Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Liste der Baudenkmäler in Röthenbach an der Pegnitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der mittelfränkischen Stadt Röthenbach an der Pegnitz zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1] Diese Liste gibt den Fortschreibungsstand vom 18. Mai 2019 wieder und enthält 27 Baudenkmäler.

Ensembles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ensemble Arbeitersiedlung I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeitersiedlung I ist die etwas ältere und kleinere der von der Firma Conradty angelegten Siedlungen in Röthenbach an der Pegnitz. Diese waren notwendig geworden, da durch den Aufschwung der seit 1880 im Ort ansässigen Fabrik zahlreiche Arbeiter in das kleine Dorf strömten, für die und ihre Familien kein Wohnraum vorhanden war. Die Siedlung besteht aus kleinen, um 1900 errichteten, erdgeschossigen Doppelhäusern, deren Eingangsseite durch Zwerchhäuser betont ist, und zugehörigen Nebengebäuden. Die Häuser waren ursprünglich in Sichtziegelmauerwerk errichtet, wobei die sozial höherstehenden Bauten durch Gliederungselemente in Sandstein ausgezeichnet wurden; den Putz erhielten sie in den 1950er-Jahren. Dieser damals „modernen“ und weitverbreiteten Bauweise widerspricht der dörfliche Charakter der Siedlung, der durch die ehemaligen Gassen, die Vorgärten und die Bäume hervorgerufen wird. Charakteristisch ist also die Vereinigung von „dörflicher“ Ansiedlung von Arbeitern in einer gesunden und grünen Umgebung mit der hierzu in Kontrast stehenden bloßen Bedarfsdeckung in der Art einer großstädtischen Industriesiedlung. Die Siedlung ist somit im Zusammenhang einer wegweisenden Entwicklung zur Gartenstadt zu würdigen, auch wenn sie den damals bereits anerkannten Anforderungen an Wohnungsausstattung noch nicht voll gerecht wird. Aktennummer: E-5-74-152-1

Ensemble Arbeitersiedlung II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hierbei handelt es sich um die größere, um 1900–1910 errichtete Siedlung, die zudem mit wichtigen Gemeinschaftseinrichtungen ausgestattet war; so ist heute noch das ehemalige Betriebskrankenhaus erhalten, ehedem gab es auch einen Betsaal. Welche Rolle die Firma Conradty für das Wachsen und Blühen der späteren Stadt (seit 1953) Röthenbach an der Pegnitz spielte, dokumentieren die von den Firmengründern gestifteten Großbauten, das 1902 vom Architekten Hans Fourné errichtete Rathaus und die neugotische Pfarrkirche, 1909/11 von Heinrich Hauberrisser. Diese Bauten bestimmen das Ortsbild, und nicht zufällig ergeben sich auch von der Arbeitersiedlung einprägsame Blickbeziehungen, wodurch die Rolle der Firma augenscheinlich bleibt. Die Wohnbauten entsprechen teilweise dem Typus der ersten Siedlung, teilweise sind sie aber größer und zeigen stilistische Einflüsse eines mehrmalerischen Heimatstiles des frühen 20. Jahrhunderts. Trotzdem erhielten sie keine fortschrittlichere Ausstattung, sie zeigen dieselben kleinen Nebengebäude für Lagerung und sanitäre Bedürfnisse. Erst 1959 erhielt ein Teil der Häuser Anbauten für Toiletten. Auch diese Häuser besitzen Vorgärten, darüber hinaus wurde ein bepflanzter Platzbereich angelegt. An den Grenzen, vor allem an der Rückersdorfer Straße, befinden sich zwei Häuser für gehobenere Ansprüche, die das soziale Gefälle zur Arbeitersiedlung deutlich machen. Die Randbebauung an der Grünthalstraße besteht aus mehrgeschossigen Mehrfamilienhäusern. Die Siedlung hat durch Abbrüche zwischen Luitpoldplatz und Karlstraße Störungen erfahren, die durch neue Großbauten noch verstärkt werden. Aktennummer: E-5-74-152-2

Baudenkmäler nach Gemeindeteilen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Röthenbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Bahnhofstraße 1
(Standort)
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche Heilig Kreuz Neugotische gewölbte Hallenkirche mit Querschiff, Turm mit Spitzhelm, 1909–11 von Heinrich Hauberrisser; mit Ausstattung

