Offwiller

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Offwiller
Offwiller (Frankreich)
Offwiller (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Haguenau-Wissembourg
Kanton Reichshoffen
Gemeindeverband Pays de Niederbronn-les-Bains
Koordinaten 48° 55′ N, 7° 33′ OKoordinaten: 48° 55′ N, 7° 33′ O
Höhe 182–421 m
Fläche 15,92 km²
Einwohner 805 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 51 Einw./km²
Postleitzahl 67340
INSEE-Code

Mairie Offwiller
Ortsansicht

Offwiller (deutsch: Off[en]weiler) ist eine französische Gemeinde mit 805 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass) und ist Mitglied der Communauté de communes du Pays de Niederbronn-les-Bains.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offwiller liegt in den Vogesen und im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Offenweiler befand sich ursprünglich im Besitz des Reichs, gelangte dann an den Herzog von Lothringen[1] und gehörte seit 1399 dem Bischof von Straßburg.[2] Es war als Lehen an die Herrschaft Lichtenberg vergeben, nachdem sie dieses Recht 1456 von dem Grafen von Lützelstein gekauft hatte.[3] In der Herrschaft Lichtenberg gehörte Offenweiler zum Amt Ingweiler.[4]

1480 verstarb mit Graf Jakob das letzte männliche Mitglied der Familie derer von Lichtenberg. Das Erbe und die Herrschaft wurde geteilt. Das Amt Ingweiler gehörte zu dem Teil des Erbes, der an Zweibrücken-Bitsch fiel.[5]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allerdings kam es 1570 zu einem weiteren Erbfall, bei dem die Grafen von Hanau-Lichtenberg das Amt Ingweiler in Besitz nahmen. Die Grafen von Hanau-Lichtenberg führten ab der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation in ihrer Grafschaft ein, die nun lutherisch wurde.

Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen 1680 erhebliche der im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs. Dazu zählte auch das Amt Ingweiler.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort. Wohl im 18. Jahrhundert wurde Offenweiler aus dem Amt Ingweiler aus- und in das Amt Pfaffenhofen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg eingegliedert.[6]

Im Zuge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Pfaffenhofen und Offenweiler – an Frankreich.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1798[7] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2005 2017
743 900 933 926 897 882 852 826 796

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 888–890.
  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Offwiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eyer, S. 165.
  2. Eyer, S. 158.
  3. Eyer, S. 74f, 141.
  4. Eyer, S. 238.
  5. Brumm, S. 11.
  6. Matt, S. 7; Knöpp, S. 15.
  7. Matt, S. 7.