Neuhöflein

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Neuhöflein
Koordinaten: 49° 22′ N, 10° 44′ OKoordinaten: 49° 21′ 55″ N, 10° 43′ 56″ O
Höhe: 398 m ü. NHN
Einwohner: 68 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 91560
Vorwahl: 09872
Ortsansicht
Ortsansicht
Gasthaus zur Linde
Dreiseithof
Backhäuschen um 1900 erbaut
„Die Erl“

Neuhöflein (fränkisch: Nei-hiefla[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Heilsbronn im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dorf entspringt der Pointgraben (alternative Schreibweise Peuntgraben), der ein linker Zufluss des Triebendorfer Grabens ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Bibert ist. Westlich des Ortes entspringt ein namenloser Bach, der ein rechter Zufluss des Steinbachs ist, der wiederum ein rechter Zufluss des Haselbachs ist. 0,5 km südwestlich liegt der Wacholderbuck.

Die Kreisstraße AN 17 führt nach Ketteldorf (2,5 km südöstlich) bzw. nach Kleinhaslach zur Staatsstraße 2246 (2,3 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Markttriebendorf (1,5 km nordöstlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1265 in einer Kaufurkunde des Klosters Heilsbronn unter dem Namen „Nuwehovelin“ mit der Bedeutung zu dem neuen Höflein erstmals erwähnt. Aus dem Ortsnamen lässt sich ableiten, dass es sich um eine Spätsiedlung handelte.[5] Neben dem 1265 gekauften Hof bekam das Kloster von einem Nürnberger Bürger namens Ringer 1266 ein Gefälle geschenkt. 1344 erwarb der Heilsbronner Abt Gamsfelder dort einen Kleinzehnten. Insgesamt erwarb das Kloster sieben Höfe.[6]

Im 16-Punkte-Bericht des Klosteramts Heilsbronn aus dem Jahr 1608 wurden für Neuhöflein sieben Mannschaften verzeichnet (sechs Bauern, ein Köbler). Sie hatten alle das Kastenamt Bonnhof als Grundherrn. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus.[7] Im Dreißigjährigen Krieg brannten sechs Höfe ab.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neuhöflein acht Anwesen (5 Höfe, 1 Gut, Schmiede, Hirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Bonnhof.[8] Es gab zu dieser Zeit 7 Untertansfamilien.[9][10] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg.[11]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Neuhöflein dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Petersaurach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Petersaurach zugeordnet.[12] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Neuhöflein in die neu gebildete Ruralgemeinde Höfstetten umgemeindet.

In den Jahren 1953 bis 1960 wurde in Neuhöflein als drittem Dorf im Landkreis Ansbach die Flurbereinigung durchgeführt. Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Höfstetten mit Neuhöflein im Zuge der Gebietsreform nach Heilsbronn eingemeindet.[11]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 3: eingeschossige Scheune mit Fachwerkgiebel und Satteldach, bezeichnet 1765
  • Haus Nr. 4: eingeschossiger Massivbau mit dreigeschossigem Giebel und Satteldach; Portal mit Wappen, bezeichnet „1728“[13]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001807 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002007 002016
Einwohner 65 52 82 98 78 96 85 89 117 86 85 74 77 64
Häuser[14] 11 11 10 16 15 12 13 13 16
Quelle [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt.[8] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Vitus (Veitsaurach) gepfarrt,[24] heute ist die Pfarrei Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) zuständig.[27]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuhöflein war in den Jahren 2006, 2007 und 2009 auf dem ersten Platz in der Kategorie Ortsteile in der Solarbundesliga, 2010 befand sich Neuhöflein mit 2208 Punkten in der Ortsteilliga auf Platz fünf.

In dem Dorf gibt es eine Pension, eine Gaststätte, mehrere Landwirte, teils im Nebenerwerb, einen Pferdehof und einen Landtechnik-Betrieb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neuhöflein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Stadt > Stadtprotrait > Zahlen & Fakten. In: heilsbronn.de. Abgerufen am 15. Mai 2023.
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 138. Dort folgendermaßen transkribiert: „neihīfla“.
  3. Gemeinde Heilsbronn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 138.
  6. a b G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 243.
  7. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 12. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 738.
  8. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 143.
  9. Johann Bernhard Fischer: Neuhöflein. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 77 (Digitalisat).
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 758.
  11. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 996.
  12. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  13. G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 129. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  14. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. In den Jahren 1807 und 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  15. Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB 450093387, OCLC 17146040, S. 156–157.
  16. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 63 (Digitalisat).
  17. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 148 (Digitalisat).
  18. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1042, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  19. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1208, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1094 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1159 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 755 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 327 (Digitalisat).
  27. Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 12. März 2023.