Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011/Kugelstoßen der Frauen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
13. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 25 Athletinnen aus 15 Ländern
Austragungsort Korea Sud Daegu
Wettkampfort Daegu-Stadion
Wettkampfphase 29. August (Qualifikation/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Valerie Adams (Neuseeland NZL)
Silbermedaille Jillian Camarena-Williams (Vereinigte Staaten USA)
Bronzemedaille Gong Lijiao (China Volksrepublik CHN)
Das Daegu-Stadion im Jahr 2010

Das Kugelstoßen der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 wurde am 29. August 2011 im Daegu-Stadion der südkoreanischen Stadt Daegu ausgetragen.

Ihren dritten Weltmeistertitel nach 2007 und 2009 errang die aktuelle Olympiasiegerin und Vizeweltmeisterin von 2005 Valerie Adams, frühere Valerie Vili, aus Neuseeland. Sie gewann vor der US-Amerikanerin Jillian Camarena-Williams. Bronze ging wie bei den Olympischen Spielen 2008 und den Weltmeisterschaften 2009 an die chinesische Asienmeisterin von 2009 Gong Lijiao.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 22,63 m Sowjetunion Natalja Lissowskaja Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 7. Juni 1987[1]
WM-Rekord 21,24 m WM 1987 in Rom, Italien 5. September 1987

Rekordeinstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die neuseeländische Weltmeisterin Valerie Adams egalisierte im Finale am 29. August den bestehenden Weltmeisterschaftsrekord von 21,24 m.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb gab es zwei Dopingfälle.

  • Nadseja Astaptschuk, Belarus, zunächst Zweite. Ihr wurden drei Mal Dopingverstöße während ihrer Karriere als Kugelstoßerin nachgewiesen. Erstmals wurde sie am Tag vor und nach ihrem Sieg bei den Olympischen Spielen 2012 positiv getestet, die Goldmedaille musste sie zurückgeben. Nur wenig später ergab ein Nachtest zu den Weltmeisterschaften 2005 ebenfalls ein positives Ergebnis. Auch dieser Titel wurde ihr aberkannt.[2] Nach Ablauf der im Zusammenhang mit dem Dopingfall 2012 ausgesprochenen Sperre von vier Jahren startete sie bei den Olympischen Spielen 2016 und wurde erneut positiv getestet. Ihre dort zunächst errungene Bronzemedaille musste sie zurückgeben.[3] Im Anschluss wurde unter anderem auch ihr Resultat von den Weltmeisterschaften hier in Daegu gestrichen.[4]
  • Anna Omarowa, Russland, zunächst Zehnte. Ihr Ergebnis bei Nachtests zu diesen Weltmeisterschaften im Jahr 2017 war positiv, sie gab den Dopingverstoß zu und wurde für zwei Jahre gesperrt. Ihr Resultat wurde annulliert.[5]

Benachteiligt wurden eine Athletin im Medaillenbereich, eine Teilnehmerin im Finale und eine Wettbewerberin in der Qualifikation. Unter Zugrundelegung der hier erzielten Resultate waren folgende Sportlerinnen betroffen:

  • Gong Lijiao, Volksrepublik China – Ihr wurde ihre Bronzemedaille erst nach mehreren Jahren zuerkannt, an der Siegerehrung konnte sie nicht teilnehmen.
  • Chiara Rosa, Italien – Ihr hätte als Zwölftplatzierte aus den beiden Qualifikationsgruppen die Teilnahme am Finale zugestanden.
  • Michelle Carter, USA – Ihr hätten als Achtplatzierte nach dem Vorkampf im Finale drei weitere Versuche zugestanden.

Die US-Amerikanerin Jillian Camarena-Williams, die ebenfalls mit vielen Jahren Verspätung Silber statt Bronze erhielt, wurde im Juli 2013 bei einer Trainingskontrolle selber des Dopings überführt und für sechs Monate gesperrt.[6] Dies hatte jedoch keine Auswirkungen auf ihr Resultat bei den Weltmeisterschaften hier in Daegu.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

