Limberg (Wiehengebirge)

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Limberg

Blick auf den Limberg von Südosten

Höhe 189,9 m ü. NHN [1][2]
Lage Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, Deutschland[1][2]
Gebirge Egge,[A 1] Wiehengebirge[A 2][1][2][3][4][5][6]
Dominanz 1,6 km → Egge[1][2]
Schartenhöhe 39,9 m ↓ Balkenkamp[1][2]
Koordinaten 52° 16′ 54″ N, 8° 30′ 51″ OKoordinaten: 52° 16′ 54″ N, 8° 30′ 51″ O
Topo-Karte 1:25.000 (TIM-online)
Limberg (Wiehengebirge) (Nordrhein-Westfalen)
Limberg (Wiehengebirge) (Nordrhein-Westfalen)
Typ Bergrücken
Gestein Tonstein etc.[A 3][2]
Alter des Gesteins Dogger, Malm[2]
Besonderheiten Burgruine auf dem Limberg, Feuerlöschteich Balkenkamp (Naturdenkmal), NSG Limberg und Offelter Berg
pd4
Vorlage:Infobox Berg/Wartung/TOPO-KARTE

Der Limberg ist ein Berg in der Egge, einem Nebenhöhenzug des Wiehengebirges südlich von Preußisch Oldendorf in Nordrhein-Westfalen.

Berg Limberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gipfel des Limbergs ist selbst unspektakulär, bietet keine Aussicht und nicht einmal ein Weg kreuzt ihn. Der Gipfelpunkt ist auf dem Bild durch den Hund markiert

Der Name „Limberg“ leitet sich wahrscheinlich von dem Begriff „liet“ (sanfter Hügel, Berg) ab, möglich ist aber auch ein Hinweis auf die Lindenbäume. Der Limberg ist etwa 190 Meter hoch und liegt etwas nördlich des Hauptkammes des Wiehengebirges und südwestlich von Bad Holzhausen. Ihm gegenüber liegt auf dem Hauptkamm der ebenfalls 190 m hohe Maschberg. Limberg und seine Ausläufer in westlicher Richtung sowie in Verbindung mit Maschberg und Nonnenstein, ebenfalls ein Berg auf dem Hauptkamm südwestlich des Limbergs, bilden das Eggetal.

Der weit überwiegende Teil seiner Flächen bildet zusammen mit denen des benachbarten Offelter Berges das Naturschutzgebiet Limberg und Offelter Berg, welches mit seiner Ausweisung im Jahr 1935 das älteste des Kreises Minden-Lübbecke und eines der ältesten in Westfalen ist.

Burg Limberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zwölf Meter hohe Bergfried wurde um 1989 restauriert und kann besichtigt werden. Ansonsten sind noch einige Wallanlagen und Mauerreste erhalten. Sehenswert ist auch die an der Burg stehende, 600 Jahre alte Gogerichtslinde, die vormals als Gerichtsort diente.

Schwedenschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Bodendenkmal ist eine Erdwallanlage rund 300 Meter nordwestlich der Burg erhalten.

Amt Limberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ravensbergischen Landesburg Limberg war die Verwaltung des Amtes Limberg untergebracht. Zur Amtsverwaltung ufm Limberge gehörten die Vogteien Bünde und Oldendorf. Auf dem Limberg verwaltete der Amtmann (Drost) das Amt, den Vogteien wiederum standen entsprechend jeweils ein Vogt vor. Die Vogtei Bünde bestand aus den Kirchspielen Bünde, Rödinghausen und Börninghausen. Die Vogtei Oldendorf bestand aus den Kirchspielen Oldendorf und Holzhausen. Wegen der Baufälligkeit der Burg wurde die Amtsstube bereits vor 1695 von der Burg Limberg in das Tal (Börninghausen Nr. 12) verlegt, die sogenannte „Vieseley“. Die Gerichtsbarkeit oblag dem Amtsherren; das Gefängnis verblieb auf der Burg. 1734 verfügt König Friedrich Wilhelm I. die Personalunion der Ämter Vlotho und Limberg. Seit 1795 wird das Amt von Bünde aus verwaltet. Das Amt Limberg hörte während der französischen Besatzung zwischen 1807 und 1813 auf zu existieren und wurde zur Mairie Holzhausen gezählt. Auch nach Ende der Franzosenzeit wurde das Amt nicht mehr rekonstituiert, sondern durch „moderne“ preußische Verwaltungskreise ersetzt. Die Limberg lag demzufolge im neugeschaffenen Kreis Rahden.

In der Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreiswappen des Kreises Lübbecke ab 1968

Der Limberg und die Burg darauf waren neben den gekreuzten Schlüsseln auf rotem Grund im zuletzt benutzten Wappen des 1973 aufgelösten Kreise Lübbecke abgebildet. Schlüssel und rotes Feld stehen dabei für die Teile des Kreises, die ehemals dem Fürstentum Minden zugehörig waren. Die Burg stand für die ehemals der Grafschaft Ravensberg zugehörigen Gebiete, die im Amt Limberg organisiert waren.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über den Berg verlaufen unter anderem der Sachsenweg, der Limberg-Nonnenstein-Weg und die Nordvariante des Wittekindswegs. Unweit des Gipfel verläuft der Eggetaler Panorama Rundwanderweg.[7]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands bzw. der begleitenden Geographischen Landesaufnahme werden die dem Hauptkamm des Wiehengebirges vorgelagerten Erhebungen auch als „Oldendorfer Berge“ bezeichnet.
  2. Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme wird die Erhebung konkret zur Einheit „532.1 Oldendorfer Berge“ der übergeordneten Haupteinheit532 Östliches Wiehengebirge“ gezählt. Übergeordnet ist die Haupteinheitengruppe53 Unteres Weserbergland“ (zur enger gefassten kulturräumlichen Region siehe Weserbergland). In der Systematik gemäß Bundesamt für Naturschutz zählt das „Untere Weserbergland“ wiederum zur GroßregionD36 Unteres Weserbergland und Oberes Weser-Leinebergland“ (landläufig auch genannt „Weser- und Weser-Leine-Bergland“ oder „Niedersächsisches Bergland“).
  3. Gemäß der geologischen Übersichtskarte des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen finden sich in den Schichten des oberen Juras (~ Malm) Tonsteine bis Kalksteine und Sandsteine (genauer: Kalk-, Mergel-, Ton- und Sandstein, lokal oolithisch und konglomeratisch, lokal Steinkohlen, Anhydrit, Gips und Steinsalz); in den Schichten des mittleren Juras (~ Dogger) Tonsteine bis Mergelsteine (genauer: Ton- und Tonmergelstein, lokal Schluff- und Sandstein, z. T. mit Toneisensteingeoden, untergeordnet Kalk- und Mergelstein, oolithisch).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Zeiller: Limburg. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Westphaliae (= Topographia Germaniae. Band 8). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1647, S. 86 (Volltext [Wikisource]).
  • Bernhard Brönner: Die Burg Limberg und ihre Geschichte in kurzem Abriß. Preußisch Oldendorf 1950.
  • Gustav Engel: Die Ravensbergischen Landesburgen. U. Helmichs Buchhandlung, Bielefeld 1934, ISBN 3-89534-093-6.
  • Gustav Engel: Landesburg und Landesherrschaft an Osning, Wiehen und Weser. Pfeffersche Buchhandlung, Bielefeld 1979, ISBN 3-88024-028-0.
  • Verein zur Erhaltung der Burgruine Limberg e. V. (Hrsg.): Die Burg Limberg – Mittelpunkt einer Region. Beiträge zur Geschichte und Gegenwart. Selbstverlag, Preußisch Oldendorf 2007, ISBN 978-3-00-022386-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Limberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. a b c d e f g GEOviewer, GEOportal.NRW, Geschäftsstelle IMA GDI.NRW, Bezirksregierung Köln (Hinweise)
  3. Sofie Meisel-Jahn: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden (= Institut für Landeskunde, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung [Hrsg.]: Geographische Landesaufnahme 1:200 000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, DNB 456722270 (50 S., insbes. Blatt 85, Karte 1:200 000 [abgerufen am 2. Februar 2022] → Übersicht über alle Blätter. Nummernschlüssel: 532 Östliches Wiehengebirge mit Untereinheiten 532.0 Bad Essener Höhen, 532.1 Oldendorfer Berge, 532.2 Lübbecker Eggen, 532.3 Bergkirchener Eggen).
  4. Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 6. Lieferung. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1959, DNB 451803167, S. 609–882.
  5. Axel Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem NATURA 2000 und die „FFH-Richtlinie“ der EU. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Natur und Landschaft. Band 69, Nr. 9, 1994, ISSN 0028-0615, S. 395–406.
  6. Vgl. auch Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2022 (mit Karte und Erläuterungen zur Karte).
  7. Waymarked Trails – Wanderwege. In: Waymarked Trails. Sarah Hoffmann (Lonvia), abgerufen am 27. Januar 2022.