Phao Siyanon

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Phao Siyanon

Phao Siyanon[Anmerkung 1] (Thai: เผ่า ศรียานนท์, Aussprache: [pʰàw sǐːjaːnon]; * 1. März 1910 in Phitsanulok, Thailand; † 21. November 1960 in Genf) war ein thailändischer Heeres- und Polizeioffizier sowie Politiker. Von 1951 bis 1957 war er Generaldirektor der thailändischen Polizei.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phao wurde in Phitsanulok geboren und war der Sohn eines Heeresoffiziers. Er war der Schwiegersohn von Feldmarschall Phin Choonhavan und während des Zweiten Weltkriegs dessen Stellvertreter als Kommandant der Armee im Shan-Staat. Nach dem Krieg wechselte er in der Polizeiführung. 1947 nahm er an dem von Phin geführten Putsch teil. 1951 wurde er Generaldirektor der thailändischen Polizei.[1] Anschließend beherrschte er das Land zusammen mit Ministerpräsident Phibunsongkhram und dem Oberkommandierenden des Heeres Sarit Thanarat in einer Art Triumvirat.[2] Phao arbeitete eng mit dem US-amerikanischen Geheimdienst CIA zusammen, der ihn beim Aufbau der Grenzschutzpolizei als antikommunistischer Sondereinheit unterstützte.[1] Gleichzeitig ermöglichte er die Drogen-gegen-Waffen-Geschäfte zwischen CIA und der im birmanischen Shan-Staat operierenden Kuomintang unter Führung von General Li Mi, die im Chinesischen Bürgerkrieg gegen die kommunistische Regierung der Volksrepublik China kämpfte.[3] Dabei kontrollierte er auch den Opium-Handel in Thailand.[4][5] Er vergrößerte die Stärke der Polizei bis 1954 auf 43.000 Mann.,[6] wurde Chef der National Intelligence Agency und gründete den Geheimbund der „Diamantring-Ritter“, die er zur Tötung von politischen Gegnern einsetzte. Nachdem sein innermilitärischer Rivale Feldmarschall Sarit Thanarat 1957 putschte, floh Phao in die Schweiz.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Vorname wird auch als Pao, der Familienname als Sriyanond, Sriyanon, Sriyanont oder Siyanond transkribiert.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Chris Baker, Pasuk Phongpaichit: A History of Thailand. 2. Auflage. Cambridge University Press, 2009, ISBN 978-0-521-76768-2, S. 298f.
  2. Phao Sriyanond. In Encyclopædia Britannica. (Online), 2012. Abgerufen am 13. November 2012.
  3. Richard M. Gibson: The Secret Army. Chiang Kai-shek and the Drug Warlords of the Golden Triangle. John Wiley & Sons (Asia), Singapur 2011.
  4. Pierre-Arnaud Chouvy: Opium. Uncovering the Politics of the Poppy. Harvard University Press, 2010, S. 69.
  5. Thak Chaloemtiarana: Thailand. The Politics of Despotic Paternalism. Cornell Southeast Asia Program, Ithaca NY 2007, ISBN 978-0-87727-742-2, S. 59.
  6. Volker Grabowsky: Kleine Geschichte Thailands. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60129-3, S. 169.