Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011/20 km Gehen der Männer

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13. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 20-km-Gehen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 46 Geher aus 27 Ländern
Austragungsort Korea Sud Daegu
Wettkampfort Rundkurs durch Daegu
Wettkampfphase 28. August
Medaillengewinner
Goldmedaille Luis Fernando López (Kolumbien COL)
Silbermedaille Wang Zhen (China Volksrepublik CHN)
Bronzemedaille Kim Hyun-sub (Korea Sud KOR)
Die Stadt Daegu mit Bergpanorama im Jahr 2007

Das 20-km-Gehen der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 wurde am 28. August 2011 in den Straßen der südkoreanischen Stadt Daegu ausgetragen.

Weltmeister wurde der Kolumbianer Luis Fernando López, der bei den Leichtathletik-Südamerikameisterschaften 2009 Gold und 2005 Bronze gewonnen hatte. Auf den zweiten Platz kam der Chinese Wang Zhen. Bronze ging an den Südkoreaner Kim Hyun-sub.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 1:17:16 h RusslandRussland Wladimir Kanaikin Saransk, Russland 29. September 2007[1]
WM-Rekord 1:17:21 h Ecuador Jefferson Pérez WM 2003 in Paris, Frankreich 23. August 2003

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Anmerkung zum Weltrekord:
Ein knappes Jahr nach Kanaikins Weltrekord ging sein russischer Landsmann Sergei Morosow ebenfalls in Saransk 1:16:43 h. Doch diese Leistung wurde nicht als offizieller Weltrekord anerkannt. Kanaikins Zeit wurde erst am 8. März 2015 in Arles, Frankreich, offiziell als Weltrekord unterboten, als der Franzose Yohann Diniz 1:17:02 h erzielte. Damit war allerdings inoffiziell immer noch Morosow der schnellste Geher auf dieser Distanz. Doch nur sieben Tage nach der Rekordverbesserung durch Diniz ging der Japaner Yūsuke Suzuki in Nomi, Japan, 1:16:36 h. Diese schnellste je gegangene Zeit wurde offiziell als Weltrekord anerkannt.[1]

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb gab es sechs dopingbedingte Disqualifikationen, davon vier für russische, eine für einen ukrainischen und eine für einen türkischen Geher.

  • Waleri Bortschin, Russland, zunächst auf Rang 1. Er erhielt als Wiederholungstäter 2015 eine achtjährige Sperre, die rückwirkend zum 15. Oktober 2012 begann. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[2]
  • Wladimir Kanaikin, Russland, zunächst Zweiter. Er hatte das verbotene Mittel Erythropoetin (EPO) eingesetzt, was mit einer zweijährigen Sperre geahndet wurde. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde gestrichen.[3]
  • Stanislaw Jemeljanow, Russland, zunächst Fünfter. Er wurde 2010 wegen Abweichungen in seinem Biologischen Pass für zwei Jahre gesperrt. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[4] Er verletzte später noch einmal die Antidopingbestimmungen und wurde vom Internationalen Sportgerichtshof CAS mit einer Sperre von acht Jahren belegt, die am 7. April 2017 begann.[5]
  • Ruslan Dmytrenko, Ukraine, zunächst Siebter. Er verstieß im August 2009 gegen die Antidopingbestimmungen, seine vom 14. August 2009 bis 4. Mai 2020 erzielten Resultate wurden gestrichen, darunter sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften.[6]
  • Sergei Morosow, Russland, zunächst Zwölfter. Der russische Leichtathletikverband verhängte 2012 gegen ihn als Mehrfachtäter im Jahr 2012 eine lebenslange Sperre, nachdem sein Biologischer Pass ein abnormales Hämoglobin-Profil aufwies. Vor den Olympischen Spielen 2008 war er bereits einmal für zwei Jahre wegen Doping mit EPO gesperrt.[7]
  • Recep Çelik, Türkei, ursprünglich Rang 28. Zunächst erhielt der Athlet eine zweijährige Sperre wegen einer positiven Dopingprobe von Mai 2012. Bei Nachtests erwies sich auch eine Probe von August 2011 als positiv. Daraufhin wurde Recep Çelik mit einer weiteren Sperre von acht Jahren belegt, beginnend am 27. September 2016. Die Resultate des Gehers seit dem 25. Juli 2011 wurden annulliert.[8]

Durchführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier gab es keine Vorrunde, alle 46 Geher traten gemeinsam zum Finale an.

