Ostseeparlamentarierkonferenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo
25. BSPC in Riga, Gruppenbild am 29. August 2016
28. BSPC 2019 in Oslo, Gruppenbild im Storting
BSPC 2022 in Stockholm, Gruppenbild vor dem Riksdagshuset

Die Ostseeparlamentarierkonferenz (Baltic Sea Parliamentary Conference, Abk. BSPC) ist ein Zusammenschluss nationaler und regionaler Parlamente aus dem Ostseeraum und mit Bezug zum Ostseeraum. Die Konferenz findet jährlich statt und wurde 1991 auf Initiative des finnischen Präsidenten Mauno Koivisto, dem Nachfolger von Urho Kekkonen gegründet. Sie soll eine gemeinsame Identität innerhalb der Ostseeregion durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den nationalen und regionalen Parlamenten fördern.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte der Mitgliedsstaaten

Derzeit gehören jeweils elf nationale und regionale Parlamente sowie fünf parlamentarische Institutionen aus der Ostseeregion, einschließlich Russland, Norwegen, Island und Grönland, dem Gremium an. Aus Deutschland arbeiten folgende Parlamente in der Ostseeparlamentarierkonferenz mit: der Deutsche Bundestag, die Bremische Bürgerschaft, die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, der Landtag Schleswig-Holstein und der Landtag Mecklenburg-Vorpommern.

Nationale Parlamente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regionale Parlamente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parlamentarische Institutionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Konferenz dient der Stärkung der gemeinsamen Identität des Ostseeraumes und fördert die Diskussion und den Informationsaustausch zwischen den beteiligten Parlamenten sowie mit anderen Gremien und Organisationen auf internationaler und interregionaler Ebene. Ferner nehmen sich die Ostseeparlamentarier gemeinsamer ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Fragestellungen an, leiten entsprechende politische Maßnahmen ein und begleiten diese.

Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einmal jährlich kommen die Volksvertreter zusammen, um ihre Forderungen gegenüber den eigenen Regierungen, der EU, dem Ostseerat sowie weiteren Akteuren in der Ostseeregion zu formulieren. Der Ständige Ausschuss der BSPC bereitet gemeinsam mit dem jeweiligen Gastgeberland die Konferenz vor und verfolgt die Umsetzung der von den Parlamentariern beschlossenen Resolutionen. Außerdem befassen sich die Volksvertreter mit wechselnden aktuellen Themen in Arbeitsgruppen, deren Erkenntnisse ebenfalls in die Resolutionen eingehen. Die Arbeitsgruppen nehmen in der Regel ihr Mandat für die Dauer von zwei Jahren wahr. Nach Auslauf des Mandats einer Arbeitsgruppe wird vom Ständigen Ausschuss oft ein Berichterstatter bestimmt, der Entwicklungen im von der Arbeitsgruppe behandelten Themenfeld weiter verfolgt und der Ostseeparlamentarierkonferenz darüber regelmäßig Bericht erstattet.

Im Jahr 2002 wurde der Konferenz der Beobachterstatus bei der Umweltorganisation HELCOM zuerkannt, den die Präsidentin des Landtags Mecklenburg-Vorpommern, Sylvia Bretschneider, gemeinsam mit der finnischen Abgeordneten Christina Gestrin für die laufende Versammlungsperiode wahrnimmt und die maßgeblichen Aktivitäten der HELCOM-Gremien verfolgt.

Konferenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Ort Land Datum
1 Helsinki Finnland Finnland 7. bis 9. Januar 1991
2 Oslo Norwegen Norwegen 22. bis 24. April 1992
3 Warschau Polen Polen 5. bis 6. Mai 1994
4 Rønne Danemark Dänemark 12. bis 13. September 1995
5 Riga Lettland Lettland 10. bis 11. September 1996
6 Danzig Polen Polen 15. bis 16. September 1997
7 Lübeck Deutschland Deutschland 7. bis 8. September 1998
8 Mariehamn Åland Åland 7. bis 8. September 1999
9 Malmö Schweden Schweden 4. bis 5. September 2000
10 Greifswald Deutschland Deutschland 3. bis 4. September 2001
11 Sankt Petersburg Russland Russland 30. September bis 1. Oktober 2002
12 Oulu Finnland Finnland 7. bis 9. September 2003
13 Bergen Norwegen Norwegen 29. bis 31. August 2004
14 Vilnius Litauen Litauen 29. bis 30. August 2005
15 Reykjavík Island Island 3. bis 5. September 2006
16 Berlin Deutschland Deutschland 27. bis 28. August 2007
17 Visby Schweden Schweden 1. bis 2. September 2008
18 Nyborg Danemark Dänemark 31. August bis 1. September 2009
19 Mariehamn Åland Åland 29. bis 31. August 2010
20 Helsinki Finnland Finnland 28. bis 30. August 2011
21 Sankt Petersburg Russland Russland 26. bis 28. August 2012
22 Pärnu Estland Estland 25. bis 27. August 2013
23 Olsztyn Polen Polen 24. bis 26. August 2014
24 Rostock Deutschland Deutschland 31. August bis 1. September 2015
25 Riga Lettland Lettland 28. bis 30. August 2016
26 Hamburg Deutschland Deutschland 3. bis 5. September 2017
27 Mariehamn Åland Åland 26. bis 28. August 2018
28 Oslo Norwegen Norwegen 25. bis 27. August 2019
29 Vilnius Litauen Litauen 24. August 2020 (digital)
30 Stockholm Schweden Schweden 29. bis 31. August 2021 (digital)
31 Stockholm Schweden Schweden 12. bis 14. Juni 2022
32 Berlin Deutschland Deutschland 27. bis 29. August 2023
33 Helsingør Danemark Dänemark 25. bis 27. August 2024
34 Mariehamn Åland Åland 2025

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übergabe der Präsidentschaft von Jānis Vucāns an Carola Veit 2016

Präsidentschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Präsidentschaft liegt jeweils in der Hand des nächsten gastgebenden Parlaments.

Im Rahmen der 32. Tagung in Stockholm übernahm Johannes Schraps, MdB für die Periode 2022-2023 die Präsidentschaft.

Generalsekretariat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Generalsekretariat der Ostseeparlamentarierkonferenz wird von der Verwaltung des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern übernommen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ostseeparlamentarierkonferenz – Sammlung von Bildern

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]