Neuekrug (Diesdorf)

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Neuekrug
Flecken Diesdorf
Koordinaten: 52° 46′ N, 10° 48′ OKoordinaten: 52° 46′ 28″ N, 10° 48′ 0″ O
Höhe: 76 m ü. NHN
Fläche: 17,97 km²
Einwohner: 24 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 03902
Neuekrug (Sachsen-Anhalt)
Neuekrug (Sachsen-Anhalt)

Lage von Neuekrug in Sachsen-Anhalt

Neuekrug ist ein Ortsteil des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Straßendorf Neuekrug liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Diesdorf und 25 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Im Osten des Dorfes entspringt die Dumme, die ab Dähre den Namen Salzwedeler Dumme führt. Im Westen entspringt die Ise.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18. Jahrhundert bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heutige Dorf wurde erstmals 1745 als Neue Krug erwähnt, ein Krug mit einer Windmühle, der zu Reddigau gehörte. Im Jahre 1833 wurde ein Vorwerk mit Mühle, in den Jahren 1871 und 1885 eine Kolonie Neuekrug (Wohnplatz von Reddigau) genannt. Im Jahr 1931 ist die „Kolonie Neue Krug“[3] dann ein Wohnplatz von Höddelsen.

Die Windmühle stand südlich des Dorfes[4] auf einem etwa 90 Meter hohen namenlosen Berg.

Im Jahre 1955 wurde die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III die LPG „Neues Leben“ gegründet.[5]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich gehörte das Dorf Neuekrug zu Reddigau im Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde Reddigau 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[5]

Am 20. Juli 1950 schlossen sich die Gemeinden Reddigau und Höddelsen aus dem Landkreis Salzwedel zu einer neuen Gemeinde Neuekrug zusammen,[6] die am 25. Juli 1952 in den Kreis Salzwedel umgegliedert wurde. Am 1. Juli 1994 kam sie zum Altmarkkreis Salzwedel.[7]

Bis Ende 2009 war die Gemeinde Neuekrug mit ihren Ortsteilen Höddelsen, Neuekrug und Reddigau (mit den Ortslagen Reddigau-Ort und Reddigau-West) Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Beetzendorf-Diesdorf.

Der Gemeinderat der Gemeinde Neuekrug beschloss, um einer drohenden Zwangszuordnung zuvorzukommen, am 13. Mai 2009 einen Gebietsänderungsvertrag, sodass die Gemeinde gegen ihren eigentlichen Willen in den Flecken Diesdorf eingemeindet wurde. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[8][9]

Mit der Eingemeindung der Gemeinde Neuekrug in die Gemeinde Flecken Diesdorf am 1. Januar 2010 kamen die Ortsteile Höddelsen, Neuekrug und Reddigau zu Diesdorf.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohnplatz Neuekrug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1774 04
1789 08
1801 12
1798 12
Jahr Einwohner
1818 04
1871 60
1885 74

Gemeinde Neuekrug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1964 400
1971 324
1981 227
Jahr Einwohner
1993 183
2006 192
2008 185

Ortsteil Neuekrug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
2015 [00]20[10]
2018 [00]17[10]
2020 [00]23[11]
2021 [00]25[11]
2022 [00]25[12]
2023 [0]24[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006:[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Letzter Bürgermeister war Udo Riechmann.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Neuekrug gehören zur Kirchengemeinde Diesdorf, die zur Pfarrei Diesdorf gehörte[13] und die betreut wird vom Pfarrbereich Diesdorf des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1543–1544, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 140, Höddelsen (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 344, 133. Reddigau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen VIII – Provinz Sachsen, Band VIII. 1931, S. 84, Nr. 68.
  4. Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 238: Uelzen. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 11. September 2021.
  5. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1543–1544, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  6. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 361.
  8. Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag über die Eingemeindung der Gemeinde Neuekrug in den Flecken Diesdorf mit Genehmigung des Altmarkreises Salzwedel vom 20. Juli 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Sonderamtsblatt, 12. August 2009, S. 205–207 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 866 kB; abgerufen am 11. September 2021]).
  9. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  10. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  11. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  12. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Diesdorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 23. April 2023.