Rudolf Blaum

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Rudolf Blaum (* 14. März 1915 in Bremen; † 2. Mai 2005 in Bremen) war ein deutscher Jurist und Politiker. Er war Mitglied der Bremischen Bürgerschaft (CDU).

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blaum wurde in Bremen geboren, legte das Abitur am Alten Gymnasium ab und studierte ab 1933 in Heidelberg, München und Hamburg Geschichte, Kunstgeschichte und Jura. 1937 erfolgte die Promotion zum Dr. jur., 1939 die Promotion zum Dr. phil.

Er war von 1933 bis 1936 Mitglied im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund, von März 1938 bis April 1945 in der NSV und von Mai 1937 bis April 1945 im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund. Am 8. Dezember 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.361.129).[1][2]

Im Juli 1939 erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht, Amt Ausland/Abwehr beim OKW in Berlin. Ende 1941 wurde er zur deutschen Gesandtschaft nach Lissabon versetzt, dort war er als „Sonderführer“ weiterhin für die militärische Abwehr tätig. Bis November 1946 war er in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft, anschließend bis Oktober 1947 interniert. Nach der Entlassung aus dem Internierungslager erfolgte die Einstellung des Spruchkammerverfahrens.[2]

1947 wirkte er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der vom damaligen Bremer Wirtschaftssenator Gustav Wilhelm Harmssen verantworteten Denkschrift Reparationen, Sozialprodukt, Lebensstandard mit; ab 1948 war er als Rechtsanwalt tätig.

In der Politik nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Mitglied der CDU war er von 1951 bis 1956 und von 1958 bis 1964 Vorsitzender des Landesparteiausschusses der CDU und von Oktober 1951 bis Januar 1952 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.[2]

Ehrenämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blaum war Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft Bremen sowie Vorsitzender und Ehrenvorsitzende des Kunstvereins in Bremen und der Gerhard-Marcks-Stiftung. Er war darüber hinaus lange Sonderbeauftragter des Kunstvereins für die Rückführung der im Zweiten Weltkrieg in die ehemalige Sowjetunion verbrachten Kunstwerke.[3]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norbert Korfmacher: Mitgliederverzeichnis der Bremischen Bürgerschaft 1946 bis 1996 (= Kommunalpolitik. Band 1). LIT, Münster 1997, ISBN 3-8258-3212-0.
  • Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/3181100
  2. a b c Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0, S. 59.
  3. https://www.senatspressestelle.bremen.de/pressemitteilungen/buergermeister-gloystein-wuerdigt-dr-rudolf-blaum-als-vorbild-fuer-buergerschaftliches-engagement-6841