Musikjahr 1578

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Weitere Ereignisse

Dieser Artikel behandelt das Musikjahr 1578.

Musikjahr 1578
Titelseite des 1578 in Madrid erschienenen Einzeldrucks Obras de música para tecla, arpa y vihuela (deutsch: Musikwerke für Tasteninstrumente, Harfe und Vihuela). Es handelt sich um eine posthum von seinem Sohn Hernando veröffentlichte Sammlung der Werke des spanischen Komponisten und Organisten Antonio de Cabezón.

Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heiliges Römisches Reich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofkapelle von Rudolf II.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl Luython, der seit 1566 Chorknabe in der Hofkapelle von Kaiser Maximilian II. war und nach Eintreten des Stimmbruchs offenbar bis 1575 zu einem Studienaufenthalt in Italien weilte, wirkt nach seiner Rückkehr nach Wien wieder in der Hofkapelle und wird ab dem 18. Mai 1576 als „Cammer musicus“ mit einem Monatsgehalt von zehn Gulden in den dortigen Akten geführt.
  • Jakob Regnart, der seit 1568 für eine etwa zweijährige Studienreise in Italien weilte, ist seit 1. November 1570 Präzeptor (Musiklehrer) der Kapellknaben der Hofkapelle. 1578 werden in Nürnberg seine Kurtzweilige teutsche Lieder zu drei Stimmen als Der erste Theyl Schöner Kurtzweiliger Teutscher Lieder zu drei Stimmen neu aufgelegt.
  • Philippe de Monte ist seit 1568 als Nachfolger von Jacobus Vaet Kapellmeister der Hofkapelle Maximilians II. in Wien. Nach dem Tod von Maximilian II. am 12. Oktober 1576 hatte ihm sein Nachfolger Rudolf II. die Position eines Kanonikus an der Kathedrale von Cambrai zuerkannt. Danach ersuchte Philippe de Monte seinen Dienstherrn darum, sich in den Ruhestand nach Cambrai zurückziehen zu dürfen, was Rudolf II. jedoch ablehnte. In einem Brief von 1578 an Orlando di Lasso beklagt sich der Komponist darüber, dass der Kaiser auf sein Abschiedsgesuch mit Spott reagiert habe und es ihm verwehrt habe, in den Ruhestand zu gehen und in der Nähe seiner Familie zu leben. 1578 veröffentlicht er sein Il settimo libro delli madrigali zu fünf Stimmen.

Bayerischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hohe Schule und Collegium Georgianum in Ingolstadt (1571)
Herzogtum Bayern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Gregor Aichinger, der 1577 im Knabenalter nach München gegangen war und Schüler von Orlando di Lasso wurde, studiert ab 1578 an der Universität Ingolstadt. Dort tritt er in Kontakt mit seinem Studienkollegen Jakob Fugger, dem späteren Fürstbischof von Konstanz. Aichinger erhält durch diese Begegnung, Kontakte zu weiteren Mitgliedern der Familie Fugger, denen er später zahlreiche seiner Werke widmen wird.
  • Franciscus Florius hat seit Herbst 1556 in München an der Hofkapelle von Herzog Albrecht V. eine Anstellung als Hofbassist. Neben seiner Tätigkeit als Sänger ist Florius, zusammen mit dem Hofkopisten Johannes Pollet, auch als Notenkopist eingesetzt. Nach dem Ausscheiden Pollets 1571 ist er zum Hauptkopisten aufgestiegen; diese Stellung hat er bis zu seinem Tod 1588 inne.
  • Johannes de Fossa ist seit dem letzten Vierteljahr 1559 Vizekapellmeister der Münchner Hofkapelle. In den vorhandenen Dokumenten wird Fossa allerdings weiterhin nur als Tenorist bezeichnet. Seit 1571 hat er die Aufsicht über die Chorknaben der Kapelle und hat ihnen in seinem Haus Kost und Unterkunft zu geben.
  • Giovanni Gabrieli ist in den Jahren 1575 bis 1579 Schüler von Orlando di Lasso.
  • Vincenzo Galilei, der Anfang der 1570er Jahre nach Florenz übersiedelte und sich ganz der Musik widmete, ist 1578/1579 in München am Hof von Albrecht V. Sein Sohn Michelangelo ist dort Hofmusiker.
  • Antonius Gosswin ist seit 1570 ein Angestellter der Hofkapelle von Wilhelm von Bayern und seit seiner Rückkehr 1576 vom Reichstag in Regensburg Organist an der Kirche St. Peter.
  • Gioseffo Guami, der sich zwischen 1550 und 1560 in Venedig aufgehalten haben und dort Schüler von Adrian Willaert und Annibale Padovano gewesen sein soll, wirkt seit 1568 in München, wo er zum Hoforganisten berufen wird. Guami wirkt hier bis etwa 1579.
  • Orlando di Lasso ist seit 1563 Kapellmeister der Münchner Hofkapelle. Zu Orlandos Aufgaben gehören u. a. Reisen durch Europa zur Anwerbung neuer Musiker, die Unterrichtung der Chorknaben, die teilweise sogar in seiner Familie leben, Proben mit den Musikern und die Komposition zahlreicher neuer Werke.

Burgundischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St.-Rombouts-Kathedrale in Mecheln mit dem Denkmal Margaretes von Österreich
Markgrafschaft Antwerpen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Herrlichkeit Mechelen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Herrschaft Utrecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Joannes Tollius, der als Jan van Tol, wahrscheinlich als jüngster Sohn einer wohlhabenden Familie mit acht Kindern in Amersfoort geboren wurde, wird schon in recht jungen Jahren als Leiter der Musik und Kapellmeister an der Liebfrauenkirche seiner Heimatstadt benannt. Als sich die Stadt Amersfoort im Jahr 1578 der calvinistischen Reformation anschließt, verliert er seine Stellung und wendet sich nach Italien.
Herzogtum Limburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grafschaft Flandern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • George de La Hèle, der seit 1572 als Chorleiter an der Kirche St. Rombaut in Mecheln gewirkt hatte, ist in dieser Funktion seit 1574 an die Kathedrale von Tournai tätig. Das bedeutendste Werk von George de La Hèle sind seine acht Messen, die unter dem Sammelnamen Octo missae 1578 in Antwerpen gedruckt werden.
  • Andreas Pevernage, der vom 17. Oktober 1563 bis 1577 Kapellmeister an der Kirche Notre-Dame in Courtrai war und 1564 zusätzlich eine Pfründe an Sankt Willibrordus in Hulst erhalten hatte, wechselt 1578 an die Kirche St. Jakob in Brügge, weil Courtrai kurzzeitig unter die Herrschaft der Calvinisten gerät. Zwischen 1578 und 1585 wird die Arbeit Pevernages aber auch in Brügge immer wieder durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Konfessionen beeinträchtigt. 1578 veröffentlicht er in Douai seine Cantiones aliquot sacrae zu sechs bis acht Stimmen.
  • Laurent de Vos, der seit 1566 Musikdirektor und verantwortlicher Leiter der Chorknaben an der Kathedrale Cambrai war, ist seit 1570 wahrscheinlich Countertenor an der St.-Donatus-Kirche in Brügge und von August 1577 bis September 1578 Chorleiter an St. Martin in Ypern.
Oude Kerk in Amsterdam, an der Sweelinck über 40 Jahre Orgel spielte
Grafschaft Holland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Jan Pieterszoon Sweelinck, der älteste Sohn des Organisten Pieter Swibbertszoon und seiner Frau Elske Jansdochter Sweeling, lebt in Amsterdam und wirkt nach Aussage von Sweelincks Schüler und Freund Cornelis Plemp seit dem Jahr 1577 als Organist an der Oude Kerk. Nach Johann Mattheson ist er „schon in der Jugend, wegen seiner netten Fingerführung auf der Orgel, und überaus artigen Manier zu spielen, sonderlich berühmt“.[1] Im Zuge der Reformation kommt es 1578 zur Alteratie von Amsterdam. Das Regent, die städtische Verwaltung, wechselt vom katholischen zum calvinistischen Bekenntnis. Im selben Jahr verfügt die nationale Synode ein Verbot von Bildern, Orgeln und polyphoner Musik während der Gottesdienste zugunsten des einstimmigen, unbegleiteten Psalmengesangs.[2][3] Da die Orgeln aber Eigentum der Stadt sind und Sweelinck von der städtischen Verwaltung angestellt ist, behält er sein Amt weiterhin inne und spielt täglich mindestens eine Stunde auf den beiden Orgeln der Oude Kerk.[4] Umstritten ist, ob Sweelinck, der katholisch erzogen wurde, während der Alteratie zum protestantischen Glauben wechselte. Er schafft sowohl Musik über katholische wie auch evangelische Melodien und pflegt Freundschaften mit Menschen beider Konfessionen.[5]

Fränkischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altstadt von Ansbach mit Blick auf Häuserreihe an der Reitbahn, St. Gumbertus, Hofkanzlei und St. Johannis
Markgraftum Brandenburg-Ansbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Teodoro Riccio, der nach seiner Ausbildung als Kirchenmusiker als Kapellmeister der Kirche Santa Nazaro in seiner Heimatstadt Brescia tätig war, erhält 1575 den Ruf zur Übernahme der Stelle des Hofkapellmeisters in Ansbach. Bereits 1578 wird Georg Friedrich I. dann vom polnischen König Stephan Báthory, dem damaligen Lehnsherrn Preußens, mit dem Herzogtum belehnt.[6] In diesem Jahr folgt Riccius seinem Dienstherrn nach Königsberg.
Reichsstadt Nürnberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Leonhard Lechner, der bis zirka 1570 als Sängerknabe am bayerischen Hof zu Landshut angestellt war, hält sich spätestens seit 1575 in Nürnberg auf. Hier hat er bis 1584 das untergeordnete Amt eines „Schulgehilfen“ an der St.-Lorenz-Schule inne. Sein Nürnberger Wirken ist durchaus von Anerkennung und Erfolgen begleitet; auch bieten ihm die 1568, 1571 und 1577 gegründeten privaten Zirkel musikliebender Nürnberger Patrizier (Sodalicium musicum) ein finanziell wie künstlerisch lohnendes Betätigungsfeld. 1578/79 wird sein Sohn Gabriel (1578/79–1611) geboren. Lechner veröffentlicht in diesem Jahr in Nürnberg seine Sanctissimae Virginis Mariae canticum, quod vulgo magnificat inscribitur, secundum octo vulgares tonos zu vier Stimmen. Ferner bearbeitet er die 1576 bis 1579 in Nürnberg gedruckte Liedersammlung seines Zeitgenossen Jakob Regnart.

Kurrheinischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurpfalz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Bartholomäus Agricola, der seine musikalische Ausbildung in seiner Heimatstadt Amberg erhalten hat, wo der Komponist Mathias Gastritz als Organist an St. Martin wirkt, ist – wie in den Kirchenratsprotokollen vom 31. Dezember 1577 vermerkt – neben elf weiteren Schülern zum Examen für den Übertritt von der städtischen lutherischen Lateinschule in das kurfürstliche calvinistisch geprägte Pädagogium nicht erschienen und hat seine Heimatstadt verlassen. Möglicherweise sind die konfessionellen Streitigkeiten der Grund dafür, dass Agricola auf die Vorteile verzichtet, die die Ausbildung im angesehenen Pädagogium mit sich gebracht hätte. Agricolas früheste bekannte Kompositionen stehen in einem Karlsruher Chorbuch von 1575 bis 1585.
  • Mathias Gastritz, der am 22. Dezember 1561 zum Organisten der Stadt Amberg bestellt wurde, wirkt fast 30 Jahre lang in den Diensten der Stadt.

Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aachener Dom
Reichsstadt Aachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Johannes Mangon, der nachweislich von 1572 bis 1577 Leiter des Aachener Domchores war, ist wahrscheinlich 1578 verstorben. Dies wird angenommen, da sein Name in den Rechnungslisten des Aachener Domkapitels ab 1579 nicht mehr aufgeführt ist. In Aachen grassierte damals eine massive Pestepidemie, der tausende von Bürgern zum Opfer gefallen sind. Mangan wird wahrscheinlich zusammen mit diesen in einem der angelegten Massengräber in der Nähe des heutigen Münsterplatzes beigesetzt.
Vereinigte Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niedersächsischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelblatt der mecklenburgischen Scheffer-Ordnung von 1578. Die Sackpfeife gehört seit dem Mittelalter, neben Schäferschippe und Krummstab, zu den geläufigen Attributen des Schäferberufes.
Erzstift Magdeburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Sethus Calvisius, der seit 1569 die Schule in Frankenhausen besucht hatte, geht seit 1572 in Magdeburg zur Schule. Hier erbettelt und erwirbt er sich im Kirchendienst die finanziellen Mittel, um ab 1579 ein Studium aufnehmen zu können.
  • Leonhart Schröter, der von 1561 bis 1576 als Stadtkantor in Saalfeld gewirkt hatte, ist seit 1576 Kantor an der Altstädter Lateinschule in Magdeburg, wo er bis zu seiner Emeritierung 1595 verbleibt.
Kupferstich der Martinikirche in Braunschweig mit drittem Turm und Dachreiter (1776)
Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Herzogtum Mecklenburg-Schwerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obersächsischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürstentum Anhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen (Thüringen)
Kurfürstentum Sachsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mark Brandenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreichischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Innsbrucker Hofburg (2006)
Erzherzogtum Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Blasius Amon ist seit ca. 1568 Sängerknabe an die Hofkapelle von Erzherzog Ferdinand II. in Innsbruck. Er erhält unter den Kapellmeistern Wilhelm Bruneau (tätig von 1564 bis 1584) und Alexander Utendal (tätig von 1564 bis 1581) eine gründliche musikalische Ausbildung, die er auf Studienreisen vervollkommnet. Vor allem sein Aufenthalt in Venedig von 1574 bis 1577 hinterlässt in seinem Schaffen Spuren. Er bringt nicht nur die dort üblichen Modulationen, sondern auch die venezianische Doppelchörigkeit in seine Heimat mit.
  • Simone Gatto, der seit 1568 am Hof in München als Posaunist wirkte, setzt seine berufliche Laufbahn seit 1572 in Graz fort. In der dortigen Hofmusikkapelle wirkt er zunächst als Bläser.
  • Lambert de Sayve, der seit dem 1. Februar 1569 das Amt eines Singmeisters an der Abtei Melk hatte, wirkt seit 1577 in der Grazer Hofkapelle von Erzherzog Karl. In der Hofkapelle ist seine Funktion beschrieben als „Capeln-Singer-Knaben-Preceptor“.
  • Alexander Utendal, der seit 1564 Alt-Sänger in der Kapelle von Erzherzog Ferdinand II. war, ist hier seit Ende 1572 Kapellknaben-Praezeptor und damit Vizekapellmeister.
Gefürstete Grafschaft Görz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Giorgio Mainerio, der zuvor in Udine gewirkt hatte, wird 1578 zum Maestro di cappella an der S. Chiesa d'Aquilegia in Aquileia ernannt. Mainerio veröffentlicht 1578 eine Sammlung von Tänzen unter dem Originaltitel Il primo libro de balli accomodati per cantar et sonar d’ogni sorte de instromenti di Giorgio Mainerio Parmeggiano Maestro di Capella della S. Chiesa d’Aquilegia, die von Angelo Gardano in Venedig gedruckt werden.

