Mosche Altschuler

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Mosche Altschuler (russisch Мойше Альтшулер / Transliteration: Moische Altschuler; wiss. Transliteration Mojše Al'tšuler; geboren 1887 in Bobr (Бобр), Belarus, Russisches Kaiserreich; gestorben 1969 in der Sowjetunion) war ein sowjetischer Journalist, Linguist, Schriftsteller und Übersetzer. Er schrieb auf Jiddisch und Russisch. Er war Mitglied des Herausgeberkollegiums des Schwarzbuchs[1] über den Holocaust und die Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war Rabbiner. Mosche Altschuler war seit 1919 Mitglied der Kommunistischen Partei Russlands. Er war einer der Professoren der Kommunistischen Universität der nationalen Minderheiten des Westens (KUNMS) in Moskau, wo von 1921 bis zum Ende des Jahres 1930 das Personal aus der Sowjetunion und aus kommunistischen Parteien einer Reihe anderer Länder schulte.

Er gilt als die bekannte Figur der Jewsekzija[2], d. h. der jüdischen Sektion der kommunistischen Partei. In den Jahren 1931–1935 war er Chefredakteur der jiddischen Zeitschrift Der Apikoires („Der Epikuräer“, d. h. Gottlose) und Junge Garde („Die Junge Garde“). Er war Mitglied der Redaktionsleitung von Der Emes. Im Jahr 1931 gehörte er zur Redaktion der Tribune. Er war eine aktive Figur in der antireligiösen Propaganda. Zu diesem Thema veröffentlichte er mehrere Bücher, inklusive ein spezielles jiddischsprachiges Antireligiöses Lehrbuch (Antireligyezer lernbukh),[3] zu dem Semjon Dimantstein das Vorwort schrieb.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Vgl. die Literaturangaben in: Anna Shternshis: Soviet and Kosher: Jewish Popular Culture in the Soviet Union, 1923-1939 (Online-Teilansicht)).

  • Gekasherte neshomes (vegn kheyder) (Gekoscherte Seelen) (Kharkov: Central Committee of the Communist Youth Association in Ukraine, 1922)
  • Hagode far gloyber un apikorsim (Haggada für Gläubige und Apostaten) (Moskau 1927)
  • Antireligyezer lernbukh (Antireligiöses Lehrbuch) (Moskve: Tsentraler felker-farlag fun F.S.S.R.[4] 1929)
  • Vi azoy darf men firn antireligyeze propaganda (Wie man anti-religiöse Propaganda durchführt) (Moscow: Tsentr Publ., 1929)
  • Komsomolishe hagode (Kommunistische-Jugend-Haggada) (Kharkov, 1930?)
  • Shabes, yomtev un roshkhoydesh (Sabbat, Festtag und Monatsanfang) (Moskau: Emes, 1947)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Schwarzbuch über die verbrecherische Massenvernichtung der Juden durch die faschistischen deutschen Eroberer in den zeitweilig okkupierten Gebieten der Sowjetunion und in den faschistischen Vernichtungslagern Polens während des Krieges 1941–1945. Ilja Ehrenburg, Wassili Grossman (Hrsg.). Deutsche Übersetzung der vollständigen Fassung, herausgegeben von Arno Lustiger: Rowohlt, Reinbek 1994. ISBN 3-498-01655-5.
  2. russ. Евсекция; wiss. Evsekcija
  3. vgl. Verband der kämpfenden Gottlosen [E.M. Jaroslawski / Kamphausen / Penner / Finger / Friesen]: Antireligioeses Lehrbuch fuers Dorf. Zentral-Völker-Verlag, Moskau, 1931 (Buchhandelslink)
  4. Moskau. Zentraler Verlag der Völker der SSSR / Zentral-Verlag der Völker des Bundes der Sozialistischen Räte-Republiken / Zentral-Völker-Verlag des Bundes der SRR / usw.