Lina Atfah

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Foto einer Frau, die konzentriert nach unten blickt und in ein Mikrofon spricht. Man sieht ihren Oberkörper, sie trägt ein geblümtes Kleid und große rote Ohrringe, sowie eine bunte Kette..
Lina Atfah auf dem Poesiefestival Berlin 2023

Lina Atfah (arabisch لينة عطفة, DMG Līnā ʿAṭfa) ist eine 1989 in Salamiyah, Syrien, geborene und in Deutschland lebende Autorin, die vor allem für ihre zeitgenössische arabische Lyrik bekannt ist. Ihre in Deutschland entstandenen Werke zählen zur syrischen Exilliteratur.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atfah studierte arabische Literatur an der Universität Damaskus. Sie veröffentlichte nach ihrem Studium journalistische Texte in verschiedenen Zeitungen und Kulturmagazinen sowie einen Gedichtband mit dem Titel Am Rande der Rettung. In ihren Texten setzte Lina Atfah sich mit sozialen und politischen Themen auseinander.[1] Ihr wurde 2006 vorgeworfen, Gotteslästerung begangen und den Staat beleidigt zu haben. In der Folge wurde sie wiederholt von den syrischen Sicherheitsbehörden bedroht. 2014 wurde ihr die Erlaubnis auszureisen erteilt. Sie reiste zunächst in den Libanon, ließ sich dann aber in Deutschland nieder.[2]

2017 wurde Lina Atfah mit dem kleinen Hertha-Koenig-Preis ausgezeichnet.[3] Sie erhielt mehrere Arbeitsstipendien. So war sie etwa 2020 Stipendiatin auf Schloss Wiepersdorf und 2021 im Künstlerhaus Edenkoben.[1] 2020 wurde sie für ihren arabisch-deutschen Gedichtband Das Buch von der fehlenden Ankunft mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet.[4] In deutscher Übersetzung wurden Atfahs Gedichte in Anthologien veröffentlicht; es erschienen aber auch zwei Einzelbände mit Texten von ihr.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mareike Ilsemann sieht Lina Atfah in ihrer Rezension für den WDR als "unverblümte und freche Kommentatorin unserer Gegenwart" und bescheinigt ihr "bild- und ausdrucksstarke[n] Zeilen".[5] Auch Rebecca Nordin Mencke urteilt für TraLaLit, Atfah entfalte mit "zarten Tönen bis hin zu beißendem Spott" ein "bildstarkes Spektrum menschlichen Seins".[6]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Lina Atfah. In: Weiter Schreiben. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  2. Lina Atfah - 1 Buch - Perlentaucher. Abgerufen am 15. Juni 2023.
  3. H. Koenig Literaturpreis. In: Gut Böckel. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  4. Historie / LitProm. Abgerufen am 15. Juni 2023.
  5. "Lineal" aus: "Grabtuch aus Schmetterlingen" von Lina Atfah. 14. Oktober 2022, archiviert vom Original; abgerufen am 15. Juni 2023.
  6. Rebecca Nordin Mencke: Lina Atfah. In: TraLaLit. Abgerufen am 15. Juni 2023.