Schwäbischer Reichskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürststift Kempten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Jacobus de Kerle, der bis 1574 in Augsburg als Domorganist tätig war und am 14. Juli 1574 um seine Entlassung aus dem Organistenamt gebeten hatte, ist wahrscheinlich im Fürststift Kempten tätig. Er widmet Fürstabt Eberhard von Stain in Kempten eine Komposition, und zusätzlich hat ihn der Abt des Klosters Weingarten mit einem Empfehlungsschreiben befürwortet. Es ist nicht überliefert, ob die Aktion erfolgreich war; für eine Kemptener Tätigkeit spricht aber, dass er erst am 28. März 1579 in das Cambraier Kapitel aufgenommen wird.
Herzogtum Württemberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ludwig Daser ist seit 1572 und bis zu seinem Ableben 1589 Kapellmeister der Hofkapelle Stuttgart. 1578 komponiert und veröffentlicht er seine Patrocinium musices, eine vierstimmige Passion, deren Text eine Zusammenstellung aller vier Evangelien zugrunde liegt.
  • Balduin Hoyoul, der im Jahr 1561 im Alter von etwa 13 Jahren als Diskant-Sänger in den Chor der Stuttgarter Hofkapelle unter Ludwig Dasers Leitung eingetreten war und 1564/65 für zwei Jahre als Schüler zu Orlando di Lasso nach München geschickt wurde, wirkt nach seiner Rückkehr wieder als Altist und Komponist der Stuttgarter Hofkapelle.
  • Simon Lohet ist seit dem 14. September 1571 Organist der württembergischen Hofkapelle in Stuttgart. Es ist auch Lohets Aufgabe, die Instrumente der Hofkapelle zu verwalten. Neben seinem Amt als Hoforganist wirkt Lohet als Lehrer eines größeren Schülerkreises. Zu diesem gehört auch sein Sohn Ludwig Lohet (1577–1617), der später ebenfalls Komponist wird.
Fuggerscher Stadtpalast in Augsburg (2018)
Hohenzollern-Sigmaringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reichsstadt Augsburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reichsstadt Dinkelsbühl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht eingekreiste zum Heiligen Römischen Reich zugehörige Territorien und Stände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Eidgenossenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Samuel Mareschall, der sich für die Jahre 1576 und 1577 an der Universität Basel zum Studium eingeschrieben hatte, ist seit 1577 als Nachfolger von Gregor Meyer Organist am Basler Münster; im gleichen Jahr wurde Mareschall an der Universität zum professor musices berufen. Zusätzlich bekommt er eine Anstellung als Musiklehrer am Gymnasium am Münsterplatz und am Collegium Alumnorum. Es gehört auch zu seinen Aufgaben, wöchentlich mit den Schülern des Gymnasiums und den Alumnen Übungsstunden („musices exercitia“) für den Kirchengesang am Münster abzuhalten. 1578 veröffentlicht er 2 Kanons zu vier bis fünf Stimmen.
Herzogtum Mantua[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ippolito Baccusi ist ab etwa 1576 bis 1589 als Kapellmeister am Dom zu Mantua tätig.
  • Girolamo Cavazzoni ist Organist in der Hofkirche Santa Barbara des Palazzo Ducale in Mantua, wo er bis 1577 wirkte. Nach 1577 ist er verstorben.
  • Giovanni Giacomo Gastoldi, der in Mantua als Chorknabe an der Basilika Santa Barbara seine musikalische Ausbildung erhielt, Theologie studierte und seit 1572 Subdiakon war, ist seit 1574 Diakon und seit 1575 Priester. Gastoldi erhält Pfründe, damit verbunden ist die Verpflichtung, den Chorknaben Gesangsunterricht zu geben. Als Mitglied der Kapelle beteiligt er sich an der Komposition des vom Herzog Guglielmo Gonzaga (der sich auch selber als Komponist betätigt) gewünschten Repertoires.
  • Giaches de Wert, der von 1563 bis 1565 den Dienst eines Kapellmeisters für die kaiserlichen Gouverneure in Mailand versehen hatte, wirkt spätestens seit September 1565 als Kapellmeister an der neu gebauten Basilika Santa Barbara in Mantua, der Hofkirche der Gonzaga-Herzöge, nachdem er dorthin für das erste Barbara-Fest am 4. Dezember 1564 eine neue von ihm komponierte Messe geschickt hatte. In dieser Stellung bleibt er bis zu seinem Tod. Er ist auch als prefectus musicorum für die weltliche Musik am Hof von Herzog Guglielmo Gonzaga in Mantua zuständig.
Die Kathedrale San Giorgio in Ferrara (2005)
Herzogtum Modena und Reggio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Bernardino Bertolotti wird Hofmusiker der Familie Este in Ferrara. „Er war als Instrumentalist am Hof von Ferrara von Dezember 1578 bis zu dessen Auflösung Anfang 1598 angestellt.“[7]
  • Girolamo Diruta ist seit 1574 Mitglied des Minoritenklosters in Correggio. Er erhält seine musikalische Ausbildung zum Organisten von Batista Capuani.
  • Luzzasco Luzzaschi, der seit Mai 1561 Organist und seit 1564 herzoglicher Hoforganist am Hof des Herzogs Alfonso II. d’Este war, ist seit 1574 – als Nachfolger Afonso della Violas (auch dalla Viola genannt) – Leiter der Instrumentalmusik des Herzogs von Ferrara. Seit 1572 bekleidet er zusätzlich das Organistenamt am Ferrareser Dom.
  • Tiburtio Massaino, der seit 1571 maestro di cappella von Santa Maria del Popolo in Rom war, wirkt 1578 in Modena und veröffentlicht in diesem Jahr seine Missae liber primus zu fünf und sechs Stimmen.
Herzogtum Toskana[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Königreich Böhmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königreich England und Irland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St David’s Cathedral in St Davids

