Paul von Uckro

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Paul Hans Emil von Uckro (* 16. Dezember 1862 in Pitschen; † 10. Februar 1919 in Berlin-Lichterfelde) war Senatspräsident des Reichsversicherungsamtes und Rittergutsbesitzer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorfahren stammen aus Wandsbek und hießen Schlesinger.[1] Sein Vater Ludwig Schlesinger (1792–1874) war Grundbesitzer in der Niederlausitz, dem die Rittergüter Uckro, Paserin, Pickel sowie Pitschen, sämtlich bei Luckau, gehörten. Er erhielt am 16. Juli 1855 die Genehmigung zum Führen des Familiennamens „Uckro“ und wurde am 7. Januar 1865 durch König Wilhelm I. in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.[2]

Paul war ein Sohn des Gutsbesitzers Emil von Uckro (1827–1900) und dessen Ehefrau Johanna, geborene Heller (1836–1910). Er hatte noch eine ältere Schwester.

Um 1880 besuchte Paul von Uckro das Königliche Gymnasium Dresden-Neustadt.[3] Als Student war Uckro Mitglied des Corps Hansea Bonn.[4] Seinen Militärdienst leistete er beim Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7 ab, dem er dann als Leutnant der Reserve angehörte.

Seine Ehefrau wurde 1900 die Offizierstochter Friederike Minka von Köppen (1872–1956), Tochter des Gustav von Köppen und der Adele von Müller. 1910 nach dem Tod des Vaters erbte er den Besitz Uckro mit direkt 475 ha, 340 ha in Paserin, 310 ha in Pickel und für Rittergut Pitschen 688 ha.[5] Der Besitz wurde zum Familienfideikommiss bestimmt. Paul von Uckro war zunächst Regierungsassessor[6] in Görlitz und dann im Reichsversicherungsamt tätig.[7] In dieser Institution war Uckro ständiges Mitglied des Senats.[8]

Erbe seiner Begüterungen[9] wiederum wurde sein Sohn Johannes (Hanns) von Uckro (1901–1943) samt Familie, dessen Gattin Erika Herbig-Wüstermarke, als Nacherbe Enkel Hanns-Detlef.[10] Hanns von Uckros Geschwister waren Christiane, Jutta, Barbara, Waldtraut und Günther. Hanns von Uckro vertrat Ende der 1920er Jahre die landwirtschaftlichen Großbetriebe des Kreises Luckau.[11]

Uckros Onkel war der in Thüringen lebende Oberregierungsrat Rudolf von Uckro. Seine drei Söhne mit Selma von Beeren erwählten sämtlich den Offiziersberuf, so wurde u. a. Fritz von Uckro Oberst[12] und Chefadjutant beim Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Markus Vette: Der vergessene Landtag. Subsidiarität und Selbstverantwortung in der Sozialpolitik des Kommunallandtages der Niederlausitz - ein Beitrag zur Brandenburger Landesgeschichte. Klaus-D. Becker, Potsdam 2015, ISBN 978-3-88372-129-3, S. 503 (google.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  2. Kai Drewes: Jüdischer Adel. Nobilitierungen von Juden im Europa des 19. Jahrhunderts. Online-Ressource Auflage. Jüdischer Adel. Adlig werden. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-593-41820-9, S. 200 (google.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  3. Hugo Ilberg: Programm des Königlichen Gymnasium zu Dresden-Neustadt. VII. Auflage. Verzeichnis der Schüler des Gymnasiums, Unterprima. 52. von Uckro, Paul. B. G. Teubner, Dresden 1881, S. 62 (google.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  4. Karl Rügemer (Hrsg.): Kösener Korps-Listen von 1798 bis 1910. Eine Zusammenstellung aller Korpsangehörigen mit Angabe von Rezeptionsjahr, Chargen, Stand und Wohnort, beziehungsweise Todesjahr. Band 22, Nr. 272. Academische Monatshefte. Druck und Verlagsanstalt Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, S. 52.
  5. R. Reichert: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche 1910. Unter Mitwirkung der Königlichen Behörden und nach amtlichen Quellen bearbeitet.. In: GAB. 5. Auflage. I., Das Königreich Preussen, I. Lieferung, Provinz Brandenburg, Kreis Luckau. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1910, S. 118 f. (digi-hub.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  6. Wilhelm Spuhn: Mitglieder-Verzeichniss des Corps Hansea zu Bonn 1849–1892. Ehrenmitglieder der Hansea, 260. von Uckro, Paul Hans Emil, aus Uckro bei Luckau. Kramer & Baum, Krefeld 1892, S. 47 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  7. Berliner Adressbuch 1918. Unter Benutzung amtlicher Quellen. II. Behörden, Kirchen und Schulen, öffentliche Einrichtungen von Berlin, 14. Reichsversicherungsamt. August Scherl Deutsche Adreßbuch Gesellschaft mbH, Berlin 1918, S. 17 (zlb.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  8. Das Reichs-Versicherungsamt und die Deutsche Arbeiterversicherung. Festschrift des Reichs-Versicherungsamts zum Jubiläum der Unfall- und der Invalidenversicherung. 1910. Reprint Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1910, ISBN 3-662-26485-4, S. 22 (google.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  9. Ernst Seyfert, Hans Wehner: Niekammer’s Landwirtschaftliche Adreßbücher, Provinz Brandenburg, 1929. Hrsg.: Niekammer. 4. Auflage. VII innerhalb der Niekammer-Reihe. Reichenbach, Leipzig 1929, S. 256 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  10. Kösener Corpslisten 1960. Eine Zusammenstellung der Mitglieder der bestehenden und nach dem Jahre 1892 suspendierten Corps mit Angabe von Farben, Zirkel, Jahrgang, Chargen und Personalien. In: Otto Gerlach (Hrsg.): KLC. Band 100, 432 (1955) Marburg (Rhenania Straßburg). Im Selbstverlag des Verbandes Alter Corpsstudenten. Druck C. L. Mettcker & Söhne Jever,, Kassel 1961, DNB 010616039, S. 1120.
  11. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Potsdam. 1928.12. Auflage. Nr. 106. A. W. Hayn’sche Erben, Potsdam 24. März 1928, S. 66 (google.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  12. Einwohnerbuch der Stadt Weimar der Vororte Ehrengsdorf, Oberweimar. Tiefurt. Diersch & Brückner AG, Weimar 1926, S. 112 (uni-jena.de [abgerufen am 25. April 2023]).
  13. Der Präsident Paul Kaufmann und die Mitglieder: Amtliche Nachrichten des Reichsversicherungsamtes. 35. Auflage. Nr. 2. Behrend & Co., Berlin 15. Februar 1919, S. 149 (google.de [abgerufen am 25. April 2023]).