Landtagswahlkreis 3 (Rheinland-Pfalz)

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Der Landtagswahlkreis 3 existierte in der Form und Bezeichnung in Rheinland-Pfalz seit dem ersten Landeswahlgesetz vom 7. Dezember 1950 bis zur Landtagswahl 1987. In dieser Zeit erfuhr der Wahlkreis unterschiedliche Zuschnitte. Durch das Landeswahlgesetz in der Fassung vom 20. Dezember 1989 ging Rheinland-Pfalz zur personalisierten Verhältniswahl über, die das erste Mal zur Landtagswahl 1991 angewendet wurde. Aus den bis dahin 4 Wahlkreisen wurden 4 Wahlbezirke mit den gleichen Wahlgebieten. Der Wahlbezirk 3 umfasste nunmehr 12 Wahlkreise.

Chronologie des Wahlkreises bis 1989[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1950–1970[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Vorbereitungen der zweiten Landtagswahlen am 29. April 1951 beschloss der Landtag von Rheinland-Pfalz das erste Landeswahlgesetz. Durch den § 14 des Gesetzes wurde Rheinland-Pfalz nun in sieben Wahlkreise eingeteilt. Die Wahlkreise orientierten sich an den vorhandenen Regierungsbezirken, die bei der ersten Landtagswahl 1947 den Wahlkreisen entsprachen. Nunmehr wurde Wahlkreis 3 der komplette damalige Regierungsbezirk Trier zugeteilt. Er umfasste den damaligen Stadtkreis Trier sowie die Landkreise Bernkastel (heute Landkreis Bernkastel-Wittlich), Bitburg (heute Eifelkreis Bitburg-Prüm), Daun (heute Vulkaneifel), Prüm (heute Eifelkreis Bitburg-Prüm), Saarburg (heute Trier-Saarburg), Trier (heute Trier-Saarburg) und Wittlich (heute Landkreis Bernkastel-Wittlich) als Wahlgebiet. Im Wahlkreis konnten 14 Abgeordnete gewählt werden. Diese Regelung bestand bis 1970.

Gewählte Abgeordnete

Landtagswahl Abgeordnete Partei Zahl der Mandate
29. April 1951 Theodor Asholt, Hans König, Maria Wolf SPD 3
Max Günther Piedmont, Karl Sommerey FDP 2
Ernst Adams, Adolf Billen, Karl Christoffel, Mathilde Gantenberg, Friedrich Hartmann, Hubert Thome, Otto van Volxem, Nikolaus Weis, August Wolters CDU 9
15. Mai 1955 Karl Haehser, Hans König, Maria Wolf SPD 3
Max Günther Piedmont, Erich Wilhelm Sartor FDP 2
Ernst Adams, Adolf Billen, Karl Christoffel, Mathilde Gantenberg, Julius Saxler, Hubert Thome, Otto van Volxem, Nikolaus Weis, August Wolters CDU 9
19. April 1959 Karl Haehser, Hans König, Josef Ludes SPD 3
Max Günther Piedmont FDP 1
Ernst Adams, Adolf Billen, Martha Brach, Heinrich Holkenbrink, Julius Saxler, Otto Theisen, Otto van Volxem, Nikolaus Weis, Johann Wirtz, August Wolters CDU 10
31. März 1963 Karl Haehser, Johann Jacobs, Hans König, Josef Ludes SPD 4
Max Günther Piedmont FDP 1
Adolf Billen, Hermann Müller, Julius Saxler, Otto Theisen, Otto van Volxem, Franz-Josef Veltin, Nikolaus Weis, Johann Wirtz, August Wolters CDU 9
23. April 1967 Wilhelm Backes, Hermann Belzner, Johann Jacobs, Hans König, Josef Ludes SPD 4
Adolf Billen, Loni Böhm, Horst Homann, Horst Langes, Julius Saxler, Otto Theisen, Otto van Volxem, Nikolaus Weis, Johann Wirtz, August Wolters CDU 10

1970–1972[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Vorbereitungen der siebenten Landtagswahlen am 21. März 1971 beschloss der Landtag von Rheinland-Pfalz am 7. Juli 1970 eine Änderung des Landeswahlgesetzes. Sie wurde auch durch die Auflösung des Regierungsbezirkes Montabaur, die 1968 stattfand, sowie die Kreisreform in Rheinland-Pfalz notwendig. Durch den § 12 des Gesetzes wurde Rheinland-Pfalz nun in sechs Wahlkreise eingeteilt. Der Wahlkreis 3 bestand weiterhin aus dem Gebiet des Regierungsbezirkes Trier mit den Landkreisen Daun, Prüm, Bitburg, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg sowie der Stadt Trier und bekam nun 13 Abgeordnete zugesprochen.

Gewählte Abgeordnete

Landtagswahl Abgeordnete Partei Zahl der Mandate
21. März 1971 Wilhelm Backes, Wolfgang Jenssen, Peter Paul Jost, Waldemar Lübke SPD 4
Loni Böhm, Heinrich Holkenbrink, Michael Kutscheid, Horst Langes, Fritz Mohr, Julius Saxler, Günther Schartz, Willi Schrot, Otto Theisen, August Wolters CDU 9

1972–1989[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1972 erfolgte die nächste Neueinteilung der Wahlkreise. Am 4. Juli 1972 wurde das Landesgesetz zur Änderung des Landeswahlgesetzes verabschiedet, in dessen Folge Rheinland-Pfalz nun in vier Wahlkreise aufgeteilt wurde. Die Wahlkreisaufteilung wurde dabei völlig neu gestaltet und der Wahlkreis 3 beinhaltete nun kein Gebiet des Regierungsbezirkes Trier mehr. Das Wahlkreisgebiet erstreckte sich nun auf die kreisfreien Städte Mainz, Worms, Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer sowie die Landkreise Mainz-Bingen, Alzey-Worms und Ludwigshafen. Damit war nun der hauptsächlich nördliche und vorderpfälzische Teil des 1968 geschaffenen Regierungsbezirkes Rheinhessen-Pfalz das Wahlkreisgebiet des Wahlkreises 3. Durch die Verringerung der Anzahl der Wahlkreise bekam der Wahlkreis nun zunächst 24 Abgeordnete zugesprochen, aber der Landtagswahl 1979 waren 23 Abgeordnete. Diese Wahlgebietseinteilung hatte bis zur Landtagswahl 1987 Bestand.

Gewählte Abgeordnete

Landtagswahl Abgeordnete Partei Zahl der Mandate
9. März 1975 Helmut Hüther, Lucie Kölsch, Julius Lehlbach, Michael Reitzel, Rainer Rund, Jakob Schadt, Fritz Schalk, Karl Thorwirth, Karl-Heinz Weyrich, Walter Zuber SPD 11
Hans-Otto Scholl FDP 1
Otto Bardong, Kurt Böckmann, Heiner Geißler, Gernot Heck, Maria Herr-Beck, Gerhard Kneib, Helmut Kohl, Hanna-Renate Laurien, Theo Magin, Peter Schuler, Ursula Starlinger, Bernhard Vogel CDU 12
18. März 1979 Anton Diehl, Helga Düchting, Florian Gerster, Roland Härtel, Helmut Hüther, Michael Reitzel, Rainer Rund, Fritz Schalk, Karl Thorwirth, Karl-Heinz Weyrich, Walter Zuber SPD 11
Lothar Krall, Hans-Otto Scholl FDP 1
Otto Bardong, Kurt Böckmann, Georg Gölter, Gernot Heck, Maria Herr-Beck, Gerhard Kneib, Hanna-Renate Laurien, Theo Magin, Peter Schuler, Bernhard Vogel, Hans-Otto Wilhelm CDU 11
6. März 1983 Hugo Brandt, Anton Diehl, Helga Düchting, Florian Gerster, Roland Härtel, Helmut Hüther, Gerd Itzek, Kurt Neumann, Michael Reitzel, Fritz Schalk, Karl-Heinz Weyrich SPD 11
Otto Bardong, Franz Josef Bischel, Kurt Böckmann, Hans-Dieter Busch, Heinz-Georg Diehl, Georg Gölter, Gernot Heck, Gerhard Kneib, Elisabeth Rickal, Peter Schuler, Bernhard Vogel, Hans-Otto Wilhelm CDU 12
17. Mai 1987 Ernst-Günter Brinkmann, Helga Düchting, Roland Härtel, Klaus Hammer, Gerd Itzek, Karl Heinz Jürging, Michael Reitzel, Jeanette Rott, Dieter Schiffmann, Karl-Heinz Weyrich SPD 10
Rainer Brüderle FDP 1
Gisela Bill, Harald Dörr Grüne 2
Elvira Bickel, Franz Josef Bischel, Kurt Böckmann, Heinz-Georg Diehl, Georg Gölter, Gernot Heck, Gerhard Kneib, Peter Schuler, Bernhard Vogel, Hans-Otto Wilhelm CDU 10

Seit 1989[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1989 änderte sich die Wahlkreiseinteilung des Landes Rheinland-Pfalz drastisch. Mit dem Landeswahlgesetz in der Fassung vom 20. Dezember 1989 wurde Rheinland-Pfalz nunmehr in vier Wahlbezirke und 51 Wahlkreise eingeteilt. Diese Einteilung war so bis zur Landtagswahl 2016 mit geringfügigen Änderungen gültig. Teilweise änderten sich die Bezeichnungen von Gebietskörperschaften, im geringen Umfang wechselten auch Stimmbezirke den Wahlkreis. Durch die neue Wahlkreiseinteilung wurde nun auch genau ein Direktmandat je Wahlkreis vergeben. Nunmehr wurden die Wahlkreise auch durch geographische Bezeichnungen unterschieden. Aus dem Wahlkreis 3 wurde nun der Wahlbezirk 3, der die Landtagswahlkreise 27 bis 38 und weiterhin das gleiche Gebiet umfasste. Folgende Wahlkreise gehörten nun zum Wahlbezirk 3:

Nr. Wahlkreis Wahlkreissieger Partei
27 Mainz I Ursula Distelhut SPD
28 Mainz II Klaus Hammer SPD
29 Bingen am Rhein Anne Kipp SPD
30 Ingelheim am Rhein Thomas Stritter SPD
31 Nierstein/Oppenheim Gottlieb Spies SPD
32 Worms Ernst-Günter Brinkmann SPD
33 Alzey Karl Heinz Jürging SPD
34 Frankenthal (Pfalz) Dieter Schiffmann SPD
35 Ludwigshafen am Rhein I Gerd Itzek SPD
36 Ludwigshafen am Rhein II Jeanette Rott SPD
37 Mutterstadt Lothar Horlacher SPD
38 Speyer Georg Gölter CDU

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Markus Schäfer: Datenhandbuch zur Geschichte des Landtags Rheinland-Pfalz 1947–2003. Mainz 2005, ISBN 3-7758-1405-3