP
    Martin Kohlmann 2.125 1,4 nicht angetreten DSU
    Marcel Schmidt 17.231 11,4 7.771 9,1 FWE
    Kurt Udo Hertwich nicht angetreten 3.375 3,9 Einzelbewerber
    Wähler/Wahlbeteiligung 157.752 48,4 86.689 26,6
    Gültige Stimmen 151.466 96,0 85.662 98,8
    Ungültige Stimmen 6.286 4,0 1.027 1,2

    Landkreis Mittelsachsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im Landkreis Mittelsachsen
  • Uhlig 30–40 %
  • Uhlig 40–50 %
  • Uhlig 50–60 %
  • Uhlig 60–70 %
  • Uhlig 70–80 %
  • Zum ersten Landrat des Landkreises Mittelsachsen wurde Volker Uhlig (CDU) mit 50,0 % der Stimmen gewählt. Wahlberechtigt waren 288.454 Bürger.[4]

    Kandidat Stimmen (absolut) Stimmen (%) Politische Unterstützung
    Volker Uhlig 66.676 50,0 CDU
    Jens Stahlmann 25.980 19,5 Linke
    Simone Violka 17.348 13,0 SPD
    Hartmut Krien 7.687 5,8 NPD
    Konrad Felber 10.307 7,7 FDP
    Dan Fehlberg 5.314 4,0 Grüne
    Wähler/Wahlbeteiligung 138.574 48,0
    Gültige Stimmen 133.312 96,2
    Ungültige Stimmen 5.262 3,8

    Vogtlandkreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Stimmenmehrheit nach Gemeinden im Vogtlandkreis
  • Lenk 50–60 %
  • Lenk 60–70 %
  • Lenk 70–80 %
  • Lenk 80–90 %
  • Zum ersten Landrat des vergrößerten Kreises wurde der schon vorher im Vogtlandkreis als Landrat tätige Tassilo Lenk mit 65,8 % gewählt. Wahlberechtigt waren 217.095 Vogtländer.[4]

    Kandidat Stimmen (absolut) Stimmen (relativ) Politische Unterstützung
    Tassilo Lenk 59.069 65,8 CDU
    Monika Runge 17.877 19,9 Linke
    Lutz Kätzel 12.774 14,2 SPD
    Wähler/Wahlbeteiligung 92.305 42,5
    Gültige Stimmen 89.720 97,2
    Ungültige Stimmen 2.585 2,8

    Landkreis Zwickau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im Landkreis Zwickau
  • Scheurer 40–50 %
  • Scheurer 50–60 %
  • Scheurer 60–70 %
  • Scheurer 70–80 %
  • Zum ersten Landrat des Landkreises Zwickau wurde Christoph Scheurer mit 52,7 % der Stimmen gewählt. Wahlberechtigt waren 301.481 Bürger.[4]

    Kandidat Stimmen (absolut) Stimmen (%) Politische Unterstützung
    Christoph Scheurer 62.347 52,7 CDU
    Sebastian Scheel 26.163 22,1 Linke
    Gitta Schüßler 5.889 5,0 NPD
    Nico Tippelt 16.223 13,7 FDP
    Helmut Berner 7.589 6,4 Grüne
    Wähler/Wahlbeteiligung 122.854 40,8
    Gültige Stimmen 118.211 96,2
    Ungültige Stimmen 4.643 3,8

    Landkreis Bautzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im Landkreis Bautzen
  • Harig 20–30 %
  • Harig 30–40 %
  • Harig 40–50 %
  • Harig 50–60 %
  • Harig 60–70 %
  • Harig 70–80 %
  • Harig 80–90 %
  • Nitzsche 20–30 %
  • Nitzsche 30–40 %
  • Nitzsche 40–50 %
  • Nitzsche 50–60 %
  • Schulz 20–30 %
  • Zum ersten Landrat des Landkreises Bautzen wurde Michael Harig (CDU) mit 51,6 % der Stimmen gewählt. Wahlberechtigt waren 282.339 Bürger.[4]

    Kandidat Stimmen (absolut) Stimmen (%) Politische Unterstützung
    Michael Harig 67.631 51,6 CDU
    Regina Schulz 22.282 17,0 Linke
    Roland Fleischer 12.054 9,2 SPD
    Mario Ertel 7.196 5,5 NPD
    Jörg Stern 4.474 3,4 Grüne
    Henry Nitzsche 17.323 13,2 AFV
    Wähler/Wahlbeteiligung 134.725 47,7
    Gültige Stimmen 130.960 97,2
    Ungültige Stimmen 3.765 2,8

    Landkreis Görlitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Zum ersten Landrat des Landkreises Görlitz wurde Bernd Fritz Lange mit 57,6 % gewählt. Es wurde ein zweiter Wahlgang nötig. Wahlberechtigt waren 243.787 bzw. 244.200 Bürger.[4]

    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im 1. Wahlgang im Landkreis Görlitz
    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im 2. Wahlgang im Landkreis Görlitz
  • Lange 20–30 %
  • Lange 30–40 %
  • Lange 40–50 %
  • Lange 50–60 %
  • Lange 60–70 %
  • Lange 70–80 %
  • Linke 30–40 %
  • Linke 40–50 %
  • Linke 50–60 %
  • Linke 60–70 %
  • Linke 70–80 %
  • Kandidat erster Wahlgang zweiter Wahlgang Politische Unterstützung
    Stimmen (absolut) Stimmen (%) Stimmen (absolut) Stimmen (%)
    Bernd Fritz Lange 46.571 42,8 34.008 57,6 CDU
    Kathrin Kagelmann 21.967 20,2 13.957 23,6 Linke
    Stefan Kofner 7.180 6,6 nicht angetreten SPD
    Andreas Storr 7.912 7,3 3.341 5,7 NPD
    Kristin Schütz 6.458 5,9 nicht angetreten FDP
    Frank von Woedtke 3.864 3,6 nicht angetreten Grüne
    Christfried Wiedemuth 2.867 2,6 nicht angetreten DSU
    Christian Linke 11.877 10,9 7.771 13,2 FW
    Wähler/Wahlbeteiligung 112.293 46,1 59.077 24,5
    Gültige Stimmen 108.696 96,8 59.077 98,8
    Ungültige Stimmen 3.597 3,2 690 1,2

    Landkreis Meißen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im Landkreis Meißen
  • Steinbach 40–50 %
  • Steinbach 50–60 %
  • Steinbach 60–70 %
  • Steinbach 70–80 %
  • Zum ersten Landrat des Landkreises Meißen wurde Arndt Steinbach (CDU) mit 56,7 % gewählt. Wahlberechtigt waren 219.091 Bürger.[4]

    Kandidat Stimmen (absolut) Stimmen (%) Politische Unterstützung
    Arndt Steinbach 51.258 56,7 CDU
    Heinz Hoffmann 16.945 18,8 Linke
    Harald Baumann-Haßke 6.478 7,2 SPD
    Jürgen Gansel 6.364 7,0 NPD
    Rudolf Haas 7.624 8,4 Grüne
    Karl-Heinz Obser 1.695 1,9 DSU
    Wähler/Wahlbeteiligung 93.450 42,7
    Gültige Stimmen 90.364 96,7
    Ungültige Stimmen 3.086 3,3

    Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
  • Geisler 40–50 %
  • Geisler 50–60 %
  • Geisler 60–70 %
  • Zum ersten Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurde Michael Geisler (CDU) mit 52,4 % gewählt. Wahlberechtigt waren 217.492 Bürger.[4]

    Kandidat Stimmen (absolut) Stimmen (%) Politische Unterstützung
    Michael Geisler 54.281 52,4 CDU
    Falk Neubert 20.703 20,0 Linke
    Ralf Wätzig 7.886 7,6 SPD
    Olaf Rose 8.116 7,8 NPD
    Peter Welp 7.343 7,1 FDP
    Andreas Warschau 5.248 5,1 Grüne
    Wähler/Wahlbeteiligung 107.148 49,3
    Gültige Stimmen 103.577 96,7
    Ungültige Stimmen 3.571 3,3

