Peter Christian Hansen

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Gedenkschild beim Peter-Christian-Hansen-Weg in Flensburg.

Peter Christian Hansen (* 12. März 1853 in Flensburg; † 20. Oktober 1935) war ein deutscher Sozialpolitiker in Schleswig-Holstein.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hansen war Landesversicherungsrat in Schleswig-Holstein. Er engagierte sich ehrenamtlich für Arbeitsbeschaffung, in der Gefangenenfürsorge, im Armenwesen, im Kampf gegen Alkoholismus, vor allem aber für den Kleinwohnungsbau. Auf seine Initiative hin wurde der Flensburger Arbeiter-Bauverein im Jahr 1878 gegründet. Dieser wurde später Vorbild zur Gründung anderer Genossenschaften in Schleswig-Holstein, so 1889 für den Arbeiterverein für Gaarden, Kiel und Umgebung und 1900 den Kieler Bau- und Sparverein. Es entwickelte sich in den folgenden Jahren ein ganzes Netz an Baugenossenschaften. Hansen betrieb 1900 auch die Gründung des Verbandes schleswig-holsteinischer Wohnungsbaugenossenschaften, heute Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen, den er als Verbandsdirektor bis 1922 führte.

In seiner Heimatstadt Flensburg erhielt ihm zu Ehren der Peter-Christian-Hansen-Weg seit 1952 seinen Namen.[1] In Kiel wurde die Peter-Hansen-Straße nach ihm benannt.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Baut Arbeiter-Wohnungen! Eine Aufforderung an die Städte Schleswig-Holsteins. C. H. Wittmaack'sche Buchhandlung, Flensburg 1878.
  • Schleswig-Holstein, seine Wohlfahrtsbestrebungen und gemeinnützigen Einrichtungen. Universitäts-Buchhandlung, Kiel 1882 (Digitalisat).
  • Die Erziehung verwahrloster Kinder in Schleswig-Holstein: ein Beitrag zu der Frage: Familien- oder Anstalts-Erziehung? In: Zeitschrift des Nordwestdeutschen Vereins für Gefängnisswesen, Heft 9 (1882)
  • Die Unfallversicherung der deutschen Arbeiter zur See. Simion, Berlin 1883.
  • Die Wohnungsverhältnisse in den größeren Städten: nach einem Vortrage, gehalten in Altona am 4. November 1882. Winter, Heidelberg 1883 (Sammlung von Vorträgen für das deutsche Volk; 9,2).
  • Statistische Zusammenstellung der Aktiengesellschaften in Schleswig-Holstein. Jensen, Kiel 1884 (Digitalisat).
  • Die Frau im Arbeiterhaushalt: Vortrag für den fünften Volksunterhaltungsabend in Kiel von 24. März 1889. A. F. Jensen, Kiel 1889.
  • Das Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz in seiner Bedeutung für den Arbeiterstand. Eckardt, Kiel 1894.
  • Die Erweiterung des Handarbeitsunterrichts für nicht vollsinnige und verkrüppelte Personen. Duncker & Humblot, Leipzig 1902 (Schriften des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit; 60).
  • August Sartori, ein Kieler Grosskaufmann: Vortrag, gehalten am 13. Nov. 1904. Verlag der Nord-Ostsee-Zeitung, Kiel 1904.
  • Ostsee- und Nordseefahrten: Libau und Rotterdam; Vortrag, gehalten im Gesellschaftshause junger Kaufleute in Kiel am 21. Oktober 1906. Kiel 1906.
  • Praktisches Christentum im Staatsleben: die Grundzüge der deutschen Arbeitsversicherung. Verlag der Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg 1906 (Lehr und Wehr für’s deutsche Volk; 22).
  • Fünfundzwanzig Jahre reichsgesetzlicher Arbeiterfürsorge. Rauhes Haus, Hamburg-Horn 1906.
  • Die Bekämpfung der Tuberkulose in Schleswig-Holstein. Druck von G. F. Pfingsten, Itzehoe 1906.
  • Arbeiterversicherung und Alkohol: Festvortrag in Flensburg 1907, Hamburg 1907.
  • Jugend-Bewegung und Alkohol-Bekämpfung in Schweden: ausführliche und in Einzelheiten ergänzte Wiedergabe eines vom Verfasser im November 1907 in Kiel gehaltenen Vortrages. Verlag von O.V. Böhmert, Dresden 1908.
  • Sommerpflege und Ferienkolonie: Vortrag, gehalten im Kieler Zweigverein des Vaterländischen Frauenvereins am 9. Januar 1909, Kiel 1909.
  • Das Arbeitsnachweiswesen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck: Vortrag, gehalten in der Versammlung des Verbandes nordelbischer Arbeitsnachweise am 12. Dezember 1909 zu Kiel. A. F. Jensen, Kiel 1910.
  • Lebenserinnerungen: Geschichte einer Jugendfreundschaft, Hamburg 1912.
  • Sechzig Jahre: Bruchstücke aus einer Schilderung meines Lebens. Handorff, Kiel 1913.
  • Die Krankenversicherung der Volksschullehrer. In: Pädagogische Woche, Bd. 10 (1914), Heft 18, S. 277 (Digitalisat).
  • Erinnerungen an Algerien: Vortrag, gehalten im Mansteinverein zu Schleswig am 22. April 1914. Buchdruckerei der „Schleswiger Nachrichten“, Schleswig 1914.
  • Die Kinderheilstätte zu Bad Oldesloe. W. Brustat, Berlin-Schöneberg ca. 1915.
  • zusammen mit Emil Höper: Drei Vorträge über Hinterbliebenen-Fürsorge, gehalten am 29. und 30. Nov. 1917 in Kiel. Vollbehr & Riepen, Kiel 1918.
  • Zur Aufklärung über die soziale Fürsorge in Dänemark und in Deutschland. Apenrader Tageblatt, Apendrade 1919.
  • Ein neuer Weg zur Kapitalbeschaffung für den Kleinwohnungsbau. Kiel 1921.
  • Kai Detlev Sievers (Hrsg.): Eine Lebenswanderung: vom Leben und Schaffen eines achtzigjährigen Schleswig-Holsteiners. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 1982 (Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; 31).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kai Detlev Sievers: Peter Christian Hansen (1853–1935). Ein schleswig-holsteinischer Sozialpolitiker der Kaiserzeit. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Bd. 104, 1979, ISSN 0072-4254, S. 231 ff.
  • Peter Christian Hansen und der Flensburger Arbeiter-Bauverein. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 1986 (Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; 14).
  • Bernd Philipsen: Peter Christian Hansen: Pionier des Wohnungsbaus. In: ders. Flensburger Köpfe: Frauen und Männer aus der Stadtgeschichte. Baltica-Verlag, Glücksburg 2009 (Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; 36), ISBN 978-3-934097-36-0, S. 49–51.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peter Christian Hansen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Peter Christian Hansen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieter Pust: Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Am Margarethenhof, S. 145f.