Chapel Royal von Elisabeth I.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Bull, der 1573 Kapellknabe an der Hereford Cathedral war, ist wahrscheinlich schon seit 1574 Mitglied der Children of the Chapel Royal, wo der Organist John Blitheman sein Lehrer wird.
  • William Byrd ist seit 1570 „Gentleman of the Chapel Royal“ und übt zusammen mit Thomas Tallis das Organistenamt aus.
  • Alfonso Ferrabosco der Ältere, der 1562 vermutlich mit seinem Onkel das erste Mal nach England kam und von Königin Elisabeth I. angestellt wurde, verlässt 1578 England endgültig und kehrt nicht mehr dorthin zurück.
  • William Mundy, der 1543 Mitglied im Chor von Westminster Abbey wurde und später für verschiedene Kirchengemeinden arbeitete, ist seit 1563 Mitglied der Chapel Royal, an der er bis zu seinem Tode 1591 verbleibt.
  • Thomas Tallis, der 1543 zum „Gentleman of the Chapel Royal“ in London ernannt wurde, bekleidet dieses Amt in den folgenden vierzig Jahren.

Cambridge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

London[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Philips bekommt seine erste musikalische Ausbildung 1572 bis 1578 als Chorknabe an der St. Paul's Cathedral in London unter Sebastian Westcott († 1582). Er lebt bis zu Westcotts Tod 1582 in dessen Haus.

St Davids[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Tomkins, Mitglied einer namhaften englischen Musikerfamilie, wird vermutlich im Jahre 1578 Chorknabe der St. Davids Cathedral.

Königreich Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chapelle Royale von Heinrich III.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kathedrale Notre-Dame in Evreux

Évreux[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Guillaume Costeley, der nach seiner Ausbildung von 1560(?) bis 1570 Hoforganist am Hof von Karl IX. war, wirkt danach bis zu seinem Ableben 1606 in Évreux als Komponist und ist dort Mitglied der Bruderschaft Sainte Cécile.