Einfriedung: Pfeilergitterzaun, wohl um 1910

D-5-74-152-1 Evangelisch-lutherische Pfarrkirche Heilig Kreuz
weitere Bilder
Friedrichsplatz 4
(Standort)
Gasthaus Zweigeschossiger Satteldachbau, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss und Giebel Fachwerk, bezeichnet „1730“ D-5-74-152-2 Gasthaus
weitere Bilder
Friedrichsplatz 8
(Standort)
Wohnstallhaus Eingeschossiger Satteldachbau mit verputztem Fachwerkgiebel, 18. Jahrhundert D-5-74-152-3 Wohnstallhaus
weitere Bilder
Friedrichsplatz 21
(Standort)
Rathaus Repräsentativer, zweigeschossiger Sichtziegelbau mit Walmdach und Hausteingliederung, turmartiger Mittelrisalit mit Ecktürmchen und Dachreiter, späte Neurenaissance, von Hans Fourné, bezeichnet „1902“ D-5-74-152-5 Rathaus
weitere Bilder
Grünthalstraße 1
(Standort)
Sogenanntes Beamtenwohnhaus Dreigeschossiger Walmdachbau mit abwechslungsreich gestalteter Mauerwerkstechnik, Eckzwerchhaus mit Krüppelwalmdach und Fachwerk, von Hans Fourné, 1903; Teil des Ensembles Arbeitersiedlung II D-5-74-152-29 Sogenanntes Beamtenwohnhaus
weitere Bilder
Grünthalstraße 3
(Standort)
Sogenanntes Beamtenwohnhaus Dreigeschossiger Walmdachbau mit Krüppelwalmdachzwerchhaus mit Zierfachwerk, abwechslungsreich gestaltete Mauerwerkstechnik, von Hans Fourné, 1903; Teil des Ensembles Arbeitersiedlung II D-5-74-152-30 Sogenanntes Beamtenwohnhaus
weitere Bilder
Grünthalstraße 5
(Standort)
Sogenanntes Beamtenwohnhaus Dreigeschossiger Walmdachbau mit Eckzwerchhaus mit Krüppelwalmdach und Zierfachwerk, abwechslungsreich gestaltete Mauerwerkstechnik, von Hans Fourné, 1903; Teil des Ensembles Arbeitersiedlung II D-5-74-152-31 Sogenanntes Beamtenwohnhaus
weitere Bilder
Konrad-Zimmermann-Straße 2
(Standort)
Sogenanntes Beamtenwohnhaus Dreigeschossiger Eckbau mit Krüppelwalmdach und Eckzwerchhaus mit Zierfachwerk und Krüppelwalmdach, abwechslungsreich gestaltete Mauerwerkstechnik, von Hans Fourné, 1907; Teil des Ensembles Arbeitersiedlung II D-5-74-152-32 Sogenanntes Beamtenwohnhaus
weitere Bilder
Mühlgasse 1
(Standort)
Ehemaliges Arbeiterwohnhaus, heute Stadtmuseum Conradtyhaus Eingeschossiges Doppelhaus mit Satteldach und Zwerchhäusern, verputzter Ziegelbau, 1894 D-5-74-152-33 Ehemaliges Arbeiterwohnhaus, heute Stadtmuseum Conradtyhaus
weitere Bilder
Rückersdorfer Straße 10
(Standort)
Mehrfamilienhaus, sogenanntes Laubenganghaus Zweigeschossiger Walmdachbau mit Lisenengliederung und Zwerchhaus mit Krüppelwalmdach, rückwärtige Laubengangerschließung, nach Planung von Hans Fourné, um 1900/1910; Gruppe mit dem gleichartigen Haus Rückersdorfer Straße 12; repräsentative Randbebauung der Arbeitersiedlung II D-5-74-152-26 Mehrfamilienhaus, sogenanntes Laubenganghaus
weitere Bilder
Rückersdorfer Straße 12
(Standort)
Mehrfamilienhaus, sogenanntes Laubenganghaus Zweigeschossiger Walmdachbau mit Lisenengliederung und Zwerchhaus mit Krüppelwalmdach, rückwärtige Laubengangerschließung, nach Planung von Hans Fourné, um 1900/1910; Gruppe mit dem gleichartigen Haus Rückersdorfer Straße 10; repräsentative Randbebauung der Arbeitersiedlung II. D-5-74-152-27 Mehrfamilienhaus, sogenanntes Laubenganghaus
weitere Bilder
Schlossgasse 4; Reuterbauernhof 2
(Standort)
Ehemaliger Herrensitz Zweigeschossiger, massiver, fast quadratischer Satteldachbau, Treppenturm mit Kegeldach, Fassadengliederung, 1695, anschließendes Rückgebäude

Zugehörig eingeschossiges Taglöhnerhaus: erste Hälfte 18. Jahrhundert

Hofmauer mit Portal: Sandstein, spätes 17./frühes 18. Jahrhundert

D-5-74-152-8 Ehemaliger Herrensitz
weitere Bilder
Reuterbauernhof 2
(Standort)
Wohnhaus Eingeschossiger Steilsatteldachbau mit rückwärtigem Zwerchgiebel, 18. Jahrhundert D-5-74-152-17 BW

Haimendorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Am Wasserschloss 4
(Standort)
Schloss, Herrensitz Fürerschloss Dreigeschossiger, rechteckiger Sandsteinquaderbau, Satteldach mit Krüppelwalm, zwei eingebaute Ecktürme mit Spitzhelm, 1515 und 1564, bezeichnet „1565“; mit Ausstattung

