Maria Frisé

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Maria Frisé (* 1. Januar 1926 als Maria von Loesch in Breslau; † 31. Juli 2022[1]) war eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maria Frisé war die Tochter eines schlesischen Großgrundbesitzers; ihre Mutter entstammte der gräflichen Familie der Zedlitz und Trützschler. Ihr Onkel war Erich von Manstein, Feldmarschall im Zweiten Weltkrieg.[2] Maria Frisé verbrachte Kindheit und Jugend auf dem elterlichen Gut in Lorzendorf (Niederschlesien).

Nachdem sie 1944 die Reifeprüfung abgelegt hatte, heiratete sie am 18. Januar 1945 ihren Cousin Hans-Conrad Stahlberg; noch am selben Tag floh die Familie vor der heranrückenden Roten Armee. Die Nachkriegszeit verbrachte Maria Frisé mit ihrer Familie in Hamburg und Schleswig-Holstein. Nachdem ihre erste Ehe, aus der die drei Söhne Hubertus, Jürgen und Constantin Stahlberg hervorgingen, gescheitert war, heiratete sie 1957 den Journalisten Adolf Frisé.

Maria Frisé begann nun, journalistische Beiträge für Zeitungen und den Rundfunk zu liefern. Ab 1968 gehörte sie der Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an. Von 1968 bis 1991 verantwortete sie im Feuilleton der FAZ die Tiefdruckbeilage „Bilder und Zeiten“. Noch im letzten Jahr ihres Lebens schrieb sie sieben Artikel für die FAZ und war damit die mit Abstand älteste aktive Mitarbeiterin der Zeitung.[3]

Maria Frisés journalistisches Werk umfasst vorwiegend Feuilletons und Rezensionen. Daneben verfasste sie Erzählungen, Essays, autobiografische Schriften und Gedichte. Sie war Mitglied des deutschen PEN-Zentrums.

Sie lebte in Bad Homburg vor der Höhe.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maria Frisé wurde 1991 mit der Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistinnenbundes ausgezeichnet, 1994 erhielt sie die Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis, 1996 den Sonderpreis des Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sylvia Strasser, Vita Spieß: Meine drei Leben – Maria Frisé erinnert sich. Paolo-Film, 2021.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rainer Hank: Feministin unter Machos: Maria Frisé (1926–2022). In: ders.: Die Pionierinnen. Wie Journalistinnen nach 1945 unseren Blick auf die Welt veränderten. Penguin, München 2023, ISBN 978-3-328-60305-4, S. 233–250.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andreas Platthaus: Drei Leben auf einmal. In: FAZ.net. 31. Juli 2022, abgerufen am 1. August 2022.
  2. Walter Hinck: Vernunft ist ansteckend. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 31. Januar 2005, archiviert vom Original am 24. Januar 2022;.
  3. Andreas Platthaus: Zum Tod von Maria Frisé: Drei Leben auf einmal. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 1. August 2022]).