    Landkreis Leipzig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Zum ersten Landrat des Landkreises Leipzig wurde Gerhard Gey (CDU) mit 57,0 % der Stimmen gewählt. Es wurde ein zweiter Wahlgang nötig, in dem es zum Duell zweier früherer Landräte kam. Wahlberechtigt waren 233.014 bzw. 233.039 Bürger.[4]

    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im 1. Wahlgang im Landkreis Leipzig
    Stimmenmehrheit nach Gemeinden im 2. Wahlgang im Landkreis Leipzig
  • Gey 40–50 %
  • Gey 50–60 %
  • Gey 60–70 %
  • Gey 70–80 %
  • Gey 80–90 %
  • Gey >90 %
  • Köpping 40–50 %
  • Köpping 50–60 %
  • Köpping 60–70 %
  • Köpping 70–80 %
  • Köpping 80–90 %
  • Kandidat erster Wahlgang zweiter Wahlgang Politische Unterstützung
    Stimmen (absolut) Stimmen (%) Stimmen (absolut) Stimmen (%)
    Gerhard Gey 52.776 48,2 47.365 57,0 CDU
    Kerstin Köditz 12.327 11,3 nicht angetreten Linke
    Petra Köpping 39.327 36,0 35.729 43,0 SPD
    Christoph Waitz 4.983 4,6 nicht angetreten FDP
    Wähler/Wahlbeteiligung 112.444 48,3 83.993 36,0
    Gültige Stimmen 109.463 97,3 83.094 98,9
    Ungültige Stimmen 2.981 2,7 899 1,1

    Landkreis Nordsachsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Zum ersten Landrat des Landkreises Nordsachsen wurde Michael Czupalla (CDU) mit 45,7 % gewählt. Es wurde ein zweiter Wahlgang nötig. Wahlberechtigt waren 180.556 bzw. 180.595 Bürger.[4]

    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im 1. Wahlgang im Landkreis Nordsachsen
    (Relative) Stimmenmehrheit nach Gemeinden im 2. Wahlgang im Landkreis Nordsachsen
  • Czupalla 20–30 %
  • Czupalla 30–40 %
  • Czupalla 40–50 %
  • Czupalla 50–60 %
  • Czupalla 60–70 %
  • Kind 30–40 %
  • Kind 40–50 %
  • Kind 50–60 %
  • Biedermann 20–30 %
  • Biedermann 30–40 %
  • Kandidat erster Wahlgang zweiter Wahlgang Politische Unterstützung
    Stimmen (absolut) Stimmen (%) Stimmen (absolut) Stimmen (%)
    Michael Czupalla 29.255 39,2 19.636 45,7 CDU
    Thomas Rüdiger Kind 15.963 21,4 14.816 34,5 Linke
    Liane Deicke 12.656 17,0 8.518 19,8 SPD
    Stephan Kriebel 4.934 6,6 nicht angetreten FDP
    Barbara Scheller 3.595. 4,8 nicht angetreten Grüne
    Bernd Biedermann 8.140 10,9 nicht angetreten DSU
    Wähler/Wahlbeteiligung 77.549 43,0 43.828 24,3
    Gültige Stimmen 74.543 96,1 42.970 98,0
    Ungültige Stimmen 3.006 3,9 858 2,0

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. a b Sächsisches Kommunalwahlgesetz. Zweiter Teil, Zweiter Abschnitt, Paragraph 56. Abgerufen am 25. August 2022.
    2. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Landratswahlen – Wahlen – sachsen.de. Abgerufen am 25. August 2022.
    3. Landratswahlen 2008. Abgerufen am 26. August 2022.
    4. a b c d e f g h i j Landratswahlen 2008. Abgerufen am 26. August 2022.