Um das Schloss geführter Innenwall: mit Mauer, Graben und Außenwall

Treppenzugang zu ehemaliger Gartenterrasse

Nebengebäude mit Fachwerkobergeschoss, 1863 über älterem Kern; an Mauer gelehnt

D-5-74-152-28 Schloss, Herrensitz Fürerschloss
weitere Bilder
Am Wasserschloss 8; Nähe Am Wasserschloss
(Standort)
Voitenhaus Dem Schloss vorgelagerter zweigeschossiger Sandsteinquaderbau, 18. Jahrhundert

Anschließender ehemaliger Stallbau: Erdgeschoss Sandstein, Obergeschoss Fachwerk, bezeichnet „1881“

Gegenüber Scheune: Fachwerkbau, 18. Jahrhundert

Backofen: 18. Jahrhundert

Hofmauer mit Rundbogentor: 18. Jahrhundert, Zinnenbekrönung wohl 19. Jahrhundert

D-5-74-152-13 Voitenhaus
weitere Bilder
Friedrich-von-Fürer-Straße 10
(Standort)
Scheune Stattlicher Fachwerkbau auf Werksteinsockel, bezeichnet „1753“ D-5-74-152-11 BW
Friedrich-von-Fürer-Straße 17; Friedrich-von-Fürer-Straße 19; Nähe Friedrich-von-Fürer-Straße
(Standort)
Wohnstallhaus Eingeschossiger Sandsteinquaderbau mit Steilsatteldach, spätes 17./frühes 18. Jahrhundert

Scheune: eingeschossiger Fachwerkbau mit Steilsatteldach, 18. Jahrhundert

Nebengebäude: eingeschossiger, traufseitiger Massivbau mit Steilsatteldach und nördlichem Fachwerkgiebel, nach 1831

D-5-74-152-10 Wohnstallhaus
weitere Bilder
Friedrich-von-Fürer-Straße 20; Ziegelhüttenweg 1 a
(Standort)
Wohnstallhaus Eingeschossiger Sandsteinquaderbau mit Zwerchhaus, 19. Jahrhundert D-5-74-152-9 Wohnstallhaus
weitere Bilder
Nähe Am Wasserschloss
(Standort)
Torpfeiler Vier Torpfosten aus Sandstein, bezeichnet „1730“, an einem auf den Vorhof des Schlosses zuführenden Weg D-5-74-152-14 Torpfeiler
weitere Bilder

Himmelgarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Himmelgarten 1
(Standort)
Gutshof Zweiflügelanlage, zweigeschossige Satteldachbauten mit verputztem Sandsteinerdgeschoss und Fachwerkobergeschoss, im Kern wohl 17. Jahrhundert, erweitert 18. Jahrhundert

Verlängerungsbau: bezeichnet „1712“; mit Ausstattung

D-5-74-152-15 Gutshof
weitere Bilder
Himmelgarten 2
(Standort)
Wohnhaus Eingeschossiger traufseitiger Sandsteinquaderbau mit Steilsatteldach und breiter Fachwerkschleppgaube, 18. Jahrhundert

Scheune: Sandsteinbau mit Satteldach, 19. Jahrhundert

D-5-74-152-16 Wohnhaus
weitere Bilder

Moritzberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Moritzberg 1
(Standort)
Ehemaliges Bruderschaftshaus, jetzt Gasthaus Eingeschossiger langgestreckter Satteldachbau, teils Fachwerk, quergestellt zweigeschossiger Walmdachbau mit Fachwerkobergeschoss, 17./18. Jahrhundert D-5-74-152-19 Ehemaliges Bruderschaftshaus, jetzt Gasthaus
weitere Bilder
Moritzberg 2
(Standort)
Evangelisch-lutherische Kirche St. Moritz mittelalterliche Chorturmanlage, Langhaus mit Satteldach und Holz-Tonnenwölbung, massiver Rechteckturm mit Pyramidendach, errichtet 1419, Turm dendrochronologisch datiert 1475, Instandsetzungen 1590 und 1650, Erweiterung nach Westen 1707/08; mit Ausstattung D-5-74-152-20 Evangelisch-lutherische Kirche St. Moritz
weitere Bilder

Renzenhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Hartmann-Schedel-Straße 1; Glockengasse 1
(Standort)
Ehemaliger Herrensitz Turmartiger dreigeschossiger Bau mit Satteldach, bezeichnet „1784“, im Kern 16./17. Jahrhundert, reiches Portal

Zwei Nebengebäude: ein-/zweigeschossige Sandsteinquaderbauten, 17./18. Jahrhundert

D-5-74-152-21 Ehemaliger Herrensitz
weitere Bilder

Rockenbrunn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Rockenbrunn 1
(Standort)
Brunnenhof Zweiflügeliges Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Fachwerkobergeschoss umschlossen mit Hofmauer, von Balustrade bekrönt, an der Ostseite mit drei rundbogigen Arkadennischen

Brunnenhof: im Hof von Balustrade umgebenes Bassin, 17. Jahrhundert

D-5-74-152-24 Brunnenhof
weitere Bilder

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Baudenkmäler in Röthenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien