Projekt 1206

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Projekt 1206
Schiffsdaten
Land Sowjetunion Sowjetunion
Russland Russland
Schiffsart Landungsboot
Bauwerft More, Feodossija
Bauzeitraum 1972 bis 1985
Gebaute Einheiten 18
Dienstzeit 1973 bis 1994
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 24,6 m (Lüa)
Breite 10,8 m
Tiefgang (max.) 1,5 m
Verdrängung 113 t
 
Besatzung 6
Maschinenanlage
Maschine 2 × M-70-Gasturbinen
Maschinen­leistung 2 × 10.000 PS (7.457) kW
Höchst­geschwindigkeit 55 kn (102 km/h)
Propeller 2 Antriebs-, 2 Hubpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 112 Soldaten
Fahrzeugkapazität optional:
  • 2 × BTR-60 o. Ä.
  • 2 × BMP-1 o. Ä.
  • 1 × Kampfpanzer PKW
Bewaffnung
Sensoren

Navigationsradar

Projekt 1206, mit dem Decknamen „Kalmar“[A 1] (russisch „Кальмар“; NATO-Bezeichnung: Lebed-Klasse), war eine Klasse von Luftkissen-Landungsbooten der sowjetischen Marine, die im Kalten Krieg entwickelt wurde, um von größeren Landungsschiffen aus eingesetzt zu werden.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fahrzeug wurde auf Basis des schwächer motorisierten und leichteren Projekts 1205 entwickelt, mit dem nur Truppen, aber keine Fahrzeuge angelandet werden konnten. Projekt 1206 sollte von den Landungsschiffen des Projekts 1174 aus eingesetzt werden und erhielt dazu ein geräumiges Transportdeck, auf dem bis zu zwei Schützenpanzer, 112 Soldaten oder ein Kampfpanzer mitgeführt werden konnten.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Projekt 1206 verfügte über ein durchgängiges Transportdeck, das sich fast über die gesamte Schiffslänge, entlang der zentralen Längsachse, erstreckte und über eine breite Bugrampe auch mit Fahrzeugen betreten oder verlassen werden konnte. Am Heck befanden sich zwei Zugangsluken für Personen. Die Hubpropeller waren in der Fahrzeugmitte an der Backbord und Steuerbordseite montiert, für die Vorwärtsbewegung waren zwei Propeller mit nachgelagerten Steuerrudern achtern auf dem Dach des Aufbaus installiert.

Auf der Oberseite des Aufbaus, an der Backbordseite vorn, befand sich ein kleiner Steuerstand mit Sichtfenstern, gegenüber, an der Steuerbordseite, befand sich die einzige Waffenanlage der Fahrzeuge – ein Turm mit einem Zwillings-12,7-mm-NSW-Maschinengewehr.

Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18 Fahrzeuge und zwei Erprobungsträger wurden von der Schwarzmeerwerft bei Feodossija zwischen 1972 und 1985 gebaut. Die Fahrzeuge erhielten keine Namen, sondern Nummern, und das Präfix „D“ (russisch „д“). Bis 1994 wurden alle Einheiten ausgemustert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ю.В.Апальков: Корабли ВМФ СССР. Том IV – Десантные и минно-тральные корабли. Sankt Petersburg, 2007, ISBN 978-5-8172-0135-2. (russisch)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Deckname wurde ebenfalls für den zeitgenössischen U-Boot-Typ Projekt 667BDR benutzt.