Rattiszell

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Wappen Deutschlandkarte
Rattiszell
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rattiszell hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 1′ N, 12° 40′ OKoordinaten: 49° 1′ N, 12° 40′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Verwaltungs­gemeinschaft: Stallwang
Höhe: 363 m ü. NHN
Fläche: 22,17 km2
Einwohner: 1537 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94372
Vorwahl: 09964
Kfz-Kennzeichen: SR, BOG, MAL
Gemeindeschlüssel: 09 2 78 179
Gemeindegliederung: 37 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Straubinger Str. 18
94375 Stallwang
Website: www.rattiszell.de
Erster Bürgermeister: Manfred Reiner[2] (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Rattiszell im Landkreis Straubing-Bogen
KarteBogen (Stadt)WindbergWiesenfeldenStraßkirchenSteinach (Niederbayern)StallwangSchwarzach (Niederbayern)Sankt EnglmarSalchingRattiszellRattenberg (Niederbayern)Rain (Niederbayern)PerkamPerasdorfParkstettenOberschneidingNiederwinklingNeukirchen (Niederbayern)MitterfelsMariaposchingMallersdorf-PfaffenbergLoitzendorfLeiblfingLaberweintingKonzellKirchrothIrlbachHunderdorfHaselbach (Niederbayern)Haibach (Niederbayern)GeiselhöringFeldkirchen (Niederbayern)FalkenfelsAttingAschaAiterhofenAholfingStraubingLandkreis KelheimRegensburgLandkreis LandshutLandkreis RegenLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis DeggendorfLandkreis ChamLandkreis ChamLandkreis Regensburg
Karte
Die Pfarrkirche St. Benedikt

Rattiszell ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Das gleichnamige Pfarrdorf ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Stallwang.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rattiszell liegt in der Region Donau-Wald im Bayerischen Wald. Der Hauptort Rattiszell liegt im Kinsachtal zwischen Pilgramsberg (619 m) und Gallnerberg (709 m).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 37 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Eggerszell, Haunkenzell, Herrnfehlburg, Pilgramsberg und Rattiszell.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rattiszell gehörte den Herren von Buchstätt. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Rattiszell war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Rattiszell.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1927 wurde die Gemeinde Herrnfehlburg eingemeindet. 1946 wurden aus der aufgelösten Gemeinde Eggerszell die Gemeindeteile Bühl, Zisterau und Zisterhof eingegliedert.[6] Gmeinwies aus der Gemeinde Haunkenzell kam 1949 dazu und 1966 Pfaffenberg aus der damaligen Gemeinde Irschenbach.

Rattiszell war bis zur Gemeindegebietsreform Teil des 1972 aufgelösten Landkreises Bogen. Am 1. Mai 1978 wurde Haunkenzell eingegliedert, das bereits 1876 Maiszell und 1946 Teile von Pilgramsberg und Eggerszell[6] eingemeindet hatte.[7] Der Weiler Straßhäuser wurde erst nach 1987 ein Gemeindeteil.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1289 auf 1489 Einwohner bzw. um 15,5 %.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 1176 1268 1314 1324 1374 1394 1462 1446 1530 1500

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[8]

Partei/Liste % Sitze
CSU 34,39 4
Freie Wähler 38,24 5
Christlicher Wählerblock 27,36 3

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit 19. Juni 2007 Manfred Reiner, der am 17. Juni 2007 in einer Stichwahl gewählt wurde. Sein Vorgänger war seit 1987 Josef Schneider (CSU). Er verstarb am 3. März 2007. Reiner wurde bei der Wahl 2020 mit 85,56 % wiedergewählt.[2]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Gde. Rattiszell
Wappen Gde. Rattiszell
Blasonierung:Gespalten; vorne schräg geteilt von Silber und Blau, hinten in Rot ein golden gehörnter, aufsteigender silberner Widder.“[9]

Wappenführung seit 1985

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfarrkirche St. Benedikt wurde 1697 an Stelle einer älteren Kirche unter Verwendung eines spätmittelalterlichen Turms mit Barockaufsatz erbaut. Sie enthält eine geschnitzte Marienstatue von 1500 und eine Sebastiansfigur von ca. 1720.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik 704 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 591. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1018 ha, davon waren 518 ha Ackerfläche und 500 ha Dauergrünfläche.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigste Straßenverbindung in der Gemeinde ist die westlich des Ortes Rattiszell in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße 20. Sie führt zur knapp 10 km südlich verlaufenden Bundesautobahn 3 (AS 106 Straubing). Ebenfalls in Nord-Süd-Richtung verläuft durch den Hauptort die Kreisstraße SR 68 auf der ehemaligen Trasse der B 20. Im Westen durchquert die Staatsstraße St 2147 das Gemeindegebiet.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt eine Grundschule mit 50 Schülern und vier hauptamtlichen Lehrkräften (SJ 2020/2021).[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rattiszell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
  3. Gemeinde Rattiszell in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 14. Juli 2017.
  4. Gemeinde Rattiszell, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 437.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 632.
  8. Wahl des Gemeinderates - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Rattiszell - Gesamtergebnis. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Rattiszell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Grundschule Rattiszell in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 10. September 2021.0