Paris[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Italienische Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzogtum Urbino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leonard Meldert, der bis zum Tod des Herzogs Guidobaldo II. della Rovere in Urbino 1574 an dessen Hof aktiv war, ist anschließend mit großer Wahrscheinlichkeit in Ravenna in die privaten Dienste von Giulio Feltrio della Rovere, Kardinal von Urbino und Erzbischof von Ravenna getreten. Ihm widmet der Komponist 1578 sein Primo libro di madrigali a 5 voci. Ab 1578 ist Meldert nach Aussage des Musikforschers F. Piperno wieder in Urbino aktiv, und zwar als Kapellmeister der dortigen Kathedrale; im gleichen Jahr vertont er als Erster das Gedicht Tirsi morir volea von Giovanni Battista Guarini, das danach von vielen anderen Madrigal-Komponisten in Musik gesetzt wird.
Basilica di San Petronio in Bologna

Kirchenstaat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Emilio de’ Cavalieri wurde in Rom als Sohn einer aristokratischen und musikalischen Familie geboren. Vermutlich erhielt er dort den ersten musikalischen Unterricht und wirkt dort als Organist und Musikdirektor von 1578 bis 1584.
  • Ghinolfo Dattari erhält ab Februar 1555 in Bologna eine Anstellung als Sänger in der Kapelle von San Petronio, die er 62 Jahre lang, bis zu seinem Tode ausübt.
  • Giovanni de Macque, der in jungen Jahren an der Hofkapelle in Wien als Sängerknabe ausgebildet wurde und ab 1563 seine Ausbildung am Wiener Jesuitenkolleg fortgesetzt hatte, wirkt in Rom.
  • Giovanni Maria Nanino, der im Sommer 1575 das Amt des Kapellmeisters von San Luigi dei Francesi angetreten hatte, wirkt seit dem 28. Oktober 1577 – nach bestandener Aufnahmeprüfung – als Tenor im Chor der renommierten päpstlichen Kapelle, der Cappella Pontificia. In der Kapelle, die vor allem in der Cappella Sistina auftritt, bleibt er bis zu seinem Tod 1607 tätig. Neben seinen Verpflichtungen als Sänger liefert er auch eigene Kompositionen (eine von der Kapelle erwünschte Fähigkeit) und übernimmt verschiedene administrative Ämter.
  • Giovanni Pierluigi da Palestrina, der seit 1565 musikalischer Leiter und Lehrer des Seminario Romano, einer Ausbildungsstätte des Priesternachwuchses war, übt diese Stelle – nachdem Giovanni Animuccia Ende März 1571 verstorben war – seitdem zum zweiten Mal aus. Palestrina ist auch für die Arciconfraternita della Santissima Trinità dei Pellegrini e Convalescenti aktiv, eine damalige römische Frömmigkeitsbewegung, für die er 1576 und 1578 musikalische Beiträge liefert. Den Auftrag zur Reform der Choralgesänge (Graduale Romanum), den der Komponist und der Sänger Annibale Zoilo (1537–1592) von Papst Gregor XIII. (1572–1585) in einem Erlass vom 15. Oktober 1577 erhalten hatten, schließen beide schon 1578 ab. Allerdings ist diese Fassung nie gedruckt worden, weil insbesondere dem spanischen König Philipp II. die sprachlich-musikalischen Eingriffe in die Choräle zu weit gingen, woraufhin der Papst den Auftrag 1578 wieder zurückzieht. Eine engere Beziehung unterhält Palestrina mit dem Hof der Gonzaga in Mantua. Herzog Guglielmo Gonzaga, der einen gegenreformatorischen Mittelpunkt in Italien anstrebt und dafür in Mantua die Schlosskirche Basilika Palatina di Santa Barbara gebaut hat, hat bei Palestrina zehn Choralmessen auf der Basis einer speziell in Mantua gepflegten liturgischen Tradition bestellt. Die erste vierstimmige Alternatim-Messe erhielt er am 2. Februar 1568, die restlichen neun fünfstimmigen zwischen November 1578 und April 1579.
  • Paolo Quagliati, der nach seiner musikalischen Ausbildung 1574 nach Rom gezogen ist, wirkt hier als Organist in verschiedenen Kirchen.
  • Simone Verovio lebt spätestens seit 1575 in Rom.
  • Tomás Luis de Victoria, der in Rom das Collegium Germanicum – das Priesterseminar der Jesuiten – absolviert hatte, hat seit 1571 als moderator musicae die Leitung der Kapelle des Collegiums in der Nachfolge von Giovanni Pierluigi da Palestrina.
Chiesa di Sant’Angelo a Nilo in Neapel

Königreich Neapel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Republik Venedig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Costanzo Antegnati, der am besten bekannte Spross der verzweigten italienischen Orgelbauerfamilie Antegnati, bekommt seine musikalische Ausbildung bei Girolamo Cavazzoni und ist seit dem Jahr 1570 Orgelbau-Mitarbeiter seines Vaters Graziadio Antegnati des Älteren (1525–1590) in Brescia. 1578 veröffentlicht er in Venedig bei Angelo Gardano sein Libro 1. Missarum, 6 et 8 vocum.
  • Giovanni Matteo Asola wirkt von 1577 bis 1591 in Treviso, Vicenza und in Verona als Kapellmeister.
  • Giovanni Bassano, der zuerst 1576 als Instrumentalmusiker an San Marco in Venedig in Erscheinung trat, erwirbt sich dort schnell einen Ruf als einer der besten Instrumentalisten in Venedig.
  • Giovanni Cavaccio, der in seiner Jugend Sänger an der Münchener Hofkapelle gewesen sein soll und sich danach vermutlich in Venedig und Rom aufgehalten hat, wirkt seit 1576 als Sänger in Bergamo.
  • Giovanni Croce wirkt seit 1565 als Chorknabe und Sänger am Markusdom in Venedig.
  • Baldissera Donato ist seit 1550 als Sänger – zunächst an San Marco in Venedig – aktiv und wirkt auch in der Ausbildung der Sänger.
  • Paolo Ferrarese ist in Venedig tätig. 1578 veröffentlicht er seine Psalmi omnes qui ad vesperas.
  • Andrea Gabrieli ist wahrscheinlich seit Jahresanfang 1566 als Organist an San Marco tätig, einer herausragenden Position in der Musikwelt Italiens, in der er bis zu seinem Lebensende bleiben wird. An San Marco entwickelt er, gefördert durch die einzigartige Akustik des Doms, seinen originalen Kompositionsstil der zeremoniellen Mehrchörigkeit und des konzertanten Stils, der später von seinem Neffen Giovanni Gabrieli weiter entwickelt wird.
  • Florentio Maschera, der seine erste Anstellung als Organist im Kloster Santo Spirito in Isola vor Venedig erhielt, ist seit 22. August 1557 Organist an der Kathedrale von Brescia.
  • Claudio Merulo ist seit dem Jahr 1566 als Nachfolger von Annibale Padovano als erster Organist am Markusdom in Venedig tätig. Neben dieser offiziellen Tätigkeit tritt er regelmäßig in den Palazzi venezianischer Adliger auf, z. B. in der Ca' Zantani, die auch von Parabosco, Padovano und anderen Virtuosen frequentiert wird. 1578 erscheint das zweite Buch seiner Mottetti a 5 (Sacrae Cantiones).
  • Giovanni Battista Mosto, der 1568 eine Anstellung als Zinkenist und Posaunist in der Münchener Hofkapelle unter Orlando di Lasso hatte, lebt seit 1569 wieder in Udine, gehört seit 1570 zu den Stadtpfeifern und hat seit 1573 den Auftrag, die Stadtkapelle neu zu ordnen und den Chorknaben der Kathedrale das Spielen der verschiedenen Instrumente beizubringen. Er studiert bei Claudio Merulo, dem er 1578 seine erste Madrigalsammlung Il primo fiore della ghirlanda musicale widmet.
  • Ludovico Zacconi, der dem Augustinerorden beigetreten war, wo er 1575 zum Priester geweiht wurde, hat im Jahre 1577 Studien an der Kirche des hl. Stephanus in Venedig aufgenommen und wird später von Andrea Gabrieli als Schüler angenommen.
  • Gioseffo Zarlino, der bei Adrian Willaert in Venedig studiert hat, ist seit 1565 – in der Nachfolge von Cypriano de Rore – Kapellmeister am Markusdom in Venedig. Er hat diese Stelle bis zu seinem Ableben 1590 inne.

Königreich Polen und Großfürstentum Litauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Posener Dom

Hofkapelle von Stephan Báthory[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Krzysztof Klabon, der seit 1565 Lautenist der königlichen Hofkapelle in Krakau war, ist von 1576 bis 1601, mit einer kurzzeitigen Unterbrechung durch den Italiener Luca Marenzio 1596, Direktor der königlichen Kapelle.

Posen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sandomierz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mikołaj Gomółka, der als königlicher Fistulator (hervorragende Instrumentalist des Königs) Mitglied der Hofkapelle von König Sigismund II. August von Polen war, hat 1563 den Hof verlassen und ist die folgenden 15 Jahre in seiner Geburtsstadt Sandomierz in einigen außermusikalischen Bereichen tätig. Im Jahr 1578 findet er einen mächtigen Protektor in der Person des Bischofs Piotr Myszkowski, einem herausragenden Humanisten und Mäzen der Künstler und Schriftsteller.

