Nenzlingen

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Nenzlingen
Wappen von Nenzlingen
Wappen von Nenzlingen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft (BL)
Bezirk: Laufenw
BFS-Nr.: 2789i1f3f4
Postleitzahl: 4224
Koordinaten: 609298 / 255210Koordinaten: 47° 26′ 51″ N, 7° 33′ 43″ O; CH1903: 609298 / 255210
Höhe: 438 m ü. M.
Höhenbereich: 325–689 m ü. M.[1]
Fläche: 3,66 km²[2]
Einwohner: 464 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 127 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
17,0 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.nenzlingen.ch
Lage der Gemeinde
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Karte von Nenzlingen
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Nenzlingen (schweizerdeutsch Aenzlige) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Laufen des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1950

Nenzlingen liegt im Laufental auf 447 m ü. M. am Blauen-Südhang oberhalb des Flusses Birs. Nachbargemeinden sind Blauen BL, Brislach, Zwingen, Grellingen und Pfeffingen BL.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon früh war das Gebiet von Nenzlingen bewohnt, fand man doch im Jahr 1944 in der Birsmatten-Basisgrotte ein Grab, das wahrscheinlich aus dem Mesolithikum (ca. 7500–7000 vor Christus) stammt. Es fand sich das älteste Skelett einer Frau in der Schweiz.[5]

Den Übergang über den Blattenpass zwischen dem Birstal und dem Laufental oberhalb der Gemeinde benutzten schon die Kelten und Römer.

Urkundlich wurde die Siedlung erstmals im Dezember 1298 erwähnt, als der Domdekan Heinrich von Bechburg seinem Sohn Konrad Land auf dem Bruderholz schenkte, welches an die Güter des Johannis dicti de Nenzlingen anstiess. Schon früh zerfiel die Burg auf dem Kuenisberg beim Blattenpass, vermutlich beim Erdbeben von Basel im Jahre 1356.

Im Jahr 1408 wurden die Herren Hans Ludemann von Rothberg und die Herren von Ramstein Lehensträger. 1462 erwarb der Bischof von Basel die südlich vom Blauen gelegenen Dörfer von Kaiser Friedrich III. als Reichslehen und schlug sie zur Vogtei Zwingen.

1792 marschierten die Franzosen ins Laufental, und Nenzlingen gehörte zuerst zur Raurachischen Republik und ab 1793 zum Département Mont-Terrible. Im Jahr 1815 wurde das Dorf durch den Entscheid des Wiener Kongresses eidgenössisch und zum Kanton Bern geschlagen. In der Frage des Kantonswechsels des Laufentals stimmte die Gemeinde sowohl 1983 als auch 1989 dem Beitritt zum Kanton Basel-Landschaft zu. Der Wechsel erfolgte 1994.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gespaltenes Schild: rechts rot mit einem silbernen Schlüssel, Herkunft ungeklärt – links Silber mit einem blauen Balken mit aufgesetzter halber blauer Lilie, das Wappen der Herrschaft Pfeffingen, zu der die Gemeinde einst gehörte. Das Wappen ist seit etwa 1900 bekannt und besteht in dieser Art seit 1946. Flagge: weissrotblau.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landwirtschaft, Pendler nach Laufen und Richtung Basel.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt oberhalb des Eggfluetunnels. Unterwegs von Laufen nach Basel führt zwischen den Dörfern Zwingen und Grellingen eine Nebenstrasse ins Dorf. Die nächsten Bahnstationen an der Jurabahn befinden sich in Zwingen und Grellingen (je ca. 6 Kilometer).

Anschluss an die Aussenwelt hat die Gemeinde mit der Postauto-Linie 119. Diese hält an den beiden Haltestellen Unterdorf und Dorfplatz.

In Zwingen besteht Anschluss an die Linie S 3 der S-Bahn Basel (nach BaselLiestalOlten und LaufenDelsbergPruntrut). In Laufen besteht zusätzlich Anschluss an den 51 nach Biel/Bienne bzw. Basel SBB und an diverse weitere Buslinien.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barocke Dorfkirche St. Oswald
  • Altes Schulhaus
  • Aussichtspunkt Eggflue
  • Glögglifels (etwa 1,2 km östlich des Dorfs)

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Aebi (1950–2021), Lehrer, Verwaltungsangestellter und Politiker

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nenzlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Pierre Crotti: Mesolithikum. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Februar 2017, abgerufen am 14. Juni 2019.