Ruhstorf an der Rott

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Wappen Deutschlandkarte
Ruhstorf an der Rott
Deutschlandkarte, Position des Marktes Ruhstorf a.d.Rott hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 26′ N, 13° 20′ OKoordinaten: 48° 26′ N, 13° 20′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Passau
Höhe: 319 m ü. NHN
Fläche: 51,46 km2
Einwohner: 7114 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 138 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94099
Vorwahlen: 08531, 08503, 08534
Kfz-Kennzeichen: PA
Gemeindeschlüssel: 09 2 75 145
Marktgliederung: 74 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Am Schulplatz 8 und 10
94099 Ruhstorf a.d.Rott
Website: www.ruhstorf.de
Erster Bürgermeister: Andreas Jakob (CSU)
Lage des Marktes Ruhstorf a.d.Rott im Landkreis Passau
KarteLandkreis DeggendorfLandkreis Rottal-InnLandkreis Freyung-GrafenauPassauWitzmannsbergWindorfWegscheidVilshofen an der DonauUntergriesbachTittlingTiefenbach (bei Passau)ThyrnauTettenweisSonnenSalzwegRuhstorf an der RottRudertingRotthalmünsterPockingOrtenburgObernzellNeukirchen vorm WaldNeuhaus am InnNeuburg am InnMalchingKößlarnKirchham (Landkreis Passau)HutthurmHofkirchen (Donau)HauzenbergHaarbachBad Griesbach im RottalFürstenzellFürstensteinEging am SeeBüchlbergBreitenberg (Niederbayern)BeutelsbachBad FüssingAldersbachAidenbachAicha vorm WaldÖsterreich
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Die Rott bei Frimhöring
Die Pfarrkirche Christus der König
Die Marienkirche in Ruhstorf

Ruhstorf an der Rott (amtlich: Ruhstorf a.d.Rott) ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Passau.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Markt liegt im unteren Rottal, am Rand des Niederbayerisches Bäderdreiecks. Das Gemeindegebiet umfasst etwa 51 Quadratkilometer. Die Grenze zu Österreich ist zehn Kilometer entfernt.[2]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 74 Gemeindeteile:[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde bereits 795 als „Ezzinpah“ erwähnt unter Bezugnahme auf einen Bach, der dort in die Rott mündet. Im 12. Jahrhundert erschienen verschiedene Formen des heutigen Namens, 1188 „Ruzsdorf“ und bereits um 1230 „Ruhstorf“. Der Name bezieht sich auf die Lage des Dorfes an der Rott.

Im ausgehenden 13. Jahrhundert trat mit Wernhero Walchuno de Ruestorf erstmals das Geschlecht der Ruhstorfer auf. Es handelte sich um bedeutende Ministerialen der Wittelsbacher, die bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1735 im Besitz der offenen Hofmark Ruhstorf waren. Anschließend ging die Hofmark in den Besitz der Grafen Fränking über. Danach hatten sie die Grafen von Taufkirchen bis ins 19. Jahrhundert inne.

Ruhstorf an der Rott gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Griesbach des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

19. bis 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedhof Hader: Denkmal für die Kinder von Barhof

Am 1. September 1877 erhielt Ruhstorf mit der Eröffnung der Rottalbahn einen Eisenbahnanschluss. 1895 gründete Heinrich Loher in Ruhstorf eine Reparaturwerkstätte für landwirtschaftliche Maschinen, aus der sich die Loher GmbH entwickelte. Der zweite bodenständige Industriebetrieb, die Motorenfabrik Hatz, wurde 1880 von Mathias Hatz gegründet.

Neben den Arbeitsstellen entstanden auch Wohnungen, zudem siedelten sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges viele Heimatvertriebene in Ruhstorf an. 1973 arbeiteten bei Hatz und Loher rund 2300 Mitarbeiter. Zusammen mit der Nachbarstadt Pocking ist Ruhstorf im Landesentwicklungsprogramm Bayern als gemeinsames Mittelzentrum eingestuft.

Am 29. November 2008 wurde die Gemeinde zum Markt erhoben.[5]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. Januar 1972 die Gemeinden Schmidham und Hütting und Teile der Gemeinde Eglsee zu Ruhstorf, am 1. Juli 1972 folgten Eholfing und ein Teil von Sulzbach am Inn.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 5780 auf 7066 um 1286 Einwohner bzw. um 22,3 %.

Jahr Einwohner
1840 3363
1939 3791
1950 5948
1961 5661
1970 5865
1991 5979
1995 6210
2005 7069
2010 7038
2015 6944
2016 7062

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rathaus von Ruhstorf

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[7] 2014
% Sitze Sitze
CSU 28,87 6 5
SPD 10,39 2 3
FW 26,11 5 3
Parteilose Wählergruppe Sulzbach-Eholfing-Eglsee 12,32 2 2
Einigkeit Schmidham 12,67 3 3
Bürgerschaft Hütting 9,64 2 3
Gesamt 100 20 20

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist Andreas Jakob (CSU), der 2014 mit 51,75 % der gültigen Stimmen gewählt und 2020 mit 71,70 % der Simmen[8] im Amt bestätigt wurde. Zweiter Bürgermeister ist Gerhard Kubitschek, dritter Bürgermeister Josef Hopper (Bürgerschaft Hütting).

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Ruhstorf an der Rott
Wappen von Ruhstorf an der Rott
Blasonierung:Gespalten von Schwarz und Gold, vorne ein silberner Ort; hinten ein schwarzes Zahnrad; aus dem unteren Schildrand aufwachsend eine von Silber und Schwarz gespaltene Ähre.“[9]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außenansicht der Nikolauskirche in Rottersham
Innenansicht der Nikolauskirche in Rottersham

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruhstorf an der Rott liegt relativ verkehrsgünstig an der B 388 sowie in unmittelbarer Nähe zur B 12 und zur Bundesautobahn 3 (Ausfahrt Pocking). Nach Passau sind es 22 km, nach Schärding (Oberösterreich) 10 km, nach Simbach am Inn 35 km, nach Pfarrkirchen 20 km und nach Vilshofen an der Donau 30 km. Der Ort besitzt einen eigenen Haltepunkt an der Bahnstrecke Passau–Neumarkt-Sankt Veit, auch Rottalbahn genannt und als längste Nebenbahn in Bayern bekannt.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft der Gemeinde wird vornehmlich von zwei Unternehmen getragen, der Siemens AG (ehemals Loher GmbH) am westlichen Ortsrand und der Motorenfabrik Hatz im Süden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ruhstorf an der Rott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Ruhstorf – Über die Gemeinde
  3. Markt Ruhstorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. August 2018.
  4. Gemeinde Ruhstorf a.d.Rott, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. Dezember 2021.
  5. Die Geschichte Ruhstorfs
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 474.
  7. Wahl des Marktgemeinderats - Kommunalwahlen 2020 im Markt Ruhstorf a.d.Rott - Gesamtergebnis. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  8. Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 im Markt Ruhstorf a.d.Rott - Gesamtergebnis. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Ruhstorf an der Rott in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte