Rhonex Kipruto

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Rhonex Kipruto


Rhonex Kipruto bei der U20-WM 2018

Nation Kenia Kenia
Geburtstag 12. Oktober 1999 (24 Jahre)
Geburtsort Keiyo DistrictKenia
Karriere
Disziplin Langstreckenlauf
Bestleistung 10-km-Straßenlauf: 26:24 min
Halbmarathon: 57:49 min
Trainer Colm O’Connell
Status aktiv
Medaillenspiegel
Leichtathletik-Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Crosslauf-Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U20-Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Crosslauf-Afrikameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Bronze Doha 2019 10.000 m
Logo der World Athletics Crosslauf-Weltmeisterschaften
Silber Aarhus 2019 Team
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
Gold Tampere 2018 10.000 m
 Crosslauf-Afrikameisterschaften
Gold Ech Cheliff 2018 U20
letzte Änderung: 19. August 2021

Rhonex Kipruto (* 12. Oktober 1999 im Keiyo District[1]) ist ein kenianischer Langstreckenläufer.

Sportlicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf nationaler Ebene machte Kipruto erstmals auf sich aufmerksam, als er im Februar 2017 bei den regionalen Crosslauf-Meisterschaften des Central Rift elf Sekunden hinter U18-Weltmeister Richard Yator Platz 3 belegte.[2][3] Bei den zwei Wochen später in Nairobi ausgetragenen kenianischen Crosslauf-Meisterschaften kam er im Juniorenrennen auf Rang 16.[4] Im weiteren Jahresverlauf lief er im Mai bei seinem 10.000-Meter-Debüt in der Höhe von Eldoret 28:56,5 min[2] und gewann einen Monat später über diese Distanz die kenianischen Ausscheidungswettkämpfe (Trials) für die U20-Afrikameisterschaften,[5] bei denen er nicht antrat. Kiprutos erstes Rennen außerhalb Kenias folgte im September, beim Grand Prix von Prag wurde er über 10 Kilometer drei Sekunden hinter dem Sieger Benard Kimeli Dritter in 27:13 min.[6] Mit dieser Zeit unterbot er die bestehende U20-Weltbestleistung, zwei Sekunden vor ihm kam allerdings sein ebenfalls der U20 angehörende Trainingspartner Mathew Kimeli ins Ziel.[2]

Im Februar 2018 lief Kipruto bei den kenianischen Crosslaufmeisterschaften als Zweiter des Juniorenrennens hinter Stanley Waithaka auf Rang 2.[7] Einen Monat später gewann er bei den Crosslauf-Afrikameisterschaften im algerischen Ech Cheliff das U20-Rennen dieses Mal fünf Sekunden vor Waithaka.[8] Ende April verbesserte er beim Healthy Kidney 10K in New York City als Sieger vor Mathew Kimeli den Streckenrekord auf 27:08 min[9] und im Juni siegte er in Nairobi bei den kenianischen Trials für die U20-Weltmeisterschaften in 27:49,6 min mit fast dreißig Sekunden Vorsprung.[2] Die im Juli im finnischen Tampere ausgetragenen U20-Weltmeisterschaften gewann er schließlich mit Meisterschaftsrekord von 27:21,08 min neunzehn Sekunden vor dem Ugander Jacob Kiplimo.[10] Im Herbst trat er erneut über die 10 Kilometer in Prag an und blieb diesmal nach 26:46 min nur zwei Sekunden über der Weltrekordzeit von Leonard Komon.[11]

Die Saison 2019 begann Kipruto im Januar mit einem Sieg beim Cross Internacional Juan Muguerza im baskischen Elgoibar.[12] Im Februar wurde er bei den kenianischen Crosslauf-Meisterschaften in Eldoret überraschend nur Sechster.[13] Damit qualifizierte er sich dennoch für die Crosslauf-Weltmeisterschaften im dänischen Aarhus, bei denen er erneut Rang 6 belegte und nach Addition der Einzelergebnisse mit dem Team hinter Äthiopien Silber gewann. Ende Mai entschied er die 10.000 Meter im Rahmen des Diamond-League-Meetings Stockholm Bauhaus Athletics in neuer Bestzeit und Stadionrekord von 26:50,16 min für sich.[14] Im Oktober gewann er dann bei den Weltmeisterschaften in Doha in 26:50,32 min die Bronzemedaille hinter dem Ugander Joshua Cheptegei und Yomif Kejelcha aus Äthiopien.

Die Saison 2020 begann mit einem erfolgreichen Einstieg beim 10-km-Straßenlauf in Valencia (Spanien). Dort unterbot Kipruto am 12. Januar mit einer Zeit von 26:24 min den bisherigen Weltrekord des Uganders Joshua Cheptegei um 14 Sekunden.[15] Am selben Ort schloss er die Saison auch ab, als er am 6. Dezember beim Valencia-Halbmarathon in 57:49 min den dritten Platz belegte. Damit blieb er hinter seinem Landsmann Kibiwott Kandie (57:32 min) und dem Ugander Jacob Kiplimo (57:37 min) als dritter Läufer in der Geschichte unter der 58-Minuten-Marke und 12 Sekunden unter dem alten Weltrekord von Geoffrey Kamworor.[16] 2021 startete er über 10.000 m bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio und gelangte dort nach 27:52,78 min auf den neunten Rang.[17]

Am 17. Mai 2023 wurde Kipruto aufgrund eines positiven Dopingtests suspendiert.[18]

Kipruto wird in Iten von dem Iren Colm O’Connell trainiert,[19] der als Missionar und Lehrer 1976 nach Kenia kam und seitdem eine Vielzahl von kenianischen Läufern trainiert hat, darunter auch Doppelolympiasieger und Weltrekordhalter David Rudisha.[20] Kiprutos jüngerer Bruder Bravin Kiptoo ist ebenfalls Läufer und gewann bei den Juniorenafrikameisterschaften 2019 Gold über 10.000 Meter.[21]

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilanz bei Titelkämpfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei internationalen und nationalen Titelkämpfen. Zeiten in Minuten.

Internationale Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Wettbewerb Austragungsort Rang Distanz Zeit
2018 Crosslauf-Afrikameisterschaften (U20) Algerien Ech Cheliff 1. 8 km 25:01
Leichtathletik-U20-Weltmeisterschaften Finnland Tampere 1. 10.000 m 27:21,08
2019 Crosslauf-Weltmeisterschaften Danemark Aarhus 6. 10 km 32:17
2019 Leichtathletik-Weltmeisterschaften Katar Doha 3. 10.000 m 26:50,32

Kenianische Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Wettbewerb Austragungsort Rang Distanz Zeit Ref
2017 Kenianische Crosslauf-Meisterschaften (U20) Nairobi 16. 8 km 23:46 [4]
2018 Kenianische Crosslauf-Meisterschaften (U20) Nairobi 2. 8 km 22:31 [7]
2019 Kenianische Crosslauf-Meisterschaften Eldoret 6. 10 km 30:01 [13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. RunCzech Racing Alumni. Rhonex Kipruto. In: runczech.com. Abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  2. a b c d Gen 10: distance maestro Rhonex Kipruto. In: iaaf.org. 18. Dezember 2018, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  3. Kibiwott prevails over Kiyeng at Central Rift XC meet. In: citizentv.co.ke. 6. Februar 2017, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  4. a b National Cross Country Championships 2017 Results. (PDF) In: athleticskenya.or.ke. Abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  5. Kipruto eyeing continental dominance in Algeria. In: citizentv.co.ke. 14. Juni 2017, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  6. Jepkosgei smashes world 10km record in Prague. In: iaaf.org. 9. September 2017, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  7. a b National Cross Country Championships 2018 Results. (PDF) In: athleticskenya.or.ke. Abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  8. Chespol and Barkach take top honours at African Cross Country Championships. In: iaaf.org. 17. März 2018, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  9. Teenager Kipruto sizzles 27:08 in New York 10km. In: iaaf.org. 29. April 2018, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  10. U20-WM: Afrikaner dominieren die langen Strecken. In: runaustria.at. 11. Juli 2018, abgerufen am 31. Mai 2019.
  11. Rhonex Kipruto verpasst 10-Kilometer-Weltrekord um zwei Sekunden. In: leichtathletik.de. 9. September 2019, abgerufen am 31. Mai 2019.
  12. Kipruto and Obiri dominate in Elgoibar. In: iaaf.org. 13. Januar 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  13. a b Kirui surprises Kamworor and Kipruto at Kenyan Cross Country Championships. In: iaaf.org. 23. Februar 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  14. Fighting difficult conditions, Kipruto and Stahl impress in Stockholm – IAAF Diamond League. In: iaaf.org. 31. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  15. Rhonex Kipruto bricht 10-Kilometer-Weltrekord, Samuel Fitwi steigert sich enorm. Abgerufen am 12. Januar 2020.
  16. Emeterio Valiente: 57:32! Kandie smashes half marathon world record in Valencia. In: World Athletics. 6. Dezember 2020, abgerufen am 7. Dezember 2020 (englisch).
  17. Athletics - Final Results. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2021; abgerufen am 10. August 2021 (amerikanisches Englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/olympics.com
  18. Thomas Bauer (HDsports): Doping-Skandal: Weltrekord-Läufer suspendiert! 17. Mai 2023, abgerufen am 17. Mai 2023 (deutsch).
  19. Slowly by Slowly. In: spikes.iaaf.org. 28. März 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  20. Improbably, Missionary Trains Stars in Kenya. In: nytimes.com. 25. März 2013, abgerufen am 31. Mai 2019 (englisch).
  21. Kenya’s athletes harvest medals in Abidjan. In: citizentv.co.ke. 18. April 2019, abgerufen am 5. Juli 2019 (englisch).