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Morinda

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Morinda

Nonibaum (Morinda citrifolia), Frucht, Blüten und Blätter

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Gattung: Morinda
Wissenschaftlicher Name
Morinda
L.

Morinda sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Sie ist in den Tropen bis Subtropen fast weltweit verbreitet.

Die bekannteste Art der Gattung ist der Nonibaum (Morinda citrifolia), aus dessen Frucht, Noni, ein als Gesundheitsprodukt aufwendig vermarkteter, bezüglich seiner angeblich gesundheitsfördernden Wirkung jedoch heftig umstrittener Saft („Noni-Saft“) gewonnen wird.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration des Nonibaum (Morinda citrifolia)

Morinda-Arten sind verholzende Pflanzen: Bäume, Sträucher oder Lianen. Die gestielten, meist gegenständigen Laubblätter sind mittelgroß bis sehr groß, einfach und oft ledrig. Nebenblätter sind vorhanden.

Es werden einfache oder zusammengesetzte, oft doldige Blütenstände gebildet. Die duftenden Blüten sind zwittrig oder funktional männlich und drei- bis siebenzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter bleiben lange erhalten. Die Kronblätter sind weiß, cremefarben, gelb oder purpurfarben. Es ist nur ein Staubblattkreis aus vier bis sieben Staubblättern vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Es wird eine Steinfrucht gebildet. Die Samen sind geflügelt.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Morinda wurde vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné – im Zuge der Erstveröffentlichung der Arten Morinda citrifolia und Morinda umbellata – in seinem 1753 erschienenen Werk Species Plantarum auf Seite 176 aufgestellt. Es gibt seit 2011 nur noch fünf Synonyme für Morinda L.: Appunettia R.D.Good, Belicea Lundell, Belicia Lundell, Rojoc Adans., Sarcopygme Setch. & Christoph.[1]

Morinda-Arten sind in den Tropen bis Subtropen Asiens, Afrikas, Australiens und der Neuen Welt weitverbreitet. Die größte Artenvielfalt weisen Borneo, Neuguinea, Nordaustralien und Neukaledonien auf. In China kommen 27 Arten vor, 18 davon nur dort.[2]

Die Gattung Morinda gehört zur Tribus Morindeae in der Unterfamilie Rubioideae innerhalb der Familie Rubiaceae[3].

Die Gattung Morinda s. l. hat bis 2011 80 bis 130 Arten enthalten. Zahlreiche Arten wurden 2011 durch Sylvain G. Razafimandimbison und Birgitta Bremer in Nomenclatural changes and taxonomic notes in the tribe Morindeae (Rubiaceae) in Adansonia, Séries 3, 33, S. 288 in die Gattung Gynochthodes Blume gestellt. Es sind seit 2011 nur noch etwa 43 Arten in der Gattung Morinda s. str. Die Gattung Gynochthodes s. l. enthält seit 2011 93 Arten.[4]

Blütenstände mit Blütenknospen und einer offenen Blüte des Nonibaum (Morinda citrifolia)
Habitus des Nonibaum (Morinda citrifolia)
Zweig mit Laubblättern und Blütenstand von Morinda coreia
Zweige mit Laubblättern und unreifen Früchten von Morinda geminata
Morinda geminata
Blütenstand von Morinda panamensis
Morinda pubescens
Zweig mit Laubblättern und unreifen Früchten von Morinda royoc

In der Gattung Morinda s. str. sind seit 2011 nur noch 43 Arten enthalten:[1][4]

Seit 2011 nicht mehr in die Gattung Morinda[4] sondern in die Gattung Gynochthodes Blume werden gestellt:[1]

Ethnobotanik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bekannteste Art ist der Nonibaum (Morinda citrifolia), die zweitwichtigste Heilpflanze Hawaiis, die insbesondere Anthrachinone als wirksamen Bestandteil enthält.[5]

Die afrikanische Morinda-Art Morinda lucida wird ebenfalls naturheilkundlich auch gegen Malaria eingesetzt. Wirksam scheinen dabei die enthaltenen Iridoid-Glykoside zu sein.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db Morinda. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 3. November 2018..
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Tao Chen, Charlotte M. Taylor: Morinda, S. 220 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of China Editorial Committee: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 19 – Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 28. Februar 2011. ISBN 978-1-935641-04-9.
  3. Morinda im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. Oktober 2017.
  4. a b c Sylvain G. Razafimandimbison, Birgitta Bremer in Nomenclatural changes and taxonomic notes in the tribe Morindeae (Rubiaceae). In: Adansonia, Séries 3, 33, Dezember 2011, S. 288. doi:10.5252/a2011n2a13
  5. H. Khurana, M. Junkrut, T. Punjanon: Analgesic activity and genotoxicity of Morinda citrifolia. In: Thai J. Pharmacol., Volume 25, Nr. 1, 2003, S. 86.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Morinda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien