Razac-d’Eymet

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Razac-d’Eymet
Razac-d’Eymet (Frankreich)
Razac-d’Eymet (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Bergerac
Kanton Sud-Bergeracois
Gemeindeverband Communes de Portes Sud Périgord
Koordinaten 44° 42′ N, 0° 28′ OKoordinaten: 44° 42′ N, 0° 28′ O
Höhe 48–170 m
Fläche 12,28 km²
Einwohner 320 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 26 Einw./km²
Postleitzahl 24500
INSEE-Code

Quelle in Razac-d’Eymet

Razac-d’Eymet ist eine französische Gemeinde mit 320 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Bergerac und zum Kanton Sud-Bergeracois.

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Rasac d’Aimet, der sich von einem Landgut ableitet, das in gallorömischer Zeit einem „Rhetius“ oder „Radacus“ gehörte. Einer anderen Theorie zufolge stammt er von ratis (deutsch Farn) ab, einem Hinweis auf die lokale Vegetation. Der Zusatz „d’Eymet“ kam im 19. Jahrhundert dazu, um sich von gleichnamigen Gemeinden zu unterscheiden.[1][2]

Die Einwohner werden Razacois und Razacoises genannt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Razac-d’Eymet liegt ca. 20 Kilometer südlich von Bergerac im Gebiet Bergeracois der historischen Provinz Périgord am südlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Razac-d’Eymet von den Nachbargemeinden:

Saint-Julien-Innocence-Eulalie Singleyrac
Sadillac
Saint-Capraise-d’Eymet
Fonroque Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Saint-Aubin-de-Cadelech
Serres-et-Montguyard

Razac-d’Eymet liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne.

Der Dropt, ein Nebenfluss der Garonne, fließt an der südlichen Grenze des Gemeindegebiets entlang. Razac-d’Eymet wird durchquert von seinen Nabenflüssen, dem Mérigole, dem Marzelou, und dem Ruisseau du Réveillou.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ruinen eines Dolmens belegen eine frühe Besiedelung des Landstrichs. Im Jahre 1270 gehörte Razac zur Kastellanei von Eymet. Der Name „Bastide“, der zu einer Brache gehört, lässt darauf schließen, dass an dieser Stelle einst eine Bastide errichtet wurde.[2]

Im 15. Jahrhundert gehörten Eymet und Razac zu zwei verschiedenen Grundherren, die allerdings der gleichen Familie der Pellegrue gehörten. Offensichtlich war vorher eine Teilung der Grundherrschaft vollzogen worden, denn es handelte sich um die Brüder Jean und Gracie-Arnaud. Razac blieb bis zum Ende des 16. Jahrhunderts in den Händen der Familie Pellegrue, die Razac im Jahre 1603 an d’Ogier de Gasc, Trésorier général des Finances für die Guyenne, übergaben. Die Grundherrschaft wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts zugunsten von Arnaud d’Ogier in den Stand eines Baronats gehoben, das im Wesentlichen das Gebiet der Pfarrgemeinde umfasste. Nach dem Tod den Sohns von Arnaud d’Ogier im Jahre 1699 fiel das Baronat an eine Frau, Bonaventure de Gasc, die Razac über eine Heirat an Louis de Gombault brachte. Seine Familie behielt das Baronat bis zur Französischen Revolution.[5]

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toponyme und Erwähnungen von Razac-d’Eymet waren:

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von 985. In der Folgezeit setzte eine Phase der Stagnation ein, die die Zahl der Einwohner bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1990er Jahren auf rund 265 Einwohner sinken ließ, bevor eine Phase mit moderatem Wachstum einsetzte.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2010 2021
Einwohner 367 335 281 288 266 282 276 303 320
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[8] INSEE ab 2010[9]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Mariä Himmelfahrt

Die Ruinen einer Burg aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie eine romanische Kirche, die Mariä Aufnahme in den Himmel gewidmet ist, folgen auf Spuren von Gebäuden aus gallorömischer Zeit.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft basiert auf eine große Fruchtbarkeit des Bodens, die den Anbau von Weizen, Pflaumen und Wein erlaubt.[2]

Razac-d’Eymet liegt in den Zonen AOC des Bergerac mit den Appellationen Bergerac (blanc, rosé, rouge) und Côtes de Bergerac (blanc, rouge).[11]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[12]
Gesamt = 36

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 45 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2018/2019.[13]

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rundweg Boucle de Razac d’Eymet besitzt eine Länge von 6,9 km bei einem Höhenunterschied von 56 m. Er führt vom Zentrum zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd durch das Gebiet der Gemeinde.[14]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Route départementale 15 durchquert das nördliche Gebiet der Gemeinde von Nordwest nach Ost und verbindet Razac-d’Eymet im Nordwesten mit der Nachbargemeinde Singleyrac und im Osten mit der Nachbargemeinde Saint-Capraise-d’Eymet.

Die Route départementale 25 durchquert das südliche Gebiet der Gemeinde von West nach Ost. Sie verbindet Razac im Westen an die Route départementale 933, die ehemalige Route nationale 133, und im Osten mit Plaisance und im weiteren Verlauf mit Issigeac.

Die Route départementale 107 streift das östliche Gemeindegebiet und verbindet Razac-d’Eymet im Norden mit der Nachbargemeinde Sadillac und im Süden mit der Nachbargemeinde Serres-et-Montguyard.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michel Jeury, geboren am 23. Januar 1934 in Razac-d’Eymet, gestorben am 9. Januar 2015 in Vaison-la-Romaine (Département Vaucluse), war ein französischer Science-Fiction-Autor.[15]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Razac-d'Eymet – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le nom occitan des communes du Périgord. Départementrat des Départements Dordogne, archiviert vom Original am 11. August 2016; abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/communes-oc.cg24.fr
  2. a b c Razac-d’Eymet. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  3. Dordogne. habitants.fr, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  4. Ma commune : Razac-d’Eymet. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  5. Guy Duboscq: Les plans de la seigneurie de Razac d’Eymet au XVIIIͤ siècle. In: Bulletin de la Société historique et archéologique du Périgord. Société historique et archéologique du Périgord, 1937, S. 400,401, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  6. Paul Vicomte de Gourgues: Dictionnaire topographique du département de la Dordogne. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1873, S. 264, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  7. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 20. Dezember 2018 (englisch).
  8. a b Notice Communale Razac-d’Eymet. EHESS, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  9. Populations légales 2015 Commune de Razac-d’Eymet (24348). INSEE, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  10. Razac-d’Eymet. Gemeindeverband Communauté de communes des Portes Sud Périgord, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  11. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Razac-d’Eymet (24348). INSEE, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  13. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  14. Boucle de Razac d’Eymet. Institut national de l’information géographique et forestière (IGN), 1. August 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  15. Jeury, Michel (1934-....). Département Ain, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).