Königreich Portugal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofkapelle von Sebastian I. / Heinrich I.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • António Carreira ist seit der Thronbesteigung des 14-jährigen Königs Dom Sebastiaõ 1568, Kapellmeister und Magisterio in Lissabon. Es ist nicht genau bekannt, aber wahrscheinlich, dass es zu dieser Zeit mindestens zwei Kapellen gibt, eine für den König und eine für Dona Catarina bzw. für Dom Henrique, denn es gibt zwischen 1562 und 1580 neben Carreira noch einen zweiten Kapellmeister: den Flamen Rinaldo del Mel. Nach dem tragischen Verschwinden des Königs Dom Sebastiaõ 1578 nach der Schlacht von Alcácer-Quibir bleibt Carreira auch unter der Regierung von Heinrich I. Kapellmeister der Königlichen Kapelle in Lissabon.
  • Miguel de Fuenllana dient von 1574 bis 1578 als Kammermusiker bei König Sebastian I. von Portugal mit dem beachtlich hohen Jahresgehalt von 100.000 Maravedís.
  • Rinaldo del Mel, der in Mechelen lebte und seit dem 3. März 1562 Mitglied der Singschule der Kathedrale Saint-Rombaud war, hat seine Heimat verlassen und wirkt vermutlich seit 1572 am königlichen Hof in Lissabon als maestro unter König Sebastian I. und König Heinrich I.

Königreich Spanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofkapelle von Philipp II.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Philippe Rogier, der seine erste musikalische Ausbildung an der Kathedrale seiner Geburtsstadt Arras erhalten hatte, ist 1572 mit Gérard de Turnhout – seit 1571 Kapellmeister der capilla flamenca des spanischen Königs Philipp II. – und anderen jugendlichen Sopranisten nach Madrid gereist und wurde am dortigen Königshof eingeführt. In Madrid kann er in den folgenden Jahren als jugendlicher Sänger seine musikalische Ausbildung vervollständigen.
  • Gérard de Turnhout, der seit 1562 an der Liebfrauenkirche Antwerpen tätig war und hier seit 1563 die Position eines Musikmeisters (maître de musique) in der Nachfolge von Antoine Barbé bekleidete, ist seit 1572 Kapellmeister der Capilla flamenca von König Philipp II. von Spanien in Madrid. In diesem Amt bleibt er bis zu seinem Tod im September 1580.
  • Cornelis Verdonck, der seine erste musikalische Ausbildung als Kapellknabe vermutlich an der Kathedrale Notre-Dame in Antwerpen unter Gérard de Turnhout bekam, gelangt im Zuge der Anwerbung von Sängerknaben für die Capilla flamenca zusammen mit Philippe Rogier im Jahr 1572 nach Madrid an die Hofkapelle des spanischen Königs Philipp II., wo er für etwa acht Jahre bleibt.
Kathedrale Santa María in La Seu d’Urgell

Barcelona[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Segovia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sevilla[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Francisco Guerrero ist seit 1574 Kapellmeister an der Kathedrale von Sevilla.
  • Alonso Mudarra ist seit dem 18. Oktober 1546 Kanoniker an der Kathedrale von Sevilla. In dieser Stadt hat er einen bedeutenden Einfluss auf das Musikleben und bleibt dort noch 34 Jahre bis an sein Lebensende. Zu seinen Aufgaben an der Kathedrale gehört die Leitung aller musikalischen Aktivitäten. Hierzu gehören die Beauftragung von Instrumentalisten, der Kauf und die Leitung des Aufbaus einer neuen Orgel und die enge Zusammenarbeit mit Komponisten für die vielfältigen festlichen Anlässe.

Tarragona[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Valladolid[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vizekönigreich Neuspanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hernando Franco, der – gemäß eines Beleges aus dem Jahr 1571 – maestro de capilla der Kathedrale von Santiago de Guatemala war und diesen Posten 1574 verlassen hat und nach Mexiko gegangen ist, hat seit 1575 die Stelle des maestro de capilla der neuen Kathedrale von Mexiko-Stadt.

Instrumentalmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Cister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassinstrumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Tasteninstrumente, Harfe und Vihuela[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für fünf Instrumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für sechs Instrumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für sieben Instrumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vokalmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geistlich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geistlich und Weltlich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltlich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gestorben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todesdatum gesichert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genaues Todesdatum unbekannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Mangon, franko-flämischer Succentor, Komponist und Stiftskapellmeister am Aachener Dom (* um 1525)

Gestorben um 1578[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Portal: Musik – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Musik

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Mattheson: Grundlage einer Ehren-Pforte. Hamburg 1740, S. 331 (online, abgerufen am 15. September 2019).
  2. Peter Paul Kaspar: Die wichtigsten Musiker im Porträt. 3. Auflage, Marix, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-86539-905-2, S. 54.
  3. Clement: Jan Pieterszoon Sweelinck. 2001, S. 186.
  4. Clement: Jan Pieterszoon Sweelinck. 2001, S. 183.
  5. Clement: Jan Pieterszoon Sweelinck. 2001, S. 186.
  6. Bekenntnisschriften der lutherischen Kirche BSLK, S. 15 und S. 763
  7. Anthony Newcomb: Bertolotti, Bernardino. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).