Michael Pappert

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Basketballspieler
Basketballspieler
Michael Pappert
Spielerinformationen
Geburtstag 15. August 1957
Geburtsort Hamburg, Deutschland
Größe 200 cm
Position Small Forward
College University of Redlands
Vereine als Aktiver
1970–1976 Deutschland DJK Frankenberg Aachen
1976–1977 Deutschland SSV Hagen
1977–1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Redlands
1979–1985 Deutschland BSC Saturn Köln
1985–1989 Deutschland Bayer Leverkusen
Nationalmannschaft
1977–1988 BR Deutschland 169 Spiele
Vereine als Trainer
1994 Deutschland Oldenburger TB

Michael Pappert (* 15. August 1957 in Hamburg) ist ein ehemaliger deutscher Basketballnationalspieler. Er war lange Zeit Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, unter anderem bei den Olympischen Sommerspielen 1984.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Pappert wurde in seinem Aachener Gymnasium für den Basketballsport entdeckt. Bis zum Abitur spielte er bei der DJK Frankenberg, dann wechselte er in die Basketball-Bundesliga zum SSV Hagen, die Hagener belegten am Ende dieser Saison den vierten Rang der Tabelle. Danach spielte er zwei Jahre in den Vereinigten Staaten an der University of Redlands. In dieser Zeit verbesserte er den Rekord der Redlands-Hochschulmannschaft in geblockten Würfen. Seine Bestmarke hatte 20 Jahre lang Bestand.[2] Die Übungseinheiten in den Vereinigten Staaten, die Pappert als „knüppelhart, aber abwechslungsreich und gut dosiert“ bezeichnete, brachten ihn voran. Er legte während seines USA-Aufenthalts erheblich an Muskelmasse zu.[3]

Nach seiner Rückkehr aus den USA im Jahr 1979 studierte er Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln.[4] 1981 und 1982 gewann Pappert mit dem BSC Saturn Köln die Deutsche Basketballmeisterschaft. In den Jahren 1980, 1981 und 1983 gelang der Sieg im DBB-Pokalwettbewerb. In Köln trug er den Spitznamen „Die Wade“.[3] 1985 wechselte Pappert zum TuS 04 Bayer Leverkusen. Gleich in seiner ersten Saison gewann Leverkusen das Double aus Pokal und Meisterschaft. 1987 folgte ein weiterer Pokalsieg. In vier Leverkusener Jahren kam er in 112 Bundesliga-Spielen zum Einsatz (10,5 Punkte/Spiel).[5] 1989 beendete Pappert seine Bundesligakarriere, nachdem die Leverkusener sowohl im Meisterschaftsfinale als auch im Pokalfinale gegen Steiner Bayreuth verloren hatten. Während seiner Laufbahn erzielte er in der Bundesliga insgesamt 4633 Punkte.[6] Später war Pappert noch einmal kurze Zeit beim Oldenburger TB in der Zweiten Bundesliga aktiv, für die er auch als Trainer tätig war. Als solcher wurde er im November 1994 entlassen[7] und durch Ralph Ogden ersetzt, blieb aber als Spieler bei der Mannschaft.[8]

Nach der Basketballkarriere wurde Pappert Lehrer an einer Schule in Bad Godesberg sowie Fitnesstrainer. Er spielte gelegentlich für Seniorenmannschaften des Oldenburger TB[8] und der DJK Köln-Nord. Mit Köln wurde er unter anderem deutscher Meister in der Wettkampfklasse Ü55.[9]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1977 spielte Pappert in der Nationalmannschaft und absolvierte insgesamt 169 Länderspiele. Höhepunkt der internationalen Karriere war die Teilnahme als Mannschaftskapitän an den Olympischen Spielen 1984. Pappert wirkte in acht Spielen mit, erzielte 58 Punkte und belegte am Ende mit der deutschen Mannschaft den achten Rang.[10] Außerdem nahm Pappert drei Mal an FIBA Europameisterschaftsendrunden teil: 1981 belegte er mit der Nationalmannschaft Rang zehn, 1983 Rang acht und 1987 Rang sechs. Bei der EM 1981 in der Tschechoslowakei war er mit 18,5 Punkten je Begegnung bester Korbjäger der bundesdeutschen Mannschaft[11] und zwei Jahre später bei der EM in Frankreich zweitbester Punktesammler (14,9/Spiel) der BRD-Mannschaft hinter Detlef Schrempf.[12] 1988 verabschiedete sich Pappert bei einem Turnier in Brasilien aus der Nationalmannschaft des DBB.

2014 wurde er mit der deutschen Ü55-Nationalmannschaft Europameister.[13]

Spielweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Pappert war in seiner Zeit, über einen Zeitraum von länger als zehn Jahren, einer der wichtigsten Spieler des DBB. Der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Basketball Bundes, Manfred Ströher, nannte ihn „eine der bedeutendsten Persönlichkeiten, die der deutsche Basketball erlebt hat“. Pappert machten körperbetontes Vorgehen und Sprungkraft bei gleichzeitiger eleganter Spielweise aus.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nationales Olympisches Komitee für Deutschland: Los Angeles 1984. Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt am Main 1984.
  • Dino Reisner: 40 Jahre Basketball-Bundesliga. Sutton-Verlag Erfurt 2006 ISBN 978-3-86680-014-4 (Kurzporträt, S. 107).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Pappert im Munzinger-Archiv, abgerufen am 20. Dezember 2012 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Career Records. Abgerufen am 31. Juli 2016.
  3. a b c Jan Finken: Der Männersportler. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 84, 85.
  4. Homepage der Deutschen Sporthochschule Köln: Bekannte Studierende und Alumni der Deutschen Sporthochschule Köln
  5. Alle Riesen vom Rhein auf einen Blick. In: leverkusen.com. Abgerufen am 8. April 2022.
  6. Die 200 besten Korbjäger der Bundesliga seit 1975. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 212.
  7. "Die Wochenschau", Sportbild vom 23. November 1994, S. 39.
  8. a b Playoffs: Zwei Herzen in einer Brust. Abgerufen am 31. Juli 2016.
  9. DM Ü55-Herren 2019: DJK Köln-Nord verteidigt den Titel in Berlin-Lichterfelde « Deutscher Basketball Bund. Abgerufen am 25. September 2020.
  10. Michael Pappert profile, Olympic Games : Tournament for Men 1984. FIBA.COM, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Juli 2016; abgerufen am 31. Juli 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fiba.com
  11. Michael Pappert profile, European Championship for Men 1981. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. September 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.fiba.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. Michael Pappert profile, European Championship for Men 1983. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. September 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.fiba.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. Senioren-Basketball-EM: Medaillenflut für das deutsche Team! «. Deutscher Basketball Bund, abgerufen am 31. Juli 2016.