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeister Luis Fernando López
Vizeweltmeister Wang Zhen
Bronzemedaillengewinner Kim Hyun-sub
Yūsuke Suzuki kam auf den vierten Platz

28. August 2011, 9:00 Uhr

Zunächst wurde das Rennen vom Italiener Giorgio Rubino, der später wegen Nichteinhaltung der Gehregeln disqualifiziert wurde, und Yusuke Suzuki bestimmt. Kurz vor Kilometer 15 setzte sich der nachträglich aufgrund von Dopingverstößen disqualifizierte Waleri Bortschin aus Russland an die Spitze und ging als Erster durchs Ziel. Genauso wie sein Landsmann Wladimir Kanaikin, der als Zweiter die Ziellinie überquert hatte, wurde Bortschin jedoch wie auch bei anderen Veranstaltungen nachträglich disqualifiziert. So siegte nach Abschluss der nachträglich vorgenommenen Disqualifikationen der Kolumbianer Luis Fernando López vor dem Chinesen Wang Zhen.

Platz Name Nation Zeit (h)
1 Luis Fernando López Spanien Spanien 1:20:38
2 Wang Zhen China Volksrepublik Volksrepublik China 1:20:54
3 Kim Hyun-sub Korea Sud Südkorea 1:21:17
4 Yūsuke Suzuki Japan Japan 1:21:39
5 Alex Schwazer Italien Italien 1:21:50
6 Erick Barrondo Guatemala Guatemala 1:22:08
7 Chu Yafei China Volksrepublik Volksrepublik China 1:22:10
8 Wang Hao China Volksrepublik Volksrepublik China 1:22:49
9 Matej Tóth Ungarn Ungarn 1:22:55
10 Eder Sánchez Mexiko Mexiko 1:23:05
11 João Vieira Portugal Portugal 1:23:23
12 Miguel Ángel López Spanien Spanien 1:23:41
13 Anton Kučmín Slowakei Slowakei 1:23:57
14 James Rendón Kolumbien Kolumbien 1:24:08
15 Horacio Nava Mexiko Mexiko 1:24:15
16 Christopher Linke Deutschland Deutschland 1:24:17
17 Caio Bonfim Brasilien Brasilien 1:24:29
18 Trevor Barron Vereinigte Staaten USA 1:24:33
19 Rafał Augustyn Polen Polen 1:24:47
20 Byun Young-jun Korea Sud Südkorea 1:24:48
21 Hassanine Sebei Tunesien Tunesien 1:25:17
22 Jared Tallent Australien Australien 1:25:25
23 Nasar Kowalenko Ukraine Ukraine 1:25:50
24 Gurmeet Singh Indien Indien 1:26:34
25 Babubhai Panucha Indien Indien 1:26:53
26 David Kimutai Rotich Kenia Kenia 1:27:20
27 Yerko Araya Chile Chile 1:27:47
28 Hédi Teraoui Tunesien Tunesien 1:29:48
29 Diego Flores Hinojosa Mexiko Mexiko 1:30:00
30 Juan Manuel Cano Argentinien Argentinien 1:30:00
31 Emerson Hernandez El Salvador El Salvador 1:30:48
32 Ronal Quispe Bolivien Bolivien 1:32:09
DNF Adam Rutter Australien Australien
Mauricio Arteaga Ecuador Ecuador
Francisco Javier Fernández Spanien Spanien
Park Chil-sung Korea Sud Südkorea
DSQ Moacir Zimmermann Brasilien Brasilien
Gustavo Restrepo Kolumbien Kolumbien
Giorgio Rubino Italien Italien
Anatole Ibáñez Schweden Schweden
DOP Waleri Bortschin Russland Russland 1:19:56
Wladimir Kanaikin Russland Russland 1:20:27
Stanislaw Jemeljanow Russland Russland 1:21:11
Ruslan Dmytrenko Ukraine Ukraine 1:21:31
Sergei Morosow Russland Russland 1:22:37
Recep Çelik Turkei Türkei 1:25:39

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Track and Field Statistics, Men, 20 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 10. Februar 2022
  2. Russische Olympiasieger gesperrt, sport1.de 20. Januar 2015, abgerufen am 25. Dezember 2020
  3. Leichtathletik. In: Neue Zürcher Zeitung, nzz.che, 24. September 2008, abgerufen am 25. Dezember 2020
  4. List of doping cases in Race Walking, geherpokal.de, S. 1 (PDF; 254 KB), abgerufen am 25. Dezember 2020
  5. The Court of Arbitration for Sport (CAS) issues decisions in the cases of Stanislav Emelyanov, Ekaterina Poistogova, Vladimir Kazarin and Alexy Melnikov, sportsintegrityinitiative.com 7. April 2017 (englisch), abgerufen am 25. Dezember 2020
  6. Ruslan Dmytrenko, dopingsanctions.com (englisch), abgerufen am 25. Dezember 2020
  7. Russian race-walker Morozov gets life ban for doping@1@2Vorlage:Toter Link/de.reuters.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., reuters.com, 18. Dezember 2012 (englisch), abgerufen am 25. Dezember 2020
  8. Mais marchadores em lista de sancionados por doping, omarchador.blogspot.com, 17. November 2017 (portugiesisch), abgerufen am 25. Dezember 2020