Manubach

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Wappen Deutschlandkarte
Manubach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Manubach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 2′ N, 7° 46′ OKoordinaten: 50° 2′ N, 7° 46′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Rhein-Nahe
Höhe: 160 m ü. NHN
Fläche: 7,67 km2
Einwohner: 301 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55413
Vorwahl: 06743
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 036
Adresse der Verbandsverwaltung: Koblenzer Straße 18
55411 Bingen am Rhein
Website: www.manubach.de
Ortsbürgermeister: Hans-Günter Seckler
Lage der Ortsgemeinde Manubach im Landkreis Mainz-Bingen
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Karte
Im ehemaligen evangelischen Pfarrhaus wohnte und wirkte einst der Pfarrer und Schriftsteller W. O. von Horn
Fachwerkhäuser im Ortskern

Manubach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bingen am Rhein hat.

Seit 2003 ist Manubach Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weinort Manubach liegt in einem Seitental des Mittelrheins zwischen Koblenz und Bingen am Rhein.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Steeg, Bacharach und Oberdiebach gehörte Manubach zum „Viertälergebiet“, welches bereits im 10. Jahrhundert im Besitz des Erzbistums Köln war. Der Ort wurde 1190 in einer Urkunde des Klosters Ravengiersburg erstmals genannt.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Manubach zum kurpfälzischen Oberamt Bacharach. Im Jahr 1776 zählte der Ort 96 Wohnhäuser.[2]

Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt, 1798 wurde das Gebiet in den französischen Staat integriert. Unter der französischen Verwaltung gehörte Manubach bis 1814 zum Kanton Bacharach im Arrondissement Simmern, das dem Rhein-Mosel-Departement zugeordnet war. Nach dem Pariser Frieden (1814) wurde die Region der Gemeinschaftlichen Landes-Administrations-Kommission mit Sitz in Kreuznach unterstellt, die unter der Verwaltung von Österreich und Bayern stand. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Beschlüsse wurde 1815 das Rhein-Mosel-Departement, damit auch Manubach, dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung kam Manubach mit der Bürgermeisterei Bacharach 1816 zum Kreis Sankt Goar im Regierungsbezirk Koblenz, der von 1822 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zur Rheinprovinz gehörte. Seit 1946 gehört die Gemeinde zu Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Manubach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]

Jahr Einwohner
1815 424
1835 590
1871 618
1905 622
1939 519
1950 535
Jahr Einwohner
1961 462
1970 425
1987 348
1997 383
2005 351
2022 301

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Manubach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Hans-Günter Seckler. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 trat er als einziger Bewerber an und wurde mit einem Stimmenanteil von 82,72 % gewählt. Damit wurde er Nachfolger von Karl-Richard Mades, der nach zehn Jahren im Amt nicht mehr angetreten war.[5]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am ehemaligen Pfarrhaus befindet sich eine Gedenktafel an W. O. von Horn
  • Das W. O. von Horn-Archiv mit Erstausgaben seiner Werke und zeitgenössischen Dingen steht nach Anmeldung über die Gemeinde der Öffentlichkeit zur Verfügung

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende August findet regelmäßig die Kirmes statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weinberge sind an den Südhängen lokalisiert und stellen ein Zeugnis großer Weinbautradition des Ortes im Weinbaugebiet Mittelrhein dar. Die Geschichte einzelner Weingüter lässt sich bis Mitte des 18. Jahrhunderts nachverfolgen. Im Jahr 1960 existierten noch 94 Weinbaubetriebe in Manubach, die Traubenproduktion betrieben – heute sind nur noch wenige Weingüter und der Winzerverein Loreley Bacharach als Winzergenossenschaft aktiv. Die Neugründung eines Weingutes im Jahr 2001 knüpft an die alte Weinbautradition neu an. Durch das Tal fließt der Gailsbach, der im Oberlauf Gunzenbach heißt, zum Rhein hinab. Auf der gegenüberliegenden Seite, an den Nordhängen, befinden sich Obstwiesen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesautobahn 61 wird nach ca. 10 km an der Anschlussstelle Rheinböllen erreicht. Ein Bürgerbus mit dem Namen „Vierthäler“ besteht seit dem 22. Januar 2013 und soll vor allem älteren Menschen bei der Alltagsmobilität helfen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. O. von Horn (1798–1867), eigentlich Friedrich Wilhelm Philipp Oertel, war ein deutscher Schriftsteller. Er lebte von 1812 bis 1835 in Manubach und war von 1820 bis 1835 dort Pfarrer.
  • Fritz Kutscher (1907–1988), in Manubach geborener Geologe und Paläontologe

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manubach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 220.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen Abgerufen am 29. Juli 2019
  5. Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Rhein-Nahe, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile. Abgerufen am 28. September 2019.