Marjorie Perloff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marjorie Perloff (geboren am 28. September 1931 in Wien als Gabriele Mintz; gestorben am 24. März 2024 in Los Angeles) war eine österreichisch-amerikanische Literaturwissenschaftlerin. Am 10. Juni 2021 wurde Marjorie Perloff die österreichische Staatsbürgerschaft wiederverliehen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gabriele Mintz war die Tochter des Juristen Maximilian Mintz und der Ökonomin Ilse Mintz. Ihr Großvater Richard Schüller war ein österreichischer hoher Beamter im Außenministerium und Gesandter beim Völkerbund, der 1938 vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung aus Europa in die USA fliehen musste. Auch ihren Eltern gelang 1938 die Flucht aus Österreich, und die Familie zog nach Riverdale, Bronx. Ihr Bruder Walter Mintz (1929–2004) wurde Investmentbanker.

Gabriele Mintz nahm als Jugendliche den Vornamen Marjorie an und besuchte von 1949 bis 1952 das Oberlin College und das Barnard College. Sie heiratete 1954 den Kardiologen Joseph Perloff (1924–2014)[1], sie hatten zwei Kinder.

Perloff graduierte 1956 an der Catholic University of America in Washington, D.C. Nach Unterbrechungen durch die Kinderaufzucht wurde sie dort mit einer Dissertation über W. B. Yeats im Jahr 1965 promoviert. Perloff lehrte von 1966 bis 1971 an der Catholic University und erhielt dann eine Anglistikprofessur an der University of Maryland, College Park (1971–1976). Weitere Professuren waren von 1976 bis 1986 an der University of Southern California und die folgenden Jahre bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2001 an der Stanford University. Als Emerita kehrte sie an die University of Southern California zurück, um dort zu lehren. Sie wurde 1997 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.

Perloff arbeitete zunächst zu den Werken der Schriftsteller Yeats, Robert Lowell und Frank O’Hara. Der Schwerpunkt ihrer literaturwissenschaftlichen Arbeit verschob sich dann zur gegenwärtigen literarischen Avantgarde (experimentelle Lyrik, Konzeptkunst). Ihre Essays und Literaturkritiken erschienen unter anderem in Times Literary Supplement (TLS) und The Washington Post.

Marjorie Perloff starb am 24. März 2024 im Alter von 92 Jahren zuhause in Pacific Palisades, Los Angeles.[2]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brigitta Keintzel, Ilse Korotin (Hrsg.): Wissenschafterinnen in und aus Österreich : Leben – Werk – Wirken. Wien : Böhlau, 2002, ISBN 3-205-99467-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joseph Perloff, bei Jüdisches Museum Hohenems
  2. Marjorie Perloff, Leading Scholar of Avant-Garde Poetry, Dies at 92. In: The New York Times. Abgerufen am 27. März 2024.
  3. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  4. Für alle: Hohe Auszeichnung für Marjorie Perloff am Portal der ÖAW vom 14. Juni 2021, abgerufen am 16. Juni 2021.
  5. Marjorie Perloff is recipient of highest Austrian honours – Wittgenstein Initiative. 2. Juli 2021, abgerufen am 13. April 2024 (britisches Englisch).
  6. Ehrendoktorat für Marjorie Perloff. In: Universität Innsbruck. 27. April 2016, abgerufen am 14. Juli 2023.
  7. Marjorie Perloff. Abgerufen am 13. April 2024 (amerikanisches Englisch).