29. August 2011, 10:20 Uhr

25 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 18,65 m. Mit dreizehn Athletinnen (hellblau unterlegt) übertrafen diese Marke mehr Sportlerinnen als die für das Finalfeld vorgesehene Mindestanzahl von zwölf Kugelstoßerinnen. Diese Wettbewerberinnen bestritten das am Abend desselben Tages angesetzte Finale.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josephine Terlecki erreichte als Zehnte ihrer Qualifikationsgruppe mit 17,85 m nicht das Finale
Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Valerie Adams Neuseeland Neuseeland 19,79 19,79
2 Jillian Camarena-Williams Vereinigte Staaten USA 19,09 19,09
3 Cleopatra Borel-Brown Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 18,95 18,20 18,41 18,95
4 Anna Awdejewa Russland Russland 18,92 18,32 18,33 18,92
5 Natallja Michnewitsch Belarus Belarus 18,88 18,88
6 Nadine Kleinert Deutschland Deutschland 18,75 18,75
7 Li Ling China Volksrepublik Volksrepublik China 18,67 18,67
8 Misleydis González Kuba Kuba 18,24 18,24 17,96 17,83
9 Julie Labonté Kanada Kanada 18,04 17,66 18,04 x
10 Josephine Terlecki Deutschland Deutschland 17,85 17,85 17,72 17,20
11 Sarah Walker Vereinigte Staaten USA 17,20 16,50 x 17,20
12 Radoslawa Mawrodiewa Bulgarien Bulgarien 15,76 x 15,76 x

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Gong Lijiao China Volksrepublik Volksrepublik China 19,21 19,21
2 Christina Schwanitz Deutschland Deutschland 19,20 19,20
3 Jewgenija Kolodko Russland Russland 18,90 18,58 18,90
4 Michelle Carter Vereinigte Staaten USA 18,85 18,85
5 Chiara Rosa Italien Italien 18,28 17,69 18,27 18,28 eigentlich für das Finale qualifiziert
6 Mailín Vargas Kuba Kuba 18,27 x 18,27 x
7 Liu Xiangrong China Volksrepublik Volksrepublik China 18,22 17,59 17,96 18,22
8 Natalia Duco Chile Chile 17,42 17,42 x 17,42
9 Anita Márton Ungarn Ungarn 17,04 x 16,33 17,04
10 Lee Mi-young Korea Sud Südkorea 16,18 16,08 16,18 15,96
11 Simoné du Toit Sudafrika Südafrika 15,83 15,83 x x
DOP Nadseja Astaptschuk Belarus Belarus 19,11 19,11 für das Finale zugelassen
Anna Omarowa Russland Russland 19,03 17,86 18,01 19,03

In Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Kugelstoßerinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

29. August 2011, 20:40 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Valerie Adams Neuseeland Neuseeland 21,24 CRe 19,37 x 20,04 20,72 x 21,24
2 Jillian Camarena-Williams Vereinigte Staaten USA 20,02 19,63 18,53 19,24 20,02 18,80 19,44
3 Gong Lijiao China Volksrepublik Volksrepublik China 19,97 19,64 x x 19,82 19,97 x
4 Jewgenija Kolodko Russland Russland 19,78 18,42 18,28 19,78 x x 19,26
5 Li Ling China Volksrepublik Volksrepublik China 19,71 19,12 19,71 19,23 19,60 19,50 19,49
6 Anna Awdejewa Russland Russland 19,54 18,80 18,65 19,16 18,96 19,54 18,51
7 Nadine Kleinert Deutschland Deutschland 19,26 19,26 x 18,83 x x
8 Michelle Carter Vereinigte Staaten USA 18,76 18,76 x 18,13 eigentlich zu drei weiteren Stößen berechtigt
9 Natallja Michnewitsch Belarus Belarus 18,47 18,44 x 18,47 nicht im Finale der
besten acht Kugelstoßerinnen
10 Christina Schwanitz Deutschland Deutschland 17,96 17,96 x x
11 Cleopatra Borel-Brown Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 17,62 x 17,62 17,53
DOP Nadseja Astaptschuk Belarus Belarus 20,05 19,58 19,34 19,87 19,87 20,05 19,60
Anna Omarowa Russland Russland 18,67 18,67 x x nicht im Finale der besten acht Kugelstoßerinnen

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Shot Put - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. Januar 2022
  2. Nur vier Jahre Sperre für Nadzeya Ostapchuk, leichtathletik.de, 5. April 2014, abgerufen am 12. Januar 2021
  3. Doping: Vier Medaillengewinner überführt, sport.de, 12. Januar 2017, abgerufen am 12. Januar 2021
  4. WORLD ATHLETICS CHAMPIONSHIPS DAEGU, Shot Put women, worldathletics.org (englisch), abgerufen am 12. Januar 2021
  5. Dopage: trois nouveaux athlètes russes reconnaissent s'être dopés, la-croix.com, 3. Mai 2017 (französisch), abgerufen am 12. Januar 2021
  6. Camarena-Williams: Dopingsperre spox.com, 5. Oktober 2013, abgerufen am 12. Januar 2021.