Mühlhof (Nürnberg)

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Kreisfreie Stadt Nürnberg
Koordinaten: 49° 23′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 49° 22′ 43″ N, 11° 1′ 20″ O
Höhe: 303–335 m ü. NHN
Eingemeindung: 1922
Postleitzahl: 90453
Vorwahl: 0911
Karte
Lage des statistischen Bezirks 55 Mühlhof in Nürnberg
Fabrikgebäude der Leonischen Drahtwerke

Mühlhof ist ein Stadtteil im Südwesten Nürnbergs und der Name der Gemarkung 3447. Zusammen mit Gerasmühle, Lohhof, Krottenbach und Holzheim bildet Mühlhof den statistischen Bezirk 55 (Krottenbach, Mühlhof).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Mühlhof ziehen sich die Bundesstraße 2 und die Rednitz. Nachbarorte sind Eibach, Reichelsdorf und Wolkersdorf. Im Süden ist der Ort mit Holzheim verbunden.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlhof wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortschaft entwickelte sich aus der zu Reichelsdorf gehörigen Mühle. Sie war als Reichslehen an die Waldstromer und später an die Pfinzing, Derrer und Furtenbach vergeben.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mühlhof 10 Anwesen (5 Gütlein, 3 Häuser, 1 Papierfabrik, 1 Mühle). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Grundherrschaft hatten das Waldamt Laurenzi und Zinsmeisteramt Nürnberg gemeinsam inne.[3] Es gab zu dieser Zeit 8 Untertansfamilien.[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Mühlhof 1808 dem Steuerdistrikt Reichelsdorf (II. Sektion) und der Ruralgemeinde Deutenbach zugeordnet. Zwei Anwesen unterstanden in der freiwilligen Gerichtsbarkeit von 1822 bis 1848 dem Patrimonialgericht Fischbach.[5] 1922 wurde Mühlhof nach Stein eingegliedert.[6]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt sechs Baudenkmäler:

  • Leonische Drahtwerke: Arbeiterhäuser, Fabrikgebäude, Direktionsgebäude, Arbeitersiedlung
  • Grenzstein

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900
Einwohner 131 125 431 201 222 175
Häuser[7] 11 10 21 23
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Dietersdorf) gepfarrt.[3] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession gehören zur Pfarrei Heilige Familie (Nürnberg).[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mühlhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mühlhof im BayernAtlas
  2. W. Fischer-Pache: Mühlhof, S. 704.
  3. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth. S. 141.
  4. Johann Bernhard Fischer: Mühlhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 308 (Digitalisat).
  5. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 237 = F. Eigler: Schwabach, S. 468f.
  6. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 19–20, S. 19 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1900 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 61 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 133 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1086, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1251, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1185 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1257 (Digitalisat).
  14. Pfarrverband Nürnberg Katzwang-Reichelsdorf. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 14. Juni 2023.