Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik – 50 km Gehen (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 50-km-Gehen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 52 Athleten aus 27 Ländern
Wettkampfort Centennial Olympic Stadium
(Start und Ziel)
Wettkampfphase 2. August 1996
Medaillengewinner
Polen Robert Korzeniowski (POL)
RusslandRussland Michail Schtschennikow (RUS)
SpanienSpanien Valentí Massana (ESP)
1992 2000
Die Skyline von Atlanta

Das 50-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde am 2. August 1996 ausgetragen. 51 Athleten nahmen teil, 36 erreichten das Ziel.

Olympiasieger wurde der Pole Robert Korzeniowski. Er gewann vor dem Russen Michail Schtschennikow und dem Spanier Valentí Massana.

Für Deutschland starteten Axel Noack, Thomas Wallstab und Ronald Weigel. Noack belegte Rang zwölf und Wallstab Rang fünfzehn. Weigel gab das Rennen auf.
Der Schweizer Pascal Charrière erreichte das Ziel auf Platz 31.
Athleten aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 1992 Andrei Perlow (IOCIOC EUN) 3:50,13 h Barcelona 1992
Weltmeister 1995 Valentin Kononen (Finnland Finnland) 3:43:42 h Göteborg 1995
Europameister 1994 Waleri Spizyn (Russland Russland) 3:41:07 h Helsinki 1994
Panamerikanischer Meister 1995 Carlos Mercenario (Mexiko Mexiko) 3:47:55 h Mar del Plata 1995
Zentralamerika und Karibik-Meister 1995 50-km-Gehen nicht im Meisterschaftsprogramm
Südamerika-Meister 1995
Asienmeister 1995
Afrikameister 1996
Ozeanienmeister 1994

Bestehende Bestleistungen / Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekorde wurden im Straßengehen außer bei Meisterschaften und Olympischen Spielen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten nicht geführt.

Weltbestzeit 3:37:41 h Andrei Perlow (Sowjetunion Sowjetunion) Leningrad, Russland 5. August 1989[1]
Olympischer Rekord 3:38:29 h Wjatscheslaw Iwanenko (Sowjetunion Sowjetunion) OS Seoul, Südkorea 30. September 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der polnische Olympiasieger Robert Korzeniowski blieb mit seinen 3:43:30 h um 5:01 min über diesem Rekord. Zur Weltbestzeit fehlten ihm 5:49 min.

Streckenführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Startpunkt lag im Centennial Olympic Stadium, in dem zunächst zwei Runden zurückzulegen waren. Anschließend führte der Weg aus dem Stadion heraus und unterquerte auf der Georgia Avenue den Interstate 85. Gleich danach bog die Strecke nach links auf die Central Avenue ab. Hier begann ein Rundkurs von zwei Kilometern Länge, der 24-mal zu absolvieren war. Dabei verlief die Route zuerst nach rechts auf einen großen Parkplatz, der umrundet wurde. Dann ging es wieder rechts auf die Central Avenue, anschließend weiter nordwärts zum Wendepunkt und wieder zurück zur Parkplatzeinfahrt. Nach Abschluss der letzten Runde führte die Strecke wieder zurück zum Stadion, wo das Ziel lag.[2]

Olympiasieger Robert Korzeniowski
(hier im Jahr 2014)
Silbermedaillengewinner Michail Schtschennikow
Bronzemedaillengewinner Valentí Massana
Der siebtplatzierte Valentin Kononen
Giovanni Perricelli (hier im Jahr 2015) belegte Rang dreizehn
Jesús Ángel García (Foto: 2015) gab kurz nach Kilometer vierzig auf
Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 10-km-Zeit
10 km 45:44 min Jesús Ángel García und Valentí Massana 45:44 min
20 km 1:31:10 h00 Valentí Massana 45:26 min
30 km 2:16:10 h00 Tim Berrett mit zehnköpfiger Spitzengruppe 45:00 min
40 km 3:00:06 h00 Robert Korzeniowski mit fünfköpfiger Spitzengruppe 43:54 min
50 km 3:43:30 h00 Robert Korzeniowski 43:24 min

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

26. Juli 1996, 7:30 Uhr[3]

Platz Athlet Land Zeit (min)
01 Robert Korzeniowski Polen Polen 3:43:30
02 Michail Schtschennikow Russland Russland 3:43:46
03 Valentí Massana Spanien Spanien 3:44:19
04 Arturo Di Mezza Italien Italien 3:44:52
05 Wiktor Ginko Belarus 1995 Belarus 3:45:27
06 Ignacio Zamudio Mexiko Mexiko 3:46:07
07 Valentin Kononen Finnland Finnland 3:47:40
08 Sergej Korepanow Kasachstan Kasachstan 3:48:42
09 Daniel García Mexiko Mexiko 3:50:05
10 Timothy Berrett Kanada Kanada 3:51:28
11 Aleksandar Raković Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Jugoslawien 3:51:31
12 Axel Noack Deutschland Deutschland 3:51:55
13 Giovanni Perricelli Italien Italien 3:52:31
14 Zhang Huiqiang China Volksrepublik Volksrepublik China 3:53:10
15 Thomas Wallstab Deutschland Deutschland 3:54:48
16 Héctor Moreno Kolumbien Kolumbien 3:54:57
17 Julio César Urías Guatemala Guatemala 3:56:27
18 Germán Sánchez Mexiko Mexiko 3:57:47
19 René Piller Frankreich Frankreich 3:58:00
20 Roman Mrázek Slowakei Slowakei 3:58:20
21 Štefan Malík Slowakei Slowakei 3:58:40
22 Jaime Barroso Spanien Spanien 4:01:09
23 Modris Liepiņš Lettland Lettland 4:01:12
24 Allen James Vereinigte Staaten USA 4:01:18
25 Nikolai Matjuchin Russland Russland 4:01:49
26 Andrzej Chylinski Vereinigte Staaten USA 4:03:13
27 Miloš Holuša Tschechien Tschechien 4:03:16
28 Martial Fesselier Frankreich Frankreich 4:04:42
29 Tadahiro Kosaka Japan Japan 4:05:57
30 Antero Lindman Finnland Finnland 4:07:58
31 Patrick Charrière Schweiz Schweiz 4:10:20
32 Peter Tichý Slowakei Slowakei 4:10:55
33 Craig Barrett Neuseeland Neuseeland 4:15:15
34 Christopher Maddocks Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:18:41
35 Daugvinas Zujus Litauen 1989 Litauen 4:23:35
36 José Magalhaes Portugal Portugal 4:27:37
DNF Giovanni De Benedictis Italien Italien
Duane Cousins Australien Australien
Jesús Ángel García Spanien Spanien
Jani Lehtinen Finnland Finnland
Jauhen Missjulja Belarus 1995 Belarus
Andrei Plotnikow Russland Russland
Witali Popowitsch Ukraine Ukraine
Hubert Sonnek Tschechien Tschechien
Ronald Weigel Deutschland Deutschland
DSQ Simon Baker Australien Australien
Hugo López Guatemala Guatemala
Mao Xinyuan China Volksrepublik Volksrepublik China
Herman Nelson Vereinigte Staaten USA
Thierry Toutain Frankreich Frankreich
Zhao Yongsheng China Volksrepublik Volksrepublik China
DNS Fedosei Ciumacenco Moldau Republik Moldau

Starterfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Favoritenfeld fanden sich viele Namen von Gehern, die bei den letzten großen Meisterschaften weit vorne gelegen hatten. Zu ihnen gehörten in erster Linie der amtierende Weltmeister Valentin Kononen aus Finnland, der Vizeweltmeister und EM-Dritte von 1994 Giovanni Perricelli aus Italien, der polnische WM-Dritte Robert Korzeniowski, der Spanier Jesús Ángel García, EM-Vierter und WM-Fünfter, sowie der französische Vizeeuropameister Thierry Toutain.

Wettbewerbsverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit seinem bisher beim 20-km-Gehen erfolgreichen Landsmann Valentí Massana setzte sich García früh vom Feld ab. Die beiden erarbeiteten sich einen deutlichen Vorsprung vor ihren Konkurrenten. Bis Kilometer dreißig schlossen einige Geher auf und es bildete sich eine zehnköpfige Spitzengruppe mit etwa einer halben Minute Vorsprung auf den Russen Michail Schtschennikow. Weitere Verfolger lagen bereits eine knappe Minute hinter dem Führungsfeld zurück. Nun wurde das Tempo verschärft und die Spitzengruppe verkleinerte sich auf den nächsten zehn Kilometern auf sechs Geher. Dies waren Korzeniowski, Jesús García, Massana, die beiden Mexikaner Ignacio Zamudio und Daniel García sowie der Weißrusse Wiktor Ginko. Eine knappe halbe Minute zurück folgte weiterhin Schtschennikow, der fünf Sekunden vor Kononen lag. Nicht weit vor Kilometer vierzig zog Korzeniowski das Tempo noch einmal an. Einzig Massana konnte zunächst folgen. Wenig später gab Jesús García das Rennen auf. Korzeniowski setzte sein hohes Tempo fort und ließ jetzt auch Massana hinter sich. Die aus der zuvor noch bestehenden Spitzengruppe verbliebenen drei Geher Zamudio, Ginko und Daniel García verloren nun schnell an Boden. Massana dagegen hielt sich weiter gut auf Position zwei. Von hinten näherte sich allerdings Schtschennikow. Er zog abgesehen von Korzeniowski an allen Gehern vor ihm vorbei und kam sogar fast noch an den führenden Polen heran. Doch Robert Korzeniowski rettete einen Vorsprung von sechzehn Sekunden und erreichte die Ziellinie als Olympiasieger vor Michail Schtschennikow, für den es erst der zweite Start auf der langen Distanz war. Valentí Massana kam weitere 33 Sekunden zurück als Dritter ins Ziel. Vierter wurde der Italiener Arturo Di Mezza vor Wiktor Ginko, Ignacio Zamudio und Valentin Kononen.

Robert Korzeniowski gewann die erste polnische Medaille in einem olympischen Gehwettbewerb.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Track and Field Statistics, Men, 50 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 6. Januar 2022
  2. Final Report of the Measurement of the 1996 Olympic Marathon and Race Walks, archiviert bei wayback (Internet Archive), runscore.com, englisch (PDF; 21.526 KB), abgerufen am 6. Januar 2022
  3. Official Report of the Centennial Olympic Games, v.3 The Competition Results, Resultate Leichtathletik: S. 106, englisch/französisch (PDF, 27.555 KB), abgerufen am 5. Januar 2022