Podgornoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

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Siedlung
Podgornoje
Wiepeningken (Staatshausen)

Подгорное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet 1376
Frühere Namen Wypenik (nach 1376),
Wipenik (um 1414),
Wipeninken (vor 1785),
Wiepeningken (bis 1928),
Staatshausen (1928–1946)
Bevölkerung 137 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238178
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 067
Geographische Lage
Koordinaten 54° 37′ N, 21° 35′ OKoordinaten: 54° 37′ 27″ N, 21° 34′ 31″ O
Podgornoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Podgornoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Podgornoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Podgornoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Podgornoje (russisch Подгорное, deutsch Wiepeningken, 1928–1947 Staatshausen, litauisch Vypininkai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Podgornoje liegt 16 Kilometer westlich des Rajonszentrums Tschernjachowsk (Insterburg) an der Föderalstraße A229 (einstige deutsche Reichsstraße 1, heute auch Europastraße 28). Innerorts endet eine Nebenstraße, die von Nowostrojewo (Trempen) über Swoboda (Jänischken/Jänichen) hierher führt. Die nächste Bahnstation ist Meschduretschje (Norkitten) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau) – einem Teilstück der früheren Preußischen Ostbahn – zur Weiterfahrt nach Litauen und in das russische Kernland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das damals Wypenik genannte Dorf erfuhr seine Gründung im Jahre 1376.[2] Am 27. Juni 1721 kaufte Fürst Leopold von Anhalt-Dessau das Gut Wiepeningken.[3] Der Ort zählte im Jahre 1815 313 Einwohner. Durch die Freistellung der Bauern wurde Wiepeningken 1822/24 ein Bauerndorf und befand sich nicht mehr in fürstlichem Besitz. Während der Zeit bis 1845 kaufte der Anhaltinisch-Dessauische Fürst sieben Bauerngrundstücke in Wiepeningken, die er seinem Gut in Paradeningken (1938–1945: Paradefeld, heute russisch: Trjochdworka) zuschlug. Im Jahre 1871 lag die Zahl der Einwohner bei 709.

Im Jahre 1874 wurde Wiepeningken in den neu errichteten Amtsbezirk Groß Bubainen[4] (1930 in „Amtsbezirk Waldhausen“ umbenannt, heute russisch: Bereschkowskoje) eingegliedert, der bis 1945 zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 waren in Wiepeningken mit dem dazugehörigen Wohnplatz Forsthaus Kirschland (heute nicht mehr existent) 518 Einwohner registriert.[5]

Am 30. September 1928 wurde der schon erwähnte Gutsbezirk Paradeningken, bisher dem Amtsbezirk Norkitten (heute russisch: Meschduretschje) zugehörig, in die Landgemeinde Wiepeningken eingemeindet, die am gleichen Tage in „Staatshausen“ umbenannt wurde. Die Gesamteinwohnerzahl betrug im Jahre 1933 518 und stieg bis 1939 auf 544.[6]

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Staatshausen 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Podgornoje und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Bereschkowski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk eingeordnet.[7] Von 2008 bis 2015 gehörte Podgornoje zur Landgemeinde Swobodnenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überwiegend evangelische Bevölkerung Wiepeningkens resp. Staatshausens war bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Norkitten (heute russisch: Meschduretschje) eingepfarrt. Es war Teil des Kirchenkreises Insterburg (Tschernjachowsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute liegt Podgornoje erneut im Einzugsbereich einer in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Meschduretschje (Norkitten), jetzt aber innerhalb der Kirchenregion Tschernjachowsk (Insterburg) in der Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland eingegliedert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Staatshausen
  3. Norkittensche Güter: Bauerndorf Wiepeningken
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Bubainen/Waldhausen
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  6. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)