Pétanque-Weltmeisterschaft 2007

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Die 43. Pétanque-Weltmeisterschaften der Senioren fanden vom 20. bis zum 24. September 2007 in Pattaya, Thailand statt. Parallel wurden die 8. Weltmeisterschaften im Tir de Précision (Präzisionsschießen) ausgetragen. Bei den Meisterschaften der Senioren (fr. Seniors) sind Männer wie Frauen, aber auch Espoirs und Juniors zugelassen. Frauen traten bei der WM 2007 aber nicht an.

Die Fédération Internationale de Pétanque et Jeu Provençal (FIPJP) trägt die Weltmeisterschaften jährlich aus.

Zur 43. WM traten 50 der 72 in (FIPJP) organisierten Nationen an.

Thailand ist mit 40.000 (Stand 31. Dezember 2006) Sportlern zweitstärkste Pétanque-Nation hinter Frankreich (367.247 Sportler). Pétanque wurde in Thailand durch die derzeitige Königin-Mutter eingeführt, die diese Boule-Sportart als junge Frau in Frankreich und der Schweiz kennen und schätzen gelernt hat. Pétanque wird in Thailand gefördert, es gibt sehr viele Sportsoldaten in dieser Disziplin.

Der Deutsche Pétanque-Verband (DPV) ist hinter den Verbänden Spaniens (29.115), Algeriens (19.716) und dem der Niederlande (17.880) mit 14.129 Sportlern der sechststärkste Pétanque-Verband. Die Schweiz hat 3.482, Österreich 262 Pétanque-Sportler.

Die 43. WM war für den DPV die bisher erfolgreichste, da sowohl im Triplette als auch im Präzisionsschießen der fünfte Platz erreicht wurde.

Triplette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie alle internationalen Meisterschaften in der Boule-Sportart Pétanque wurde auch bei der 43. WM Triplette gespielt. Der Gastgeber Thailand und der Vorjahresweltmeister Frankreich stellten jeweils zwei Teams, alle anderen Nationen ein Team.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ersten Runde wurden in 8 Gruppen mit 6 bis 7 Teams jeder gegen jeden gespielt. Die ersten vier qualifizierten sich für das 1/16-Finale. Die ausgeschiedenen Teams spielten im Nationen-Cup weiter.

Das deutsche Team (Jannik Schaake (Sandhofen) / Jan Garner (Hannover) / Martin Kuball (Hamburg)/ Patrick Abdelhak (Konstanz)) spielte in Gruppe C. Sie verloren nur gegen den Favoriten und späteren Weltmeister Frankreich 1 und gegen Vietnam. In der gleichen Gruppen spielte auch Kroatien, dessen Team sich aus in Deutschland spielenden Spielern (Tino Capin (Berlin) / Stipe Mamic (Grünwinkel) / Ante Šolic (Berlin) / Michael Tekath (Viernheim)) zusammensetzte. Das Prestige-Duell gewannen die Deutschen.

Deutschland wurde hinter Frankreich 2 Gruppenzweiter, Kroatien Dritter.

Frankreich 1 wurde Erster in Gruppe D, Gastgeber Thailand konnte nur mit einem Team in die nächste Runde einziehen. Die Schweiz qualifizierte sich als Vierter der Gruppe B. Österreich wurde in Gruppe A Vierter.[1]

Vorrunde
Platz A B C D E F G H
1 Madagaskar Madagaskar Portugal Portugal Frankreich Frankreich1 Frankreich Frankreich2 Belgien Belgien Elfenbeinküste Elfenbeinküste Marokko Marokko Tunesien Tunesien
2 Thailand Thailand2 Laos Laos Deutschland Deutschland Finnland Finnland Italien Italien Franzosisch-Polynesien Französisch-Polynesien[2] Schweden Schweden Kanada Kanada
3 Estland Estland Benin Benin Kroatien Kroatien Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Australien Australien Seychellen Seychellen Senegal Senegal Monaco Monaco
4 Osterreich Österreich[1] Schweiz Schweiz Slowenien Slowenien[1] Spanien Spanien Neuseeland Neuseeland Tschechien Tschechien Dschibuti Dschibuti Danemark Dänemark
5 Singapur Singapur[1] Thailand Thailand1 Vietnam Vietnam[1] Polen Polen Japan Japan Ungarn Ungarn Slowakei Slowakei Niederlande Niederlande
6 Malaysia Malaysia Mauritius Mauritius China Volksrepublik Volksrepublik China Norwegen Norwegen Taiwan Taiwan Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Indien Indien Belarus 1995 Belarus
7 Philippinen Philippinen Russland Russland Bulgarien Bulgarien Litauen Litauen

1/16-Finale (Poule-Runde)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 1/16-Finale wurde Poule gespielt. Poules sind Gruppen à vier Teams. Die Gewinner und Verlierer des 1. Spiels spielen jeweils gegeneinander. Der Sieger des Gewinnerspiels ist direkt für die nächste Runde qualifiziert. Der Gewinner des Verliererspiels und der Verlierer des Gewinnerspiels spielen eine Barrage. Der Gewinner ist für die nächste Runde qualifiziert. Die Verlierer des Verliererspiels und der Barrage spielen im Nationen-Cup weiter.

Deutschland konnte sich als Zweiter des Poules V hinter Frankreich 1 für die nächste Runde qualifizieren. Sie konnten zunächst gegen Neuseeland 13:4 gewinnen, verloren im Siegerspiel 13:1 gegen Frankreich 1 und gewannen schließlich die Barrage gegen Neuseeland.

Die Schweiz verlor im Poule W Spiel 1 gegen Schweden, gewann das Verliererspiel gegen 13:10 gegen Estland und gewann die Barrage gegen Schweden 13:12.

Österreich schied in Gruppe X mit zwei Niederlagen gegen Marokko (3:13) und Kanada (7:13) aus und spielte im Nationencup weiter.

Poules
Platz S T U V W X Y Z
1 Madagaskar Madagaskar Thailand Thailand2 Frankreich Frankreich1 Frankreich Frankreich2 Tunesien Tunesien Marokko Marokko Franzosisch-Polynesien Französisch-Polynesien[2] Elfenbeinküste Elfenbeinküste
2 Danemark Dänemark Portugal Portugal Finnland Finnland Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz Kanada Kanada Spanien Spanien Italien Italien
3 Laos Laos Tschechien Tschechien Dschibuti Dschibuti Neuseeland Neuseeland Schweden Schweden Benin Benin Belgien Belgien Slowenien Slowenien
4 Senegal Senegal Australien Australien Monaco Monaco Seychellen Seychellen Estland Estland Osterreich Österreich Kroatien Kroatien Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

1/8-Finale Poule-Runde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch im 1/8-Finale wurde Poule gespielt. Das System lässt sich anhand der farbigen Markierungen verfolgen.

Deutschland spielte in dieser Runde stark und qualifizierte sich ohne Niederlage als Erster des Poules 4. Die Schweiz schied mit zwei Niederlagen in Poule 2 aus.

Poule 1
Spiel 1 Madagaskar Madagaskar : Spanien Spanien 13:2
Frankreich Frankreich1 : Portugal Portugal 13:9
Gewinner Madagaskar Madagaskar : Frankreich Frankreich1 13:1
Verlierer Spanien Spanien : Portugal Portugal 13:2
Barrage Spanien Spanien : Frankreich Frankreich1 4:13
qualifiziert Madagaskar Madagaskar Frankreich Frankreich1
ausgeschieden Spanien Spanien Portugal Portugal
Poule 2
Spiel 1 Thailand Thailand2 : Italien Italien 13:5
Frankreich Frankreich2 : Schweiz Schweiz 13:3
Gewinner Thailand Thailand2 : Frankreich Frankreich2 0:13
Verlierer Italien Italien : Schweiz Schweiz 13:1
Barrage Thailand Thailand2 : Italien Italien 4:13
qualifiziert Frankreich Frankreich2 Italien Italien
ausgeschieden Thailand Thailand2 Schweiz Schweiz
Poule 3
Spiel 1 Tunesien Tunesien : Kanada Kanada 13:11
Franzosisch-Polynesien Französisch-Polynesien[2] : Danemark Dänemark 13:3
Gewinner Franzosisch-Polynesien Französisch-Polynesien[2] : Tunesien Tunesien 13:1
Verlierer Danemark Dänemark : Kanada Kanada 4:13
Barrage Tunesien Tunesien : Kanada Kanada 13:8
qualifiziert Franzosisch-Polynesien Französisch-Polynesien[2] Tunesien Tunesien
ausgeschieden Kanada Kanada Danemark Dänemark
Poule 4
Spiel 1 Marokko Marokko : Finnland Finnland 6:13
Elfenbeinküste Elfenbeinküste : Deutschland Deutschland 1:13
Gewinner Finnland Finnland : Deutschland Deutschland 6:13
Verlierer Marokko Marokko : Elfenbeinküste Elfenbeinküste 13:5
Barrage Marokko Marokko : Finnland Finnland 13:6
qualifiziert Deutschland Deutschland Marokko Marokko
ausgeschieden Finnland Finnland Elfenbeinküste Elfenbeinküste

Finalrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland schied im 1/4-Finale aus und wurde wie 2006 und 1996 Fünfter. Dies sind die besten deutschen Ergebnisse.

Weltmeister wurde Frankreich 1. Frankreich 2 verlor im 1/4-Finale gegen Madagaskar 0:13. Madagaskar wurde dann Vizeweltmeister. Italien und Tunesien wurden Dritte.

Rekordmeister Frankreich wurde zum 24. Mal Weltmeister und holte seine 51. Medaille.

Der Weltmeister von 1999 Madagaskar gewann seine zweite Silbermedaille, seine dritte Medaille insgesamt.

Tunesien, hinter der Schweiz Dritter im Medaillenspiegel, gewann seine 4. Bronzemedaille (3× Gold, 7× Silber) und hat nun 14 Medaillen und liegt damit hinter Frankreich und vor Belgien (13) auf Platz 2.

Der dreifache Weltmeister Italien holte seine 4. Bronzemedaille.

  Viertelfinale Halbfinale Finale
                           
              
      
    
        
    
        
      
      
      
      
    
        
    
        
Weltmeister
Frankreich 1 Henri Lacroix / Philippe Suchaud / Bruno Leboursicaud / Thierry Grandet
Vize-Weltmeister
Madagaskar Andrianiaina / Rakotoarivelo / Dinmamod/ Maminiarina
Platz 3 Italien Occelli / Dutto /Zocco / Biancotto
Tunesien Lakhal /Tarek / Attalah /Med Nizar
Platz 5 Deutschland Jannik Schaake / Jan Garner / Martin Kuball / Patrick Abdelhak
Frankreich 2
Marokko
Tahiti[2]

Nationencup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um den Nationencup spielen die in den ersten Runden ausgeschiedenen Teams.

Österreich schied in der 2. Poule-Runde aus, Kroatien erreichte bei seiner 1. WM-Teilnahme das Viertelfinale.

Belgien gewann das Finale. Belgien war bis 2005 oft der größte Konkurrent Frankreichs, wurde 2000 zum zweiten Mal Weltmeister und errang 6 Silber und 5 Bronzemedaillen. 2006 scheiterte Belgien im 1/8-Finale, 2007 war bereits im 1/16-Finale das WM-Turnier zu Ende.

  Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Finale
                             
                      
      
    
 
        
    
      
    
        
        
      
    
 
        
    
      
    
      
            
 
      
    
 
        
    
      
    
        
        
      
    
 
        
    
      

Präzisionsschießen (Tir de precision)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als erster Deutscher schaffte der 18-jährige Jannik Schaake die direkte Qualifikation als Vierter der Vorrunde im Präzisionsschießen. Dort verlor er gegen den Franzosen Pascal Milei. Der 5. Platz, den Sascha Koch ebenfalls belegt, ist die beste Platzierung eines Deutschen Tireurs.

Der Schweizer Tuong van Nguyen qualifizierte sich als siebter für die Repêchage, schied dort aber aus und wurde 15. Der Österreicher Sorio Oscar schied als 31. der Vorrunde aus.

Madagaskar holte sich seinen ersten WM-Titel in dieser 200 erstmals ausgetragenen Disziplin und verbesserte sich mit insgesamt 4 Medaillen (2× Silber, 1× Bronze).

Frankreich fügte seinen bisher 4 Goldmedaillen eine silberne hinzu. Französisch-Polynesien und Marokko gewannen ihre ersten (Bronze-)Medaillen.

Qualifikationsrunde
4 von 55 Startern direkt qualifiziert, 17 für die Repêchage
Platz 1 Yann Nauta (Tahiti)[2] 52 Punkte
Platz 2 Claude Bedi Jean (Côte d’Ivoire) 48 Punkte
Platz 3 Phusa – Ad Thaleungkiat (Thailand) 46 Punkte
Platz 4 Jannik Schaake (Deutschland) 44 Punkte
Repêchage
2. Chance / 4 von 17 Startern qualifiziert
Platz 5 Pascal Milei (Frankreich) 49 Punkte
Platz 6 Abdessamad Menkari (Marokko) 42 Punkte
Platz 7 Sylvain Rakotoarivelo (Madagaskar) 39 Punkte
Platz 8 Han Liquang (VR China) 35 Punkte
Viertelfinale Halbfinale Finale
                         
1 Yann Nauta 33        
8 Han Liquang 32  
1 Yann Nauta 20
  5 Pascal Milei 35  
4 Jannik Schaake 35
5 Pascal Milei 46  
5 Pascal Milei 41
  7 Sylvain Rakotoarivelo 52
3 Phusa – Ad Thaleungkiat 44    
6 Abdessamad Menkari 46  
3 Abdessamad Menkari 18
  7 Sylvain Rakotoarivelo 36  
2 Claude Bedi Jean 20
7 Sylvain Rakotoarivelo 32  
Weltmeister
Sylvain Rakotoariveload (Madagaskar)
Vizeweltmeister
Pascal Milei (Frankreich)
Platz 3 Yann Nauta (Tahiti)[2]
Abdessamad Menkari (Marokko)
Platz 5 Jannik Schaake (Deutschland)
Han Liquang (VR China)
Phusa – Ad Thaleungkiat (Thailand)
Claude Bedi Jean (Côte d’Ivoire)
  1. a b c d e Auf den Ergebnisseiten der FIPJP sind zum Teil Nationen als in der Vorrunde qualifiziert ausgewiesen, die dann aber nicht in der zweiten Runde spielten. Hier werden die als qualifiziert ausgewiesen, die in der 2. Runde auch gespielt haben
  2. a b c d e f g h Die FEDERATION TAHITIENNE DE PETANQUE en POLYNESIE FRANCAISE wird in den Ergebnislisten der FIPJP als Tahiti geführt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]