Paul Hesse (Agrarwissenschaftler)

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Paul Hesse (* 22. November 1893 in Gutitz, Landkreis Lüneburg; † 13. Februar 1979 in Ottobeuren, Bayern) war ein deutscher Agrarwissenschaftler sowie Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus Gutitz im Landkreis Lüneburg gebürtige Paul Hesse widmete sich nach dem Abitur dem Studium der Land- und Volkswirtschaft an den Universitäten Leipzig sowie Göttingen, das er 1922 mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Dr. phil. abschloss. Während seines Studiums wurde er 1915 Mitglied der Landsmannschaft Franconia Leipzig.[1] Nachdem Hesse anschließend eine praktische Lehre in Bollhagen absolviert hatte, übernahm er 1923 eine Assistenzstelle an der Versuchsanstalt für Landarbeitslehre in Pommritz in Sachsen, die er bis 1925 innehatte.

Im gleichen Jahr habilitierte er sich als Privatdozent für die Fächer Agrarpolitik und Landesplanung in Göttingen, dort erfolgte 1932 seine Ernennung zum außerordentlichen Professor. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. 1936 nahm Paul Hesse einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Agrarpolitik an der Landwirtschaftlichen Hochschule Stuttgart-Hohenheim an, den er bis 1945 innehielt. In Hohenheim leitete er stellvertretend die Hochschularbeitsgemneinschaft für Raumforschung. 1947 wechselte er in gleicher Funktion an die TH Stuttgart, 1956 wurde er emeritiert. Paul Hesse wurde 1953 als ordentliches Mitglied in die Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover aufgenommen.

Der seit 1958 verwitwete Paul Hesse, Vater eines Kindes, verstarb 1979 85-jährig in Ottobeuren.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Bestimmung landwirtschaftlicher Arbeitsleistungen mit Hilfe von Arbeitsstudien. Berlin 1925.
  • Die deutschen Wirtschaftsgebiete in ihrer Bedeutung für die landwirtschaftliche Erzeugung und Versorgung Deutschlands: Beiträge zur Kenntnis der Marktverhältnisse der deutschen Landwirtschaft. P. Parey, Berlin 1928.
  • Die Verwertung der Hauptbodenerzeugnisse und die Bodennutzung in den deutschen Wirtschaftsgebieten: Beiträge zur Kenntnis der Marktverhältnisse der deutschen Landwirtschaft. P. Parey, Berlin 1930.
  • Landvolk und Landwirtschaft in den Gemeinden von Württemberg-Hohenzollern : Grundlagen zur Raumordnung, Erzeugungsschlacht und Wirtschaftsberatung : Kartenwerk mit 165 Karten, Maßstab 1:550 000, und beschreibendem Text. Ulmer, Stuttgart 1939.
  • Die Lebenshaltung in 64 Haushaltungen von Arbeiterbauern, Kleinlandwirten und Bauern in den Gemeinden Affstätt, Oberndorf, Schafhausen, Spessart-Weltenschwann, Sulz, Wendelsheim und Würzbach. In: Der Forschungsdienst (Hrsg.): Forschung für Volk und Nahrungsfreiheit. Arbeitsbericht 1938 bis 1941 des Forschungsdienstes und Überblick über die im Reichsforschungsrat auf dem Gebiet der Landwirtschaft geleistete Arbeit. 2. Auflage. Berlin 1942, S. 37–40 und Anhang Tafel I+II.
  • Der Donau-Karpatenraum: eine Gemeinschaftsarbeit des Reichsforschungsrates, Fachsparte "Raumforschung", und des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums, Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle. Knoblauch, Stuttgart 1943.
  • Grundprobleme der Agrarverfassung : dargestellt am Beispiel der Gemeindetypen und Produktionszonen von Württemberg, Hohenzollern und Baden. W. Kohlhammer, Stuttgart 1949.
  • mit H. Fahrenkamp: Verschuldung und Kreditbedarf der Landwirtschaft in Baden-Württemberg unter besonderer Berücksichtigung der Produktionszonen und Betriebsarten. Landwirtschaftsverlag, Hiltrup b. Münster (Westf.) 1957.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berthold Ohm, Alfred Philipp (Hrsg.): Anschriftenverzeichnis der Alten Herren der Deutschen Landsmannschaft. Teil 1, Hamburg 1932, S. 130.