Mailheim

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Mailheim
Markt Ipsheim
Koordinaten: 49° 31′ N, 10° 29′ OKoordinaten: 49° 30′ 32″ N, 10° 29′ 28″ O
Höhe: 326 m ü. NHN
Einwohner: 34 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91472
Vorwahl: 09846

Mailheim (fränkisch: Mahla[2][3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Ipsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiler liegt am Mailheimer Graben, der mit dem Seegraben (rechts) zum Grundgraben zusammenfließt, der ein rechter Zufluss der Aisch ist. 0,4 km südöstlich erhebt sich Wachtelbuck (359 m ü. NHN), 0,5 km dahinter erhebt sich der Rote Berg (433 m ü. NHN), der als Weinberg genutzt wird. 1 km nordöstlich liegt das Flurgebiet Am Holzweg, 1 km südwestlich das Flurgebiet Graben.

Die Staatsstraße 2252 führt nach Lenkersheim zur Bundesstraße 470 (2,3 km südwestlich) bzw. am Haaghof vorbei nach Linden (7 km östlich). Die Kreisstraße NEA 17 führt nach Oberndorf zur B 470 (1,8 km nordwestlich).[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort hieß ursprünglich „ze der Awe“ (=zu der Aue). 1302 wurde der Ort im Personennamen Bvrchart von der Awe erstmals namentlich bezeugt. 1529 wurde der Ort „Mayhaim“ und „Mayla“ genannt, 1591 erstmals auch als „Mailheim“. Die Form „Mahla“ wurde aber bis 1735 bezeugt. Warum bzw. wie es zur Ortsnamensänderung kam, ist unklar.[6] Während des Dreißigjährigen Krieges lagen im Oktober 1621 Truppen von Peter Ernst II. von Mansfeld für einige Tage in Mailheim und Umgebung. Beim Wirt in Mailheim erbeuteten sie 300 Gulden.[7] Anfang des 18. Jahrhunderts gab es in Mailheim 5 Anwesen, von denen vier bayreuthisch und eines windsheimisch war.[8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mailheim sieben Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Lenkersheim aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Ipsheim. Grundherren waren das Kastenamt Ipsheim (1 Schafhof, 1 Hof, 1 Wirtshaus, 2 Güter, 1 Schmiede) und die Reichsstadt Windsheim (1 Hof).[9]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim. Im Jahre 1810 kam Mailheim an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Ipsheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Ipsheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Mailheim (anfänglich nach Weimersheim benannt), zu der Mäusberg und Weimersheim gehörten.[10][11] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Windsheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim.[12] Ab 1862 gehörte Mailheim zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seitdem ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,235 km².[13]

Am 1. Mai 1978 wurde Mailheim im Zuge der Gebietsreform nach Ipsheim eingemeindet.[14]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 3: Wohnstallhaus mit Scheune
  • Haus Nr. 7: Bauernhaus

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Mailheim

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 144 181 191 170 166 160 152 150 163 176 165 157 164 152 141 159 160 149 139 248 209 179 137 140
Häuser[15] 28 30 29 30 31 31 31 34 32
Quelle [16] [17] [18] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [18] [26] [18] [27] [18] [28] [18] [18] [18] [29] [18] [13] [30]

Ort Mailheim

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 64 86 79 60 67 62 63 73 52 49 34
Häuser[15] 9 10 10 10 11 12 11 9
Quelle [16] [17] [19] [21] [24] [26] [28] [29] [13] [30] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Ipsheim) gepfarrt.[9] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[13][31]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mailheim. In: ipsheim.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. Juli 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ipsheim.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  • Mailheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. September 2021.
  • Mailheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
  • Mailheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
  2. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 409.
  3. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 134. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „mālɒ“.
  4. Gemeinde Ipsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Juli 2023.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 134 ff.
  7. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 231 f. (Erstausgabe: 1950).
  8. Siehe Website ipsheim.de
  9. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 112.
  10. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 73 (Digitalisat).
  11. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 226.
  12. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 214.
  13. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
  15. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  16. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 57 (Digitalisat). Für die Gemeinde Mailheim zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Mäusberg (S. 56) und Weimersheim (S. 101).
  17. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 262 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 190 Einwohner.
  18. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  19. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  20. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 176 (Digitalisat).
  21. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1263, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 70 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 201 (Digitalisat).
  24. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1198 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 203 (Digitalisat).
  26. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
  27. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 203 (Digitalisat).
  28. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1309 (Digitalisat).
  29. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
  30. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
  31. Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.