Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2001/4 × 400 m der Männer

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8. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 4 × 400-m-Staffel
Geschlecht Männer
Teilnehmer 21 Staffeln mit 88 Athleten
Austragungsort Kanada Edmonton
Wettkampfort Commonwealth Stadium
Wettkampfphase 11. August (Vorläufe)
12. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Bahamas Bahamas
Silbermedaille Jamaika Jamaika
Bronzemedaille Polen Polen

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2001 wurde am 11. und 12. August 2001 im Commonwealth Stadium der kanadischen Stadt Edmonton ausgetragen.

Weltmeister wurde Bahamas in der Besetzung Avard Moncur, Chris Brown (Finale), Troy McIntosh und Timothy Munnings sowie dem im Vorlauf außerdem eingesetzten Carl Oliver.
Den zweiten Platz belegte Jamaika mit Brandon Simpson, Christopher Williams (Finale), Gregory Haughton (Finale) und Danny McFarlane sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Michael Blackwood und Mario Watts.
Bronze ging an Polen in der Besetzung Rafał Wieruszewski, Piotr Haczek, Piotr Długosielski (Finale) und Piotr Rysiukiewicz sowie dem im Vorlauf außerdem eingesetzten Jacek Bocian.

Auch die nur im Vorlauf eingesetzten Läufer erhielten entsprechendes Edelmetall. Rekorde standen dagegen nur den tatsächlich laufenden Athleten zu.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord[1] 2:54,29 min Vereinigte Staaten USA
(Andrew Valmon, Quincy Watts,
Harry Reynolds, Michael Johnson)
WM 1993 in Stuttgart, Deutschland 22. August 1993
WM-Rekord
Das Commonwealth Stadium von Edmonton im Jahr 2005

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Sechs Staffeln stellten nationale Rekorde auf:

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Die ersten beiden Staffeln pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Teams – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Wettbewerb war von zwei Dopingfällen, aufgetreten in der US-amerikanischen Staffel, überschattet.

Das US-amerikanische Team hatte das Ziel zunächst in 2:57,54 min als erste erreicht. Wegen der Verwicklung Antonio Pettigrews in die BALCO-Affäre, der 2013 ein Geständnis zu seiner Dopingpraxis ablegte, wurde sie jedoch nachträglich disqualifiziert. Auch Pettigrews zweiter Rang über 400 Meter wurde annulliert.[2] Ein weiteres des Dopings überführtes Mitglied dieser Staffel war Jerome Young, dem nach mehreren Verstößen unter anderem mit Erythropoetin 2004 zahlreiche Medaillen und Resultate – darunter auch von diesen Weltmeisterschaften – aberkannt wurden und der eine lebenslange Sperre bekam.[3]

Benachteiligt waren in erster Linie zwei Mannschaften:

  • Frankreich – Die Staffel hatte sich über ihre Zeit im zweiten Vorlauf eigentlich für die Finalteilnahme qualifiziert.
  • Polen – Das Team erhielt seine Bronzemedaille erst mit jahrelanger Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

11. August 2001, 16:40 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Mark Hylton (Vorlauf)
Iwan Thomas
Timothy Benjamin
Mark Richardson
3:00,96
2 Deutschland Deutschland Ingo Schultz
Ruwen Faller
Marc Alexander Scheer
Lars Figura
3:01,33
3 Spanien Spanien Eduardo Iván Rodríguez
David Canal
Antonio Andrés
Antonio Manuel Reina
3:01,42 NR
4 Japan Japan Kenji Tabata
Jun Osakada
Dai Tamesue
Ryuji Muraki
3:02,75
5 Schweden Schweden Johan Wissman
Jimisola Laursen
Mikael Jakobsson
Magnus Aare
3:04,02
6 Kanada Kanada Shane Niemi
Gary Reed
Lawrence Ringwald
Jean-Marie Louis
3:04,87
DOP Vereinigte Staaten USA Jerome Young (Vorlauf)
Andrew Pierce (Vorlauf)
Leonard Byrd
Derrick Brew
für das Finale zugelassen

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

11. August 2001, 16:50 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Brasilien Brasilien Claudinei da Silva (Vorlauf)
Anderson Jorge dos Santos
Flávio Godoy
Sanderlei Parrela
3:00,75
2 Jamaika Jamaika Michael Blackwood (Vorlauf)
Brandon Simpson
Mario Watts (Vorlauf)
Danny McFarlane
3:00,97
3 Frankreich Frankreich Marc Raquil
Marc Foucan
Philippe Bouche
Stéphane Diagana
3:01,65
eigentlich für das Finale qualifiziert
4 Russland Russland Witali Ignatow
Ruslan Maschtschenko
Dmitri Golowastow
Andrei Semjonow
3:01,95
5 Botswana Botswana Lulu Basinyi
Otukile Lekote
Johnson Kubisa
California Molefe
3:03,32
6 Tschechien Tschechien Karel Bláha
Radek Zachoval
Štěpán Tesařík
Jiří Mužík
3:04,27
DNS Sri Lanka Sri Lanka Rohan Pradeep Kumara
Ranga Wimalawansa
Prasanna Amarasekara
Harijan Ratnayake

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

11. August 2001, 17:00 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Bahamas Bahamas Troy McIntosh
Avard Moncur
Carl Oliver (Vorlauf)
Timothy Munnings
3:00,88
2 Polen Polen Rafał Wieruszewski
Piotr Haczek
Jacek Bocian (Vorlauf)
Piotr Rysiukiewicz
3:01,32
3 Sudafrika Südafrika Marcus La Grange
Jopie van Oudtshoorn
Alwyn Myburgh
Arnaud Malherbe
3:01,70
4 Ukraine Ukraine Oleksandr Kajdasch
Andrij Twerdostup
Volodymyr Rybalka
Jewhen Sjukow
3:02,35 NR
5 Mexiko Mexiko Alejandro Cárdenas
Oscar Juanz
Roberto Carbajal
Juan Pedro Toledo
3:03,19 NR
6 Saudi-Arabien Saudi-Arabien Hamdan al-Bishi
Hamed Hamadan al-Bishi
Belal al-Housah
Hadi Soua’an al-Somaily
3:04,22 NR
7 Irland Irland Robert Daly
Tom Comyns
Paul McKee
Tomas Coman
3:04,26 NR
8 Venezuela 1954 Venezuela Dany Nuñez
Simoncito Silvera
Jonathan Palma
William Hernández
3:05,37

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

12. August 2001, 16:20 Uhr

Platz Staffel Besetzung Zeit (s)
1 Bahamas Bahamas Avard Moncur
Chris Brown (Finale)
Troy McIntosh
Timothy Munnings
im Vorlauf außerdem:
Carl Oliver
2:58,19 NR
2 Jamaika Jamaika Brandon Simpson
Christopher Williams (Finale)
Gregory Haughton (Finale)
Danny McFarlane
im Vorlauf außerdem:
Michael Blackwood
Mario Watts
2:58,39
3 Polen Polen Rafał Wieruszewski
Piotr Haczek
Piotr Długosielski (Finale)
Piotr Rysiukiewicz
im Vorlauf außerdem:
Jacek Bocian
2:59,71
4 Brasilien Brasilien Valdinei da Silva (Finale)
Anderson Jorge dos Santos
Flávio Godoy
Sanderlei Parrela
im Vorlauf außerdem:
Claudinei da Silva
3;01,09
5 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Iwan Thomas
Jamie Baulch (Finale)
Timothy Benjamin
Mark Richardson
im Vorlauf außerdem:
Mark Hylton
3;01,26
6 Spanien Spanien Eduardo Iván Rodríguez
David Canal
Antonio Andrés
Antonio Manuel Reina
3;02,24
7 Deutschland Deutschland Marc Alexander Scheer
Ruwen Faller
Lars Figura
Ingo Schultz
3;03,53
DOP Vereinigte Staaten USA Leonard Byrd
Antonio Pettigrew (Finale)
Derrick Brew
Angelo Taylor (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Jerome Young
Andrew Pierce

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics – Progression of outdoor world records, 4x400 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 9. Februar 2022
  2. US-Läufer Pettigrew erfährt harte Strafe, Focus Online auf focus.de, 19. November 2013, abgerufen am 12. August 2020
  3. IAAF strips Young of more medals auf espn.com 26. Februar 2009, abgerufen am 12. August 2020