Weimersheim (Ipsheim)

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Weimersheim
Markt Ipsheim
Koordinaten: 49° 30′ N, 10° 30′ OKoordinaten: 49° 30′ 5″ N, 10° 30′ 7″ O
Höhe: 351–371 m ü. NHN
Einwohner: 88 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91472
Vorwahl: 09846

Weimersheim (fränkisch: Waimascha[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Ipsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf befindet sich in Tallage und ist von allen Seiten außer der Westseite von Erhebungen umgeben. Östlich des Ortes entspringt Mailheimer Graben, der mit dem Seegraben (rechts) zum Grundgraben zusammenfließt, der ein rechter Zufluss der Aisch ist. Im Norden liegt der Rote Berg (433 m ü. NHN), der als Weinberg genutzt wird.[4] Im Süden grenzt der Lenkersheimer Gemeindewald an. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mailheim zur Staatsstraße 2252 (1,1 km nordwestlich).[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1342 wurde der Ort als „Weymersheim“ im Einkünfteverzeichnis des Gumbertstiftes zu Ansbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet „zu dem Heim des Winimār“.[6] Anfang des 18. Jahrhunderts gab es in Weimersheim 16 Untertansfamilien, davon „13 bayreuthische, einen windsheimischen und zwei adelig Untertanen“.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weimersheim 18 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Lenkersheim aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Ipsheim inne. Grundherren waren das Kastenamt Ipsheim (11 Güter, 1 Gütlein, 3 Häuser, 1 Ziegelei), das brandenburg-ansbachische Vogtamt Jochsberg-Flachslanden (1 Sölde) und das Rittergut Obernzenn-Aberdar (1 Gut).[8]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Weimersheim dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Ipsheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Ipsheim zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es nach Mailheim umgemeindet. Die freiwillige Gerichtsbarkeit über ein Anwesen hatte jedoch bis 1848 das Patrimonialgericht Obernzenn-Aberdar.[9] Am 1. Mai 1978 wurde Weimersheim im Zuge der Gebietsreform in den Markt Ipsheim eingegliedert.

Der Weinbau ist der Haupterwerbszweig des Dorfes. Beim Roten Berg gibt es eine 10,4 Hektar große Anbaufläche mit 50.000 Rebstöcken der Sorte Müller-Thurgau.[7]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 4: zweigeschossiges vierzoniges Wohnstallhaus mit gemauertem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss; im Giebel Reliefinschrift „Erbaut von M. Nicol 1861.“[10]
  • Haus Nr. 5: zweigeschossiges fünfzoniges ehemaliges Wohnstallhaus von 1835 mit massivem Erdgeschoss; Türe und Fensterrahmen in Haustein, durchgehende Fensterbank, Obergeschoss in Fachwerk, Walmdach; auf der straßenseitigen Haustafel bezeichnet: „Erbaut von Georg Wolfgang Nickol 1835“, Stallteil ausgebaut[10]
  • Haus Nr. 8: Fachwerkwohnstallhaus
  • Haus Nr. 10: Erdgeschossiges vierzoniges Fachwerkwohnstallhaus des 18. Jahrhunderts mit aufgestocktem Stuhl, das mit Fledermausgauben besetzte abgewalmte Dach ist in das Hauptdach eingeschiftet.[10]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 75 86 80 83 100 96 94 130 82 90 88
Häuser[11] 18 19 19 20 19 21 20 19
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Ipsheim) gepfarrt.[22] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[20][23]

Wanderwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führen die Fernwanderwege Aurach-Weg und Bocksbeutelweg.

Ein Panorama von Weimersheim von Norden

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weimersheim. In: ipsheim.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. Juli 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ipsheim.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  • Weimersheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 5. Februar 2023.
  • Weimersheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
  • Weimersheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 221. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „waimɘšɒ“.
  3. Gemeinde Ipsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Juli 2023.
  4. Die Weinlage Roter Berg
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 221 f.
  7. a b Siehe Website ipsheim.de
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 139. Dort fälschlicherweise 19 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 214.
  10. a b c H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S 216. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 101 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 262 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1263, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1198 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1309 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
  22. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 139.
  23. Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.