Razac-de-Saussignac

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Razac-de-Saussignac
Razac-de-Saussignac (Frankreich)
Razac-de-Saussignac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Bergerac
Kanton Sud-Bergeracois
Gemeindeverband Agglomération Bergeracoise
Koordinaten 44° 48′ N, 0° 17′ OKoordinaten: 44° 48′ N, 0° 17′ O
Höhe 26–141 m
Fläche 11,58 km²
Einwohner 341 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 29 Einw./km²
Postleitzahl 24240
INSEE-Code

Zentrum von Razac-de-Saussignac

Razac-de-Saussignac ist eine französische Gemeinde mit 341 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Bergerac und zum Kanton Sud-Bergeracois.

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Rasac de Saussinhac, der sich von einem Landgut ableitet, das in gallorömischer Zeit einem „Rhetius“ gehörte.

Die Einwohner werden Razacois und Razacoises genannt.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Razac-de-Saussignac liegt ca. 20 Kilometer südwestlich und im Einzugsbereich (Aire urbaine) von Bergerac im Gebiet Bergeracois der historischen Provinz Périgord an der südwestlichen Grenze zum benachbarten Département Gironde.[2]

Umgeben wird Razac-de-Saussignac von den Nachbargemeinden:

Saint-Philippe-du-Seignal
(Gironde)
Saint-Avit-Saint-Nazaire
(Gironde)
Gardonne
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Saussignac
Ligueux
(Gironde)
Monestier

Razac-de-Saussignac liegt in dem Einzugsgebiet des Flusses Dordogne.

Der Seignal, einer seiner linken Nebenflüsse, bildet die natürliche Grenze zu den westlichen Nachbargemeinden des Départements Gironde. Der Ruisseau de Fonlade ist ein Nebenfluss des Seignal und entspringt in Razac-de-Saussignac.

Der Ruisseau des Gouttes, am Oberlauf auch Marmant genannt, ist ein Zufluss des Moiron und durchquert das Gebiet der Gemeinde.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Stelle des heutigen Zentrums befand sich in gallorömischer Zeit eine ansehnliche Villa, die vermutlich im achten Jahrhundert von Sarrazenen zerstört wurde. Vom achten Jahrhundert bis zum Ende des Ancien Régime war Razac von Saussignac lehnsabhängig. Während der Französischen Revolution wurden die beiden Pfarrgemeinden aufgelöst, um eine Gemeinde mit dem Sitz in Saussignac zu bilden. Aufgrund des Konkordats von 1801 wurden die Gottesdienste in den beiden Pfarrgemeinden wieder eingeführt. Der Kaplan von Saussignac hat hierbei bis zum Ende der Restauration die Messen in Razac geleitet. Die Gemeinde Razac wurde 1836 von Saussignac unabhängig. Der Pfarrer von Saussignac blieb aber bis 1845 Pfarrverweser in Razac.[4]

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toponyme und Erwähnungen von Razac-de-Saussignac waren:

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Gründung der Gemeinde erreichte die Einwohnerzahl einen Höchststand von 670. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1980er Jahren auf rund 275 Einwohner, bevor eine Wachstumsphase einsetzte, die in jüngster Zeit stagnierte.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2010 2021
Einwohner 327 310 282 274 308 332 365 352 341
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2010[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Barthélemy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde im Jahre 1860 neu gebaut, hat aber ihre Fundamente aus dem 11. Jahrhundert und ihre romanische Form behalten. Ihre Besonderheit ist die halbrunde Apsis mit zwei flankierenden Apsidiolen.[9]

Schloss Bellevue[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem früheren Lehen der Grands Négrauds wurde gegen 1630 das Schloss neu errichtet. Das Anwesen, auch Herrenhaus Artudière genannt, war direkt dem französischen König unterstellt und bestand aus mehreren Gebäuden. Das Haupthaus mit rechteckigem Grundriss wird von zwei viereckigen Pavillons eingerahmt. Verschiedene Anlagen haben den Landsitz vergrößert. Hinter dem Haupthaus wurden Nebengebäude errichtet, die einen Hof bilden. Die Besitzerfamilien des Schlosses waren nacheinander die Papus, Brugières, Maillard-Dascols, anschließend die Lambert de Thénac. Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.[10]

Schloss Chabrier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde 1640 auf den Ruinen einer früheren Burg errichtet, die 1345 im Hundertjährigen Krieg von Truppen des Henry of Grosmont, 1. Duke of Lancaster, Earl of Derby, beim Angriff auf das benachbarte Schloss Fayolle zerstört worden war. Das Schloss besteht aus einem zentralen Wohntrakt, an dem sich zwei Seitenflügel anschließen. Die Besonderheit des Schlosses sind seine Weinkeller, die teilweise in den Felsen gehauen sind. Das Schloss setzt heute seinen bedeutenden Betrieb als Weingut fort.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weinbau ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.[12]

Razac-de-Saussignac liegt in den Zonen AOC des Bergerac mit den Appellationen Bergerac (blanc, rosé, rouge), Côtes de Bergerac (blanc, rouge) und des Saussignac, einem Dessertwein.[13]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[14]
Gesamt = 48

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Route départementale 4 durchquert das Gebiet der Gemeinde von Nord nach Süd und verbindet Razac-de-Saussignac im Norden mit der Nachbargemeinde Gardonne auf der Verkehrsachse Bergerac–Bordeaux und im Süden mit der Nachbargemeinde Monestier.

Die Route départementale 14 durchquert das Gebiet der Gemeinde von West nach Ost und verbindet Razac-de-Saussignac im Westen mit der Nachbargemeinde Saint-Philippe-du-Seignal und im Osten mit Saussignac.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Razac-de-Saussignac – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dordogne. habitants.fr, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  2. Aire urbaine de Bergerac (109). INSEE, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  3. Ma commune : Razac-de-Saussignac. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  4. Razac-de-Saussignac. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  5. Paul Vicomte de Gourgues: Dictionnaire topographique du département de la Dordogne. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1873, S. 264, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  6. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 20. Dezember 2018 (englisch).
  7. a b Notice Communale Razac-de-Saussignac. EHESS, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  8. Populations légales 2015 Commune de Razac-de-Saussignac (24349). INSEE, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  9. Mairie de Razac de Saussignac. Pays de Bergerac Tourisme, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  10. Château de Bellevue. chateau-fort-manoir-chateau.eu, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  11. Château de Chabrier. chateau-fort-manoir-chateau.eu, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  12. Mairie de Razac de Saussignac. Pays de Bergerac Tourisme, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  13. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  14. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Razac-de-Saussignac (24349). INSEE, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  15. La voie de Vézelay. Agence de Coopération Interrégionale et Réseau „Chemins de Saint-Jacques de Compostelle“, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).
  16. GR6 - Randonnée de Ste Foy-la-Grande (Gironde) à Eyzies-de-Tayac-Sireuil (Dordogne). gr-infos.com, abgerufen am 20. Dezember 2018 (französisch).