Oleg Alexejewitsch Jessin

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Oleg Alexejewitsch Jessin (russisch Олег Алексеевич Есин; * 7. Septemberjul. / 20. September 1904greg. in Jekaterinburg; † 13. August 1979 in Swerdlowsk) war ein russischer Chemiker, Physikochemiker, Metallurg und Hochschullehrer.[1][2][3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jessins Vater starb bereits 1909. Als Dreizehnjähriger begann Jessin zu arbeiten. Nach dem Besuch der RabFak begann er 1920 das Studium am Uraler Polytechnischen Institut (UPI), das er 1925 als Elektrochemiker abschloss.[2] Es folgte die dreijährige Aspirantur. 1929 wurde er nach Dresden zu Erich Müller geschickt.[2] Nach seiner Rückkehr 1930 arbeitete er weiter im UPI zunächst als Assistent und Dozent und ab 1934 als Professor am Lehrstuhl für elektrochemische Verfahrenstechnik.[1] Er untersuchte die Elektrolysevorgänge im Hinblick auf die Entladung der Ionen an den Elektroden. Mit seinen Arbeiten zur Theorie der elektrochemischen Doppelschicht an der Metall-Elektrolyt-Grenze wurde er weltweit bekannt.

1935–1940 leitete Jessin den Lehrstuhl für Physikalische Chemie der Uraler Universität. Unter Jessins Leitung untersuchte der spätere Professor B. F. Markow 1937 im Rahmen seiner Diplomarbeit die Adsorption von Iodionen auf Quecksilber in Abhängigkeit von der Elektrolytkonzentration. Ihr Untersuchungsergebnis wurde auf der internationalen Elektrochemie-Konferenz in Kanada als Esin-Markov-Effekt bekannt.[3][4][5]

Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges verbesserte Jessin die Produktionsprozesse in der Kupferelektrolytraffinerie in Werchnjaja Pyschma, löste die Probleme bei der Produktion des Kupfer-Eisen-Bimetalls für Patronenhülsen und Granaten und richtete die erste Kupferpulverproduktion für Panzer- und Flugzeugmotoren in der UdSSR ein.[3]

Ab 1943 leitete Jessin den Lehrstuhl für Theorie der metallurgischen Prozesse des UPI (bis 1969). 1949 gründete er im Institut für Chemie und Metallurgie der Ural-Abteilung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR das Laboratorium für Physikalische Chemie der metallurgischen Schmelzen, das er bis 1971 leitete und dessen Berater er dann war. 1953 wurde er Doktor der technischen Wissenschaften. 1961 richtete er im UPI physikochemische Untersuchungen metallurgischer Prozesse als neue Fachrichtung ein.[1]

Ehrungen, Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Свободная энциклопедия Урала: Есин Олег Алексеевич (abgerufen am 27. März 2018).
  2. a b c Создатели Отечественной Гальванотехники: ЕСИН ОЛЕГ АЛЕКСЕЕВИЧ (abgerufen am 27. März 2018).
  3. a b c В. А. Мазур: УЧЕНЫЙ «ОТ БОГА» - К 100-летию со дня рождения основателя уральской научной школы физической химии металлургических расплавов О. А. Есина. In: Известия УрГУ. Nr. 34, 2005, S. 162–164 (urfu.ru [PDF; abgerufen am 27. April 2018]).
  4. R. G. Barradas, P. G. Hamilton, B. E. Conway: Esin and Markov Effect for Adsorbed Organic Ions and Molecules. In: J. Phys. Chem. Band 69, Nr. 10, 1965, S. 3411–3417, doi:10.1021/j100894a029.
  5. B. B. Damaskin: Interpretation of the Esin-Markov effect in terms of the Frumkin isotherm with the linear dependence of the adsorption energy on the electrode charge. In: Russian Journal of Electrochemistry. Band 50, Nr. 11, 2014, S. 1085–1089, doi:10.1134/S1023193514110044.