Oberhaidelbach

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Oberhaidelbach
Gemeinde Leinburg
Koordinaten: 49° 27′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 49° 27′ 2″ N, 11° 20′ 56″ O
Höhe: 397 (396–406) m ü. NHN
Einwohner: 194 (2016)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91227
Vorwahl: 09120
Der Leinburger Gemeindeteil Oberhaidelbach
Der Leinburger Gemeindeteil Oberhaidelbach

Oberhaidelbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Leinburg im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf[2] liegt am Ausgang eines kleinen Talkessels, der im Norden vom Nonnenberg und Buchenberg, sowie im Süden vom Balcher eingerahmt wird. Der Ort befindet sich etwa drei Kilometer östlich des Ortszentrums von Leinburg und liegt auf einer Höhe von 397 m ü. NHN.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung von Oberhaidelbach stammt aus dem Jahr 1236, danach wurde es mehrfach auch noch in anderen mittelalterlichen Urkunden aufgeführt.[4] Der Name des Ortes deutet darauf hin, dass an den Ufern des den Ort durchquerenden Haidelbaches viele Heidelbeersträucher standen.[5] Der Ort war von Beginn an eine bäuerliche Ansiedlung, die in der Anfangszeit ortsansässigen Ritter von Haidelbach unterstanden als Dienstleute dabei vermutlich den Reichsministerialen von Thann. In der Folgezeit kam es zu mehreren Herrschaftswechseln durch verschiedene Adelsfamilien.

Eine tiefgreifende Zäsur in der Ortsgeschichte erfolgte 1504 während des Landshuter Erbfolgekrieges. In diesem Jahr wurde das Dorf wie viele andere Orte der Umgebung von den Truppen der Reichsstadt Nürnberg besetzt. Mit dem ein Jahr später erfolgten Friedensschluss gelangte es endgültig in den Besitz dieser Reichsstadt und gehörte danach für knapp drei Jahrhunderte zu deren Landgebiet. Zusammen mit den Nachbarorten wurde Oberhaidelbach 1796 zu einem Bestandteil von Ansbach-Bayreuth und damit preußisch, ehe es mit der 1806 durch das Königreich Bayern erfolgten Annektierung Nürnbergs bayerisch wurde.

Durch die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern durchgeführten Verwaltungsreformen wurde Oberhaidelbach mit dem zweiten Gemeindeedikt zu einer Ruralgemeinde.[6] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Oberhaidelbach am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Leinburg eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910[8] 1933[9] 1939[9] 1961[10] 1987[11] 2016[1]
Einwohnerzahl 184 162 176 201 180 194

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anbindung an das öffentliche Straßenverkehrsnetz wird durch die Staatsstraße 2404 hergestellt, die aus dem Süden her kommend durch den westlichen Ortsbereich hindurchführt und in nördlicher Richtung nach Gersdorf weiterverläuft. Von dieser Straße zweigt in Oberhaidelbach eine Gemeindeverbindungsstraße ab, die den Ort mit dem etwa eineinhalb Kilometer östlich gelegenen Nachbarort Entenberg verbindet.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Scheune in Oberhaidelbach

In Oberhaidelbach befinden sich drei Baudenkmäler, darunter eine Scheune, die vermutlich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Gebeßler: Landkreis Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 11). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 451450981, S. 54.
  • Albert Geng: Wandern im Altdorfer Land, Fremdenverkehrsverein Altdorfer Land e. V.
  • Ronald Heißler: Rund um den Moritzberg. Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V., Fürth 1989, ISSN 0077-6149
  • Friedrich Kohl (Hrsg.): Gemeinde Leinburg mit ihren Orten im Bild, Gemeinde Leinburg

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberhaidelbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Einwohnerzahl (2016) von Oberhaidelbach auf der Website der Gemeinde Leinburg.
  2. bavarikon
  3. Geografische Lage von Oberhaidelbach (abgerufen am 10. Nov. 2017)
  4. Kurzcharakteristik von Oberhaidelbach auf der Website der Gemeinde Leinburg (abgerufen am 10. Nov. 2017)
  5. Ronald Heißler: Rund um den Moritzberg. Seite 96
  6. Politische Zusammensetzung der Landgemeinde Oberhaidelbach (abgerufen am 10. Nov. 2017)
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 720.
  8. Einwohnerzahl (1910) der Gemeinde Oberhaidelbach, Gemeindeverzeichnis, Bezirksamt Nürnberg
  9. a b Michael Rademacher: Einwohnerzahl der Gemeinde Oberhaidelbach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Einwohnerzahl von Oberhaidelbach (1961) auf der Website der Bayerischen Staatsbibliothek (abgerufen am 10. Nov. 2017)
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 344 